Der Bauernkrieg
Eine wilde Handlung
Zusammenfassung
Der Bauernkrieg von 1525 gilt als die größte Erhebung in Europa vor der Französischen Revolution. Er wurde als Aufstand für die Einheit der Deutschen, frühbürgerliche Revolution und Revolution des gemeinen Mannes gedeutet. Gerd Schwerhoff hat die Quellen neu gelesen und beschreibt anschaulich, was vor 500 Jahren geschah. Wer künftig über den Bauernkrieg mitreden will, wird an dieser fesselnden Darstellung nicht vorbeikommen. Herbst 1524: Befeuert durch die Botschaft der Reformatoren beginnt im deutschen Südwesten ein Aufstand, der im Frühjahr 1525 fast den ganzen Süden des Reiches erfasst hat. Überall organisieren sich die Bauern und die mit ihnen sympathisierenden Stadtbewohner in großen «Haufen». Sie zerstören Klöster, brennen Burgen nieder und zwingen Herren, Grafen und sogar Fürsten in ihre «brüderliche Vereinigung». Fast überall fordern sie die Beseitigung der Kirche als weltlicher Machtfaktor. Die Herrschenden sind zunächst uneins, aber dann läuft die militärische Maschinerie des mächtigen Schwäbischen Bundes an ... Die Bauern verlieren entscheidende Schlachten, viele werden gnadenlos massakriert, aber einigen Herrschenden dämmert auch, dass pure Repression zu wenig ist. Zeitgenossen haben die Ereignisse als «wilde Handlung» wahrgenommen. Gerd Schwerhoff versteht es meisterhaft, den ganz unterschiedlichen Schauplätzen gerecht zu werden und ein neues farbiges Gesamtbild zu zeichnen. Die mit weitreichenden Deutungen übertünchten Ereignisse erscheinen so in ganz neuem Licht.
Schlagworte
- 2–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–10
- 11–16 Einleitung Eine wilde Handlung 11–16
- 17–62 1. Auf dem weg zum Bauernkrieg Die Welt um 1500 17–62
- Gesellschaft, Politik und Religion
- Unruhige Zeiten
- Die radikale Reformation des Martin Luther
- 63–106 2. Vorboten und Beginn des Krieges Der Südwesten des Reiches, 1524 bis März 1525 63–106
- Ulrich Zwingli und das Zürcher Landgebiet
- Balthasar Hubmaier in Waldshut
- Die Stühlinger und ihre Nachbarn
- Erhebungen im Hegau und Klettgau
- Mobilisierung und erstes Blutvergießen
- Im Windschatten Herzog Ulrichs von Württemberg
- 107–130 3. Ausweitung und Bündnis Oberschwaben, Januar bis Anfang März 1525 107–130
- Brennpunkt Allgäu
- Das Baltringer Ried
- Der nördliche Bodenseeraum
- 131–162 4. Die Geburt Einer Vision Memmingen, März 1525 131–162
- Fluchtpunkt Memmingen
- Ein Bauernparlament?
