Philosophie der Musik
Zusammenfassung
Ein Buch wie eine große Oper: In fünf Akten mit vorangestellter Ouvertüre und neun Intermezzi bringt der Philosoph Christoph Türcke das in die Vorzeit der Menschheit zurückführende Geheimnis der Musik auf die Bühne der Erkenntnis. Zugleich ist sein meisterlich geschriebenes Werk ein exemplarischer Durchgang durch die Musikgeschichte von Knochenflöten und Dithyrambenchören über mittelalterliche Choräle und die Wiener Klassik, Wagner und Mahler bis zu Zwölftonmusik, Jazz und Rap. Noch die neueste Musik lässt sich nur durch die Vergegenwärtigung ihrer frühesten Anfänge verstehen. Was ist das für ein merkwürdiges, ebenso penetrantes wie scheues Etwas, welches durch unsere Ohren tief in uns eindringt, im Nu erklingt, im Nu verklingt, uns erschüttert, rührt oder erheitert, jedenfalls bewegt und prägt – und sich doch nicht festhalten läßt? Mit dieser Frage hat es die Philosophie der Musik zu tun: mit einem Geheimnis, das nach erhellenden Worten verlangt. Erhellend heißt nicht auflösend. Wer das Geheimnis der Musik auflösen möchte, wird scheitern. Geheimnislose Musik wäre zudem ohne jeden Zauber. Sie hätte uns nichts mehr zu sagen. Ihr Geheimnis erhellen heißt seine Ausstrahlung maximieren, es in das Wechselspiel von Sensorik und Motorik, Vorstellung und Denken barrierefrei einfügen. Je heller, je aufgeklärter es durch die Worte wird, desto mehr läßt es auch von seinem Innenleben erahnen, an das Worte nicht heranreichen.
Schlagworte
- 2–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–6
- 7–7 Zueignung 7–7
- 8–8 Am Eingang 8–8
- 9–22 Einlaß 9–22
- 23–50 Ouvertüre: Naturkonzert 23–50
- Bioakustik
- Evolution
- Nischen
- Anderer Planet
- Just sounds
- 51–136 1. Akt: Hominidenmusik 51–136
- Vehirnung
- Holistische Lautformen
- Lautzerlegung und Kombination
- Triebumkehrung
- Ritualisierung
- Imago – mentaler Raum
- Lautverdichtung
- Name
- Ololygé
- Entklanglichung
- Satzbildung
- Kadenz
- Kontrapunkt
- Exzeß
- Intermezzo 1: Venusbergmusik
- Intermezzo 2: Adornos Fragment über Musik und Sprache
- 137–188 2. Akt: Instrumente und Bühnen 137–188
- Älteste Musikinstrumente
- Intermezzo 3: Mahlers Knochenflöte
- Tieropfer
- Wettstreit der Instrumente
- Dithyrambos
- Tragödienentstehung
- 189–292 3. Akt: Von der mousikē zur Musik 189–292
- Metrik – Rhythmik
- Extreme des Tragischen
- Intermezzo 4: Tragödie à la Nietzsche und Wagner
- Komödie
- Platons Aulos
- Intermezzo 5: Mikrotonalität
- Herauslösung
- Intermezzo 6: Absolute Musik
- Platonischer Reizschutz
- 293–406 4. Akt: Tonalität als christliche Engführung 293–406
- Parusieverzögerung
- Intermezzo 7: Romantik
- Reinheitsantinomie
- Intermezzo 8: Stockhausens Gesang der Jünglinge
- Jubilatio
- Jubilus – Accentus
- Klangantinomie
- Massenandacht
- Musikalisches Pfingstwunder
- Terzdrang
- Motette und Messe
- Kanon und Krebs
- Fuge
- Intermezzo 9: Alphabet und Globalisierung
- Sonate
- Der schreiende Jesus
- 407–474 5. Akt: Revivals 407–474
- Der Untergrund christlicher Musik
- Oper
- Der Zenit schmelzenden Gesangs
- Gestenmusik
- Jazzursprung
- Adornos Jazzkritik
- Rap
- 475–492 Coda: Die Prinzessin auf der Erbse 475–492
- 493–494 Dank 493–494
- 495–506 Literatur 495–506
- 507–510 Personenregister 507–510
- 511–511 Zum Buch 511–511
- 512–512 Vita 512–512