Ludwig I. von Bayern
Träume und Macht
Zusammenfassung
Ludwig war ein hoch emotionaler Mensch: aufbrausend und heftig, spontan und unvorsichtig, enthusiastisch und begeisterungsfähig. Gegen die reservierte Zurückhaltung der höfischen Gesellschaft und die Vernunftbestimmtheit der aufgeklärten Beamtenschaft setzte er Vitalität und Leidenschaft. Noch nie kam man dem bedeutendsten bayerischen König so nahe wie in der neuen Biografie von Marita Krauss. Die Historikerin konnte Ludwigs Tagebuchaufzeichnungen und sein Träumebuch auswerten und rückt den König so in ein neues Licht. Bekannt ist Ludwig als Kunstsammler und Erbauer der Kunststadt München, als Philhellene und «teutscher» Patriot. Er war ein politisch versierter, äußerst diszipliniert arbeitender Regent, der für Bayern mit Kunst Politik machte. Hinter der Disziplin standen jedoch Leidenschaftlichkeit, Mut und Schöpferkraft. Marita Krauss kann nun die Persönlichkeit des Königs genauer fassen, dessen Privatleben oft auf angeblich skandalöse Frauengeschichten reduziert wurde. Die Tagebücher zeigen seine reiche Gefühlswelt und seinen weiten Horizont, seine Originalität, seine Bereitschaft, über Grenzen zu gehen. Seine vielfach missverstandenen Verhältnisse zu Frauen wie der Marchesa Marianna Florenzi oder Lola Montez erweisen sich als die hoch idealisierten Liebesbeziehungen eines leidenschaftlichen Romantikers. Diese neue Biografie lässt neben den politischen Entwicklungen den Menschen Ludwig nahbarer werden und zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen Gefühle auf politisches Handeln haben konnten.
Schlagworte
- 2–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–6
- 7–22 Einleitung 7–22
- 23–100 Jugend 23–100
- Krankheiten, Schicksalsschläge, Fluchten
- Die Privaterziehung
- Puder und Frack
- Dramatische Umwälzungen
- Universitätsstudien und erste große Reisen
- 101–228 Die Kronprinzenzeit 101–228
- Der Bündniswechsel und die Erhebung zum Königreich
- Ohnmacht und Macht – Ludwig im Bannkreis Napoleons
- Ein Königreich und seine Schulden
- Der Sturz des Grafen Montgelas
- Emotionen als Leitstern
- Horizonte – sammeln und bauen für die Zukunft
- Der «freysinnige» Kronprinz – die Verfassung von 1818
- Kronprinzenalltag
- 229–438 Der König 229–438
- An der Macht
- Die königliche Familie
- Königspoet und Griechenfreund
- Identitätsstiftung durch Architektur, Geschichte und die Politik der Geste
- Die Wendejahre: 1831 /32 und 1837
- Der Blick in die innere Welt – Träume und Träumebuch
- Karl von Abel, die Kirche, die Moral
- Lola Montez – eine Chronologie von Liebe und Enttäuschung
- Innensichten einer Revolution
- 439–526 König außer Dienst 439–526
- «Es kömmt dick jezo auf mich» – der Rücktritt und die Folgen
- Politik ohne Macht
- Als «Kunstkönig» weiterhin im Dienst
- Schicksalsschläge, eine neue Liebe und der Tod in Nizza
- Memoria
- 527–640 Anhang 527–640
- Anmerkungen
- Bibliografie
- Bildnachweis
- Register
- Danksagung
- 641–641 Zum Buch 641–641
- 642–642 Vita 642–642