- Die Bundesordnung
- Die Zwölf Artikel
- 163–194 5. Frühes ende der Illusionen Oberschwaben, Anfang März bis Mitte April 1525 163–194
- Erfolglose Verhandlungen
- Auf dem Weg nach Leipheim (4. April)
- Von Leipheim nach Weingarten
- Der Weingartener Vertrag
- 195–250 6. Ein neues Kerngebiet des Aufruhrs Franken, Ende März bis Mitte Mai 1525 195–250
- Stadt und Land: Rothenburg ob der Tauber
- Die Anfänge des Taubertaler Haufens
- Der Neckar-Odenwälder Haufen formiert sich
- Die «Bluttat» von Weinsberg (16. April)
- Der Siegeszug des Neckar-Odenwälder Haufens
- Florian Geyer und die Dispute vor Würzburg
- Bildhausen: Standquartier im Süden der Rhön
- 251–296 7. Die Heisse Flamme der Empörung Der Südwesten, Mitte April bis Mitte Mai 1525 251–296
- Elsass: Weiträumige Koordination
- Pfalz: Verhandlungsdruck von unten
- Württemberg: Landestreue Rebellen
- Oberrhein, Schwarzwald und Allgäu: Der Kampf geht weiter
- 297–332 8. Der Flächenbrand Bleibt Aus Zwischen Hohenlohe und Rhön, Mitte April bis Mitte Mai 1525 297–332
- Zwischen Schwaben und Franken: Kurzlebige Bauernhaufen
- Hochstift Eichstätt: Begrenzte Dynamik
- Hochstift Bamberg: Eindämmung durch Konzessionen
- Reichsstadt Nürnberg: Beobachten, moderieren, disziplinieren
- An Fulda und Werra: Scheiternde Säkularisierung
- 333–350 9. Höhepunkt des Bauernkriegs? Thüringisch-sächsische Gebiete, Ende April bis Mitte Mai 1525 333–350
- Thomas Müntzer und der Ewige Rat in Mühlhausen
- Von Salza ins Eichsfeld
- Vom Harz über Erfurt zum Erzgebirge
- 351–370 10. Verdikte und Visionen Positionspapiere, Anfang Mai 1525 351–370
- Luthers Bauernkrieg
- Heilbronner Zukunftsplanungen
- 371–402 11. Eine Kette von Katastrophen Verschiedene Schauplätze, Mitte Mai 1525 371–402
- Der Schwäbische Bund siegt bei Böblingen (12. Mai)
- Die Fürstenkoalition siegt bei Frankenhausen (15. Mai)
- Herzog Anton von Lothringen wütet im Elsass (16. bis 20. Mai)
- 403–434 12. Untergang und Beharrung Verschiedene Schauplätze, Mitte Mai bis Mitte Juni 1525 403–434
- Das Ende der fränkischen Bauernhaufen
- Die Spätphase des Aufstands in Bamberg
- Im Westen: Pfälzische und elsässische Bauern in der Defensive
- Im Südwesten: Flüchtige Erfolge
- Im Süden: Hinhaltende Verhandlungen im Allgäu
- 435–460 13. Den Erzherzog Herausfordern Tirol, Mitte Mai bis Juli 1525 435–460
- Bergbau und Landesbewusstsein
- Michael Gaismair und der kurze Frühling der Rebellion
- Der Tiroler Landtag im Juni 1525
- 461–478 14. Aufstand in den Bergen Salzburg und seine Nachbargebiete, Ende Mai bis Mitte August 1525 461–478
- Bergleute im Aufstand
- Aufständischer Sieg in Schladming (3. Juli)
- Keine Entscheidungsschlacht vor Salzburg
- 479–496 15. Endgültige Liquidierung Südwesten, Mitte Juni bis Dezember 1525 479–496
- Massakrieren und Strafen in der Pfalz und am Mittelrhein
- Offene Rechnungen im Allgäu
- Endspiele im äußersten Südwesten
- 497–510 16. Gaismairs Krieg Alpengebiete, Herbst 1525 bis Juli 1526 497–510
- Überwintern in Graubünden
- Letzter Anlauf und Scheitern
- 511–530 17. Folgen und Nachwirkungen 511–530
- Tod und Vertreibung
- Geldstrafen und Schadensersatz
- Vertragen und Verbessern
- Zwischen Kriminalisierung und Verrechtlichung
- 531–584 18. Rückblick und Einordnung 531–584
- Ereignisse und Strukturen
- Das Evangelium als einigendes Band
- Forderungen – Programme – Ziele
- Dynamik und Grenzen einer Massenbewegung
- Vielfalt und Fragmentierung der Akteure
- Die Pluralität der Gegner
- Keine Revolution des gemeinen Mannes
- 585–594 Epilog Erinnern an den Bauernkrieg 585–594
- 595–720 Anhang 595–720
- Wichtige Herrscher und ihre Gebiete 1525
- Anmerkungen
- Quellen und Literatur
- Personenregister
- Ortsregister
- Bild- und Kartennachweis
- 721–721 Karte 721–721
- 722–722 Abbildung 722–722
- 723–723 Zum Buch 723–723
- 724–724 Vita 724–724