IT im Krankenhaus
Von der Theorie in die Umsetzung
Zusammenfassung
Theoretisch ist schon lange alles klar: Im modernen Klinikbetrieb werden im Interesse von Qualität und Effizienz alle medizinischen, logistischen und administrativen Prozesse mit Hilfe von Informationstechnologien dokumentiert, gelenkt und kontrolliert. Die Wirklichkeit sieht jedoch (noch) ganz anders aus. Trotz des verbreiteten Einsatzes umschriebener IT-Module, zum Beispiel im Labor oder beim Patienten-Monitoring, entspricht auch heute noch die Papier-basierte Dokumentation aller wichtigen Patientendaten dem Standard. IT-unterstützte Ressourcenplanung oder gar Steuerung medizinischer Prozesse bleibt trotz aller theoretisch fassbaren Vorteile weitestgehend Utopie. Die Diskrepanz zwischen Theorie und Wirklichkeit beim Einsatz von IT im Krankenhaus ist eklatant!
Zunehmender wirtschaftlicher Druck gepaart mit Wettbewerb um Patienten hat in deutschen Krankenhäusern den Fokus auf Effizienz und Qualität gelenkt. Dies setzt strukturierte Prozesse voraus, deren Umsetzung wiederum der Nutzung moderner Informations-Technologiekonzepte bedarf. Nur mit ihrer Hilfe wird eine individuelle Standardisierung patientenzentrierter Behandlungskonzepte gelingen.
In diesem Buch beschreiben IT-Praktiker aus dem Gesundheitswesen das relevante Wissen für Planung, Modellierung und Umsetzung von integrierten IT-Systemlösungen im Krankenhaus. Dabei wird in besonderer Weise auf die Bedeutung der elektronischen Patientenakte als zentrales Prozesswerkzeug für eine effiziente und hochqualitative Krankenversorgung eingegangen. Das Buch skizziert nicht nur theoretische Lösungen, sondern beschreibt real in Betrieb befindliche Systeme. Sie sind integriert in den täglichen Alltag eines modernen Universitätsklinikums, das den Mut hatte, den beschwerlichen Weg von der Theorie in die Umsetzung zurückzulegen.
Schlagworte
- C1–xxii Titelei/Inhaltsverzeichnis C1–xxii
- 1–20 I Grundbegriffe 1–20
- 1 Standards der IT im Krankenhaus
- 1.1 Warum Standardisierung?
- 1.2 Das IT-Gesamtsystem
- 1.3 Standards in der Organisation
- 1.4 Standards für die Mitarbeiter
- 1.5 Standards in der Technik
- 2 Datenschutz im Krankenhaus
- 2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
- 2.2 Einführung einer elektronischen Patientenakte am UKE
- 2.3 Das Berechtigungskonzept
- 2.4 Ausblick
- 21–92 II Infrastruktur und Sicherheit 21–92
- 1 Das Netzwerk als Plattform für das moderne Klinikum
- 1.1 Relevanz des IT-Netzwerkes
- 1.2 Grundlagen der Netzwerkinfrastruktur
- 1.3 Das IT-Netzwerk des UKE
- 1.4 Besonderheiten des UKE-Netzes
- 1.5 Ausblick
- 2 Server&Storage
- 2.1 Kurze Erläuterung der Grundlagen
- 2.2 Implementation dieses Themas am UKE
- 2.3 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 2.4 Ausblick in die Zukunft
- 3 E-Mail-Kommunikation
- 3.1 Bedeutung von E-Mail im Krankenhaus
- 3.2 Grundlagen zum Thema E-Mail
- 3.3 E-Mail-Lösung am UKE
- 3.4 Besonderheiten und Highlights der Lösung
- 3.5 Zukünftige Entwicklungen
- 4 Telefonie
- 4.1 Einleitung
- 4.2 Grundlagen
- 4.3 Implementierung neuer Lösungen
- 4.4 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 4.5 Ausblick
- 5 Energiebedarf und -sicherheit, Energieeffizienz
- 5.1 Grundlagen der sicheren Energieversorgung
- 5.2 Implementation von Versorgungssicherheit und Energieeffizienz am UKE
- 5.3 Das Energieeffiziente Rechenzentrum – Green IT
- 5.4 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 5.5 Ausblick in die Zukunft
- 6 IT goes Sicherheit: BSI-Zertifizierung
