Migration steuern
Eine Anleitung für das Hier und Jetzt
Zusammenfassung
Schöne neue Welt der Vielfalt hier, die Fremden als Gefahr dort – beide Bilder waren schon immer viel zu einfach, um dem komplexen Phänomen der Einwanderung gerecht zu werden. Der renommierte Migrationsexperte Daniel Thym zeigt in seinem hochaktuellen Buch, dass Migration sinnvoll gesteuert werden kann – wenn wir ein Selbstbild als Einwanderungsrepublik entwickeln, das die vielfältige Gesellschaft zusammenhält. Kaum jemand dürfte noch daran zweifeln, dass die Gestaltung der Einwanderung ein zentrales Zukunftsthema ist. Für die alternde Gesellschaft wird Zuwanderung angesichts des demografischen Wandels zur wirtschaftlichen Überlebensfrage. Gleichzeitig ist Europa von Ländern umgeben, die politisch instabil und deutlich ärmer sind. Von dort werden sich auch künftig Menschen aufmachen. Es wäre eine Illusion, die Zugbrücke hochziehen und sich vom Rest der Welt abschotten zu wollen – oder umgekehrt zu denken, dass die Einwanderung ein Naturereignis sei, das ohnehin stattfindet, ohne dass man viel ändern könnte. Deutschland braucht eine konstruktive Debatte, wie Einreise und Integration zu gestalten sind. Fluchtbewegungen haben eine andere Dynamik als die Fachkräfteanwerbung; kulturelle Vielfalt bereichert und ist konfliktbehaftet zugleich; neu Eingereiste begegnen anderen Herausforderungen als die (Ur-)Enkel der Gastarbeiter. Zuwanderungssteuerung und kollektives Selbstbild einer Einwanderungsrepublik sind zwei Seiten derselben Medaille – ohne das eine wird das andere nicht funktionieren, so der Migrationsexperte Daniel Thym. Auf der Grundlage seiner langjährigen Erfahrungen in Wissenschaft und Politikberatung zeigt er in seinem brandaktuellen Buch, wie beides zusammen gelingen kann.
Schlagworte
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–18 1. Deutschland braucht ein neues Selbstverständnis 9–18
- Eine öffentliche Debatte ohne Illusionen
- Einwanderungsrepublik statt Migrationshintergrund
- Die Mitte ist nicht langweilig
- 19–39 2. «Einwanderungsland» ist kein Schönwetterbegriff 19–39
- Langzeitfolgen einer Einwanderung wider Willen
- Steuerungsverzicht als deutscher Sonderweg
- Gestalten statt Verwalten ist anstrengend
- Fehlvorstellung I: Steuerung funktioniert nicht
- Fehlvorstellung II: Deutschland verändert sich nicht
- Es braucht einen neuen Grundkonsens
- 40–72 3. Wirtschaft: Rettung vor der «demografischen Klippe» 40–72
- Wettbewerb um die besten Köpfe
- Arbeitskräfte aus der ganzen Welt
- Asylmigration folgt einer anderen Dynamik
- Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten
- Spurwechsel statt Abschiebung?
- Sozialstaat: Glücksfall und Belastung
- Arbeit und Asyl getrennt wertschätzen
- 73–121 4. Asyl: Wir sind (nicht) die Guten 73–121
- «Humanität und Ordnung» als Mittelweg
- Es droht keine neue Völkerwanderung
- Klimawandel verstärkt die Migrationsursachen
- Großzügige Definition des Schutzbedarfs
- Asyl als Schutz auf Zeit
- Wann Zurückweisungen rechtswidrig sind
- Aus den Augen, aus dem Sinn?
- Verfahren als bürokratischer «Flaschenhals»
- Ausgelagerte Asylverfahren in Drittstaaten
- «Türsteher» Europas: organisierte Scheinheiligkeit
- 122–162 5. Moral und Eigeninteresse: Wie beides zusammenpasst 122–162
- «Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust»
- Mittelweg zwischen offenen Grenzen und «Asylstopp»
- Eine Portion Egoismus gehört dazu
- Ein «Asylparadox», das keines ist
- Bisherige Strategie: Härten unsichtbar machen
- Mit Kontrollsignalen der «Migrationsangst» begegnen
- Toolbox statt einfacher Lösungen
- Legale Einreisewege statt Abschottung
- Dem Abwärtsstrudel entkommen
- 163–192 6. Von der «Integration» zum «Zusammenhalt» 163–192
- Wann die Frage nach der Herkunft deplatziert ist
- Drei Phasen mit ungleichen Herausforderungen
- Wohnung, Sprache und Arbeit sind nur der Anfang
- Eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft
- Sichtbare Minderheiten in der «superdiversen» Gesellschaft
- Was heißt «Rassismus», und was hilft gegen ihn?
- Vorbilder sind besser als Quoten
- 193–220 7. Einwanderungsrepublik Deutschland 193–220
- Der «Doppelpass» beinhaltet einen Widerspruch
- Was heißt «deutsch» heutzutage?
- Für ein neues Deutschlandbild
- Zuwanderung und Zusammenhalt sind nicht dasselbe
- Leitplanken für einen migrationspolitischen Paradigmenwechsel
- 221–236 Anmerkungen 221–236
- 237–237 Register 237–237
- 238–238 Zum Buch 238–238
- 239–239 Vita 239–239