Die große Odyssee
Wie sich die Menschheit über die Erde verbreitet hat
Zusammenfassung
Der international renommierte Biologe Lluís Quintana-Murci zeichnet in dieser so bahnbrechenden wie meisterhaften Darstellung die außergewöhnliche Geschichte der menschlichen Besiedlung auf der ganzen Welt nach. Er belegt die Existenz ausgestorbener Menschenarten und enthüllt, wie sich die menschlichen Populationen ständig untereinander, aber auch mit arschaischen Menschen wie dem Neandertaler oder dem Denisova-Menschen vermischten. Ohne Vielfalt gibt es keine Evolution und keinen Fortschritt in irgendeinem Sinne des Wortes. Vor etwa sechzigtausend Jahren haben unsere Vorfahren Afrika verlassen, um sich über den gesamten Planeten zu verbreiten. Dies ist die erste große Migration in der Geschichte der Menschheit gewesen: Alle Menschen nicht-afrikanischer Herkunft sind Nachkommen dieser ersten «Migranten». Es war der Beginn einer langen Geschichte von Wanderungen, in deren Verlauf Europa, Asien und Australien vor etwa fünfzigtausend Jahren, Amerika vor weniger als dreißigtausend Jahren und viel später die Inseln des fernen Ozeaniens wurden. Die moderne Populationsgenetik ermöglicht uns, Wanderungsereignisse und andere demografische Prozesse zu datieren. Heute wissen wir, dass Vermischung ein kontinuierlicher Prozess im Laufe der Menschheitsgeschichte war und ist. Wir alle sind, in unterschiedlichem Maße, multiethnisch, da unsere Genome aus einer Vielzahl von DNA-Segmenten unterschiedlichster Herkunft bestehen – ein historischer und geografischer Flickenteppich, in dem sich Völker und Generationen vermischen.
Schlagworte
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–19 Vorwort 9–19
- Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?
- 19–57 Teil 1 Von Darwin zur Genomik 19–57
- Natura non facit saltus: Darwins graduelle Evolution
- Entstehung der Populationsgenetik
- Entdeckung der Erbsubstanz: Die DNA
- Rekonstruktion des Ursprungs für die genetische Diversität
- Eine Geschichte mit 3 Milliarden: Das Humangenomprojekt
- Die Genomik bezeugt die Diversität: Jedes Individuum ist einzigartig
- Der Mensch stammt nicht vom Affen ab … er ist ein Affe!
- Die Datierung der Trennung von menschlichen und nichtmenschlichen Primaten
- Ein ganz besonderer Affe
- Menschliche Populationen: Ähnlichkeiten und Unterschiede
- Die paläogenomische Revolution
- Unsere 2 Prozent Neandertaler
- Vermischung des Homo sapiens mit heute ausgestorbenen Menschenarten: Archaische Introgression
- 57–115 Teil 2 Eroberungen und Besiedlung 57–115
- Die Entwicklungslinie des Menschen und die «kleinen Menschenaffen»
- Homo: Eine 2 Millionen Jahre alte Geschichte
- Auf der Suche nach der verlorenen Wiege: Das Aufkommen des Homo sapiens
- Der Homo sapiens ist Afrikaner
- Out-of-Africa: Der Homo sapiens verlässt Afrika
- Die lange, vielfältige Geschichte Afrikas
- Ein stark vermischtes Europa
- Das multiple Asien: Kontraste und Begegnungen
- Ozeanien: Die letzte Grenze
- Die Eroberung Amerikas: Der Übergang über die Beringstraße
- Eine lange Geschichte der Vermischungen
- 115–149 Teil 3 Adaptation an die Umwelt 115–149
- Herausforderungen der Adaptation
- Natürliche Selektion: Prinzipien und Formen
- Lokale Adaptation von Populationen an ihre Umwelt
- Und die Adaptation geht weiter
- Ausgleichende Selektion: Der Nutzen der Diversität
- 149–181 Teil 4 Menschen und Mikroorganismen 149–181
- Alice und die Rote Königin: Ein Wettrüsten
- Infektionskrankheiten, Sterblichkeit und natürliche Selektion
- Menschen und Schimpansen gegenüber Pathogenen
- Spuren früherer Pathogene in unseren aktuellen Genomen
- Ein sorgsam gehütetes Erbe
- Die Liebe in Zeiten der Malaria
- Zwischen Pest und Cholera
- Mortui vivos docent: Die Toten belehren die Lebenden
- Von fossiler DNA zur Tuberkulose
- Vom Nutzen eines Genverlusts
- Natürliche Selektion und immunologische Relevanz
- Gemeinsam mutiert es sich besser
- 181–235 Teil 5 Vermischung, Kultur und Medizin 181–235
- «Nichts in der Biologie macht Sinn, außer im Licht der Evolution»
- Wir sind alle Mischlinge
- Vermischung als Adaptationsbeschleuniger und Überlebensfaktor?
- Was wir den «archaischen» Menschen verdanken
- Kulturelle Praxis und genetische Diversität: Wie die Kultur unsere Gene verändert
- Epigenetik: Noch eine Antwort auf Umweltveränderungen
- Natürliche Selektion damals – Immunantwort heute
- Wege zur personalisierten Medizin
- 235–243 Nachwort 235–243
- 243–245 Dank 243–245
- 245–289 Bibliografie 245–289
- Teil 1 – Von Darwin zur Genomik
- Teil 2 – Eroberungen und Besiedlung
- Teil 3 – Adaptation an die Umwelt
- Teil 4 – Menschen und Mikroorganismen
- Teil 5 – Vermischung, Kultur und Medizin
- Nachwort
- 289–289 Zum Buch 289–289
- 289–289 Über den Autor 289–289