- 6.1 Informationssicherheit im Krankenhaus
- 6.2 IT-Grundschutz-Vorgehensweise
- 6.3 Informationssicherheit im Prozess der elektronischen Patientenakte
- 6.4 Integration in bestehende Strukturen
- 6.5 Ausblick
- 93–144 III Administrative Systeme 93–144
- 1 Patienten-Administration
- 1.1 Ohne korrekte Patientendaten keine sauberen Prozesse
- 1.2 Administrative Patientendatenverwaltung im UKE: Einführung von SAP
- 1.3 SAP-ISH von 1996 bis heute
- 1.4 Besondere Lösungen im UKE
- 1.5 Ausblick
- 2 Ambulante und stationäre Abrechnung
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Intelligente IT-Lösungen für das Patientenmanagement
- 2.3 Ausblick für die Zukunft
- 3 Controlling und Steuerung
- 3.1 Aufbau zentrales Controlling in seiner aktuellen Form
- 3.2 Internes Leistungsmanagement (ILM)
- 3.3 Business Warehouse (BW)
- 3.4 Steuerung der Zentren
- 3.5 Budgetkonferenzmappe
- 3.6 Ausblick für die Zukunft
- 4 Personalverwaltung
- 4.1 Relevanz für Krankenhäuser
- 4.2 Grundlagen – Allgemeines
- 4.3 Implementierung am UKE
- 4.4 Besonderheiten der UKE-Lösungen
- 4.5 Ausblick
- 145–364 IV Medizinische Prozesse und Systeme 145–364
- 1 Übersicht: Klinisches Arbeitsplatzsystem
- 1.1 Begrifflichkeiten
- 1.2 Entwicklung der IT in Krankenhäusern
- 1.3 Entwicklung der IT-Landschaft am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- 2 Klinische Prozesse im Krankenhaus-Alltag
- 2.1 Klinische Prozesse und Informationslogistik im Krankenhaus
- 2.2 Herausforderungen & Möglichkeiten der Digitalisierung klinischer Prozesse und Behandlungspfade
- 2.3 Implementation klinischer Behandlungsprozesse im Rahmen des KAS Projektes
- 2.4 Erfolgsfaktoren: „Wie die Prozesse laufen lernten“
- 2.5 Ausblick in die Zukunft – Integration von Funktionen in den Behandlungsprozess
- 3 Klinische Dokumentation und Arztbriefschreibung
- Henning Schneider
- 3.1 Aufgabe der medizinischen Dokumentation
- 3.2 Umfang der medizinischen Dokumentation
- 3.3 Umsetzung der medizinischen Dokumentation und der Arztbriefschreibung am UKE
- 4 Das digitale Archiv
- 4.1 Die elektronische Patientenakte im „papierlosen“ Krankenhaus
- 4.2 Planung eines digitalen Archivs
- 4.3 Implementierung des digitalen Archivs im UKE
- 4.4 Der Scan-Prozess
- 4.5 Ausblick
- 5 Die digitale Signatur
- 5.1 Grundlagen elektronische Signaturen und Zeitstempel
- 5.2 Qualifizierte Zeitstempel zum Nachweis der Integrität elektronischer Patientenakten
- 5.3 Zusammenfassung
- 6 Die elektronische Anforderung
- 6.1 Computerized Physician Order Entry (CPOE)
- 6.2 Grundvoraussetzungen im Order Entry Prozess mit internen und externen Leistungsstellen
- 6.3 Order Entry mit externen Systemen im Detail
- 6.4 Erfahrungen bei der Einführung von Order Entry am UKE
- 6.5 Nächste Schritte: Kommunikationsverbesserungen und Workflows
- 7 Sichere Medikation
- 7.1 Medikationsfehler – ein grundsätzliches Problem der Arzneimitteltherapie
- 7.2 Anforderungen an die Medikationssoftware
- 7.3 Realisierung
- 7.4 Ausblick
- 8 Die elektronische Visite
- 8.1 Bedeutung der Visite im Krankenhaus
- 8.2 Anforderungen an eine Visite
- 8.3 Die digitale Visite am UKE
- 8.4 Ausblick für die Zukunft
- 9 Qualitätssicherung
- 9.1 Hintergrund der externen Qualitätssicherung (EQS)
- 9.2 Besonderheiten der EQS-Dokumentation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- 9.3 Ausblick
- 10 Plan of Care – der EDV–gestützte Pflegeprozess
- 10.1 Pflege als integrierter Bestandteil der Behandlung
- 10.2 Grundlagen für die Praxis
- 10.3 Implementierung, ein Teil des Ganzen
