Talar und Hakenkreuz
Die Universitäten im Dritten Reich
Zusammenfassung
Lange Zeit haben sich die deutschen Universitäten vor allem als Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gesehen. Erst allmählich und widerstrebend setzte sich die Einsicht durch, dass das nicht die ganze Geschichte ist. Inzwischen sind zahlreiche Untersuchungen zu einzelnen Universitäten, Disziplinen, Wissenschaftlern erschienen. Michael Grüttner legt mit diesem Buch auf der Grundlage jahrelanger Quellenforschung erstmals eine Gesamtdarstellung zu den Universitäten im Dritten Reich vor. Die 23 Universitäten, die am Ende der Weimarer Republik in Deutschland existierten, waren seit 1933 massiven «Säuberungen» ausgesetzt, die sich vor allem gegen Studierende und Wissenschaftler jüdischer Herkunft richteten. Dieser «Machtergreifung» von oben entsprach eine «Machtergreifung» von unten: Viele Professoren traten in die Partei ein, manche versuchten wie Carl Schmitt und Martin Heidegger, sich als Vordenker des NS-Regimes in Stellung zu bringen. Michael Grüttner schildert eindringlich die erstaunlich geräuschlose Machtübernahme der Nationalsozialisten, analysiert die Hochschulpolitik des Regimes, die sich ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Fächer auswirkte, und erklärt, warum die Wissenschaften im Dienst des Nationalsozialismus nicht nur unfreier wurden, sondern mitunter sogar größere Handlungsspielräume besaßen als je zuvor. Ein Epilog zur Nachgeschichte rundet diese souveräne, längst überfällige Gesamtgeschichte ab.
Schlagworte
- 2–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–6
- 7–16 Einleitung 7–16
- 16–57 1. Die Universitäten vor der nationalsozialistischen Machtübernahme 16–57
- 16–26 Die Hochschulen in der Weimarer Republik 16–26
- 26–37 Professoren und Politik 26–37
- 37–45 Juden und Antisemitismus im akademischen Milieu 37–45
- 45–57 Die Krise der Universitäten am Ende der Weimarer Republik 45–57
- 57–118 2. Die nationalsozialistische Machtübