Freiheitsschock
Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute
Zusammenfassung
Die AfD ist ein gesamtdeutsches Phänomen, aber in Ostdeutschland ist sie besonders erfolgreich. Wie ist das zu erklären? Wieso wird die liberale Demokratie gerade dort infrage gestellt, wo die erste erfolgreiche Revolution auf deutschem Boden stattfand? Ilko Sascha Kowalczuk erzählt die Geschichte Ostdeutschlands seit 1990 als Kampf um die Freiheit – ein Kampf, dessen Ausgang richtungsweisend ist für die Zukunft ganz Deutschlands. Über Ostdeutschland wird gerade intensiv diskutiert, und Ilko-Sascha Kowalczuk ist eine der markantesten Stimmen dieser Debatte. Der Kampf um die Freiheit ist sein Lebensthema. Selbst in der SED-Diktatur groß geworden, hat er Standardwerke zur Geschichte der DDR und des Kommunismus vorgelegt, aber auch zur Revolution von 1989 und den Folgen der «Übernahme» der DDR durch die Bundesrepublik. Kowalczuk will die Ostdeutschen aus ihrer Opferrolle herausholen. Der Westen mag sich seinen Osten «erfunden» haben. Doch auch der Osten erfand und erfindet sich seinen Westen. Die ostdeutschen Vorurteile gegenüber dem Westen haben weit zurück reichende Wurzeln. Sie wurden durch die Frustrationen des Vereinigungsprozesses verstärkt. Und sie hindern jetzt viele Ostdeutsche daran, sich die liberale Demokratie der Bundesrepublik zueigen zu machen. 1989/90 erlitt Ostdeutschland einen «Freiheitsschock», das ist die Grundthese dieses Buches. Wie die ostdeutsche Gesellschaft ihn bewältigt, entscheidet darüber, wohin sie sich entwickelt. Kowalczuk will aufrütteln: zu mehr aktiver Eigenverantwortung und zu einem Blick auf die Geschichte, bei dem die DDR nicht immer schöner wird, je länger sie her ist. Die Diktatur bleibt in diesem Buch eine Diktatur und die Einheit eine Freiheitserfolgsgeschichte. Eine Intervention, die nötig ist.
Schlagworte
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 13–52 Prolog: Menschheitsdilemma Freiheit? 13–52
- 13–30 1. Warum ich dieses Buch schrieb 13–30
- 31–36 2. Mein Freiheitsverständnis 31–36
- 37–52 3. Von der Diktatur zu Freiheit und Einheit. Eine Skizze 37–52
- 55–98 I. Uwe Johnsons Kinder: Prägungen und Vorstellungen 55–98
- 55–67 4. Der Westen im Osten bis 1989 55–67
- 68–74 5. Folgen der Massenflucht 68–74
- 75–92 6. Legenden von der DDR 75–92
- 93–98 7. Wirkt die Diktatur nach? 93–98
- 101–150 II. Ankommen, wo man nicht hinwollte 101–150
- 101–108 8. Westblicke 101–108
- 109–121 9. Erwartungen Ost vs. West 109–121
- 122–127 10. Wer ist ostdeutsch? 122–127
- 128–137 11. Transformationsschock? 128–137
- 138–145 12. Demokratie in Ostdeutschland 138–145
- 146–150 13. Infantilisierung: Ostalgie 146–150
- 153–219 III. Im Westen gegen den Westen 153–219
- 153–163 14. SED-PDS-Linkspartei 153–163
- 164–172 15. Das Prinzip Wagenknecht 164–172
- 173–183 16. Keine demokratische Alternative: Die AfD 173–183
- 184–189 17. Die AfD und die Ostdeutschen 184–189
- 190–199 18. Ostdeutschland und Russland 190–199
- 200–209 19. Für Antiutopismus und die Offene Gesellschaft: Garanten für Freiheit und Frieden 200–209
- 210–219 20. Resümee 210–219
- 220–220 Nachbemerkung 220–220
- 221–232 Anmerkungen 221–232
- 233–240 Register 233–240
- 241–243 zum Buch 241–243