- 10.4 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 10.5 Ausblick
- 11 Die Zentrale Notaufnahme
- 11.1 Ausblick in die Zukunft
- 12 IT im zentralen OP-Management
- 12.1 Zentrales OP-Management
- 12.2 „IT follows Process“ – auch im OP-Management
- 12.3 Ausblick in die Zukunft
- 13 Anästhesiologie
- 13.1 Ein Blick zurück
- 13.2 Besonderheiten der Anästhesiedokumentation
- 13.3 Anästhesiesysteme am UKE
- 13.4 Ein Blick nach vorn
- 14 Intensivmedizin
- 14.1 Relevanz
- 14.2 PDMS Grundlagen
- 14.3 Implementation eines PDMS im UKE
- 14.4 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 14.5 Ausblick
- 15 RIS PACS
- 15.1 Relevanz des Themas
- 15.2 Grundlagen
- 15.3 RIS/PACS im UKE
- 15.4 Besonderheiten der UKE-Lösung
- 15.5 Ausblick in die Zukunft
- 16 Laborsysteme
- 16.1 Grundanforderungen eines Labor-Informationssystems
- 16.2 Die Detailprozesse eines LIS
- 16.3 Laborsysteme am UKE
- 16.4 Weiterentwicklungen der LIS-Systeme
- 17 Ambulanz-Prozesse
- 17.1 Einführung
- 17.2 Das Versorgungsangebot einer Krankenhausambulanz
- 17.3 Teilprozesse eines sektorenübergreifenden Untersuchungs- und Behandlungsverlaufes
- 17.4 Die Zentralambulanz des UKE
- 17.5 Ausblick
- 18 Telemedizin
- 18.1 Warum Telemedizin?
- 18.2 Warten auf den Durchbruch
- 18.3 Und dennoch: Telemedizin in der Realität
- 18.4 Ausblick
- 365–426 V Logistik, Service und Support 365–426
- 1 Kundenservice und Hotline
- 1.1 IT Betrieb im Allgemeinen
- 1.2 Grundlagen des IT Service
- 1.3 IT Service im UKE
- 1.4 Bewährte IT-Service-Prozesse
- 1.5 Ausblick
- 2 Patienten-Aufruf-System: PatientPager
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Grundlagen
- 2.3 Die UKE-Lösung
- 2.4 Fazit und Ausblick
- 3 Patienten-Entertainment-System: CareServant
- 3.1 Einleitung
- 3.2 Grundlagen
- 3.3 Patiententerminals im UKE
- 3.4 Weitere Entwicklung
- 4 Patienten- und Besucherinformationen
- 4.1 Gesellschaftliche Herausforderungen für die Aufbereitung der Patienten- und Besucherinformation
- 4.2 What’s in it for me? Gute Informationen sind auffindbare und relevante Informationen, die auch ihre Anwendung finden
- 4.3 Elektronische Patienteninformationssysteme im UKE
- 4.4 Ausblick und Trends
- 5 „Lob und Tadel“/Fehlermeldewesen
- 5.1 Bedeutung von Meldesystemen im Krankenhaus
- 5.2 Grundlagen für ein gutes Fehlermanagement
- 5.3 Implementierung eines Zentralen Beschwerdemanagements (ZBSM) und anderer Fehlermeldesysteme am UKE
- 5.4 Die passende IT für Fehler und Beschwerden
- 5.5 Zusammenfassung und Ausblick
- 6 Gemeinsam handeln: IT und Medizintechnik
- 6.1 Grundlagen zur Kooperation von Medizintechnik (MT) und IT
- 6.2 Zusammenarbeit der IT mit der Medizintechnischen Dienstleistungs-Gesellschaft (KME Klinik Medizintechnik Eppendorf GmbH) im UKE
- 6.3 Besonderheiten der Kooperation von IT und Medizintechnik (KME) im UKE
- 6.4 Ausblick in die Zukunft
- 427–434 VI Ausblick 427–434
- 1 Zukunft der IT im Krankenhaus
- 1.1 Trend 1: Weitere Standardisierung erhöht die Effizienz neuer Technologien
- 1.2 Trend 2: Klinische Arbeitsplatzsysteme erfahren eine deutliche Funktionsausweitung
- 1.3 Trend 3: Die fortschreitende Standardisierung verbessert die Integration von Subsystemen
- 1.4 Trend 4: Klinische Daten werden intensiver für Prozesssteuerung und Forschung genutzt
- 1.5 Trend 5: Weitere Endgeräteplattformen (Tablet, Smartphone) verbessern die Nutzung
- 1.6 Trend 6: Telemedizin, Telemonitoring, AAL werden Bestandteil der Medizin 2020
- 1.7 Trend 7: Social Media-Strukturen erreichen die Medizin
- 1.8 Fazit