Digitalisierung im Krankenhaus
Gestalten statt gestaltet werden
Zusammenfassung
Die COVID-19-Pandemie zeigt, dass sich Deutschland auf seine Krankenhäuser verlassen kann. Gut ausgebildete, leistungsbereite Mitarbeitende geben alles, um durch kreativen, agilen Einsatz Schlimmeres zu verhindern. Deutlich wird jedoch, dass Engagement und Kreativität nicht immer ausreichen. Das gilt z.B. für das Finden freier Intensivkapazitäten. Zwar kommen hier bereits digitale Lösungen zum Einsatz (z.B. das DIVI-Register) – nicht zuletzt führen jedoch uneinheitliche Datengrundlagen, basierend auf z.T. noch händischen Meldeprozessen, zu Effizienzeinbußen und Ungenauigkeiten. Der Mangel an digitalen Strukturen in deutschen Krankenhäusern tritt erneut zutage. Die Pandemie hält ein Brennglas auf die insuffiziente Digitalisierung im stationären Sektor; die Motivation zu einem mutigen Schritt in die Digitalisierung sollte aber nicht ausschließlich in der Bekämpfung von COVID-19 begründet sein.
Hoffnung gibt das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG): Ausgestattet mit zusätzlichen Mitteln von 4,3 Mrd. Euro und klaren Vorgaben in 10 digitalen Handlungsfeldern schafft es die Grundlage, um bestehende digitale Defizite zu beheben. Vom Patientenportal über Unit-Dose-Medikamentierung bis zur Pflegedokumentation – die Förderrichtlinie kombiniert klare Vorgaben bezüglich Interoperabilität und Datensicherheit mit anwendungsbezogenen Muss-Kriterien. Im Vordergrund steht die strukturierte Digitalisierung patientennaher Arbeitsabläufe. Ein Weckruf für alle Beteiligten, unverzüglich diffuse Strategie in gestaltende Planung und Umsetzung zu überführen.
Dieses Buch unterstützt Entscheider:innen und Anwender:innen bei der Gestaltung der Digitalisierung in den zentralen Handlungsfeldern. Die Digitalisierung wird praxisnah aus der Welt der IT-Nerds in den Planungs- und Entscheidungsalltag von Manager:innen, Ärzt:innen und Pflegenden überführt. Ein Muss für alle, die ihr Krankenhaus verantwortungsbewusst in die digitalisierte Zukunft führen wollen.
Schlagworte
- i–xiv Titelei/Inhaltsverzeichnis i–xiv
- 1–6 I Digitalisierung im Krankenhaus – Einführung 1–6
- 7–22 II Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen 7–22
- Die Medizin der Zukunft ist datengetrieben
- Ethische Schlaglichter der Digitalisierung
- Die Digitalstrategie für das Krankenhaus
- 23–80 III Das Krankenhauszukunftsgesetz 23–80
- Krankenhauszukunftsfonds – Digitales Upgrade für die deutsche Kliniklandschaft
- Öffentliche Datenschätze bereichern die Krankenhausstrategie
- Die Rahmenbedingungen des Gesetzes
- Gesetzesvorgaben zur Interoperabilität
- Die Förderthemen im Einzelnen
- 81–120 IV Der Blick unter die Motorhaube – Voraussetzungen und Interoperabilität 81–120
- Digitalisierung benötigt eine solide Basis
- Braucht es 2030 noch ein KIS?
- Wie kommuniziert ein KIS zukünftig mit der ePA?
- Standardisierung und Interoperabilität
- Vom Ackern und Ernten: Daten und Dokumente in der Versorgung
- Datenschutz und IT-Sicherheit
- 121–176 V Der Blick der Hersteller auf die digitale Zukunft ihrer Produkte 121–176
- Einleitung
- Die Kliniken sind hellwach
- Mehr Versorgungsqualität und Zukunftssicherheit
- Herausforderungen und Ansatzpunkte für erfolgreiche KHZG-Projekte
- Das KIS als Teil eines sektorübergreifenden Ökosystems
- Klinikinformationssysteme mit mobilen Lösungen
- Effizienzsteigerung durch Digitalisierung der Krankenhausbehandlung
- Synchronizing Healthcare – 6 Hypothesen für eine digitale Medizin
- Neu gedacht: Wie ein KIS zum flexiblen Rückgrat klinischer Versorgungsprozesse der Zukunft wird
- 177–210 VI Über den Tellerrand – Digitalisierungstrends, die in das Krankenhaus drängen 177–210
- Künstliche Intelligenz
- Exkurs KI: Reale Anwendungen im Krankenhaus
- Ein besonderer Bereich: Digitale Gesundheitsanwendungen
- Start-ups und Gesundheitswirtschaft: Chancen und Herausforderungen
- Exkurs: Chancen der Digitalisierung für die Versorgung
- 211–218 VII Conclusio 211–218
- 219–220 Abkürzungsverzeichnis 219–220
- 221–221 Die Herausgeber 221–221
- 222–228 Die Autorinnen und Autoren 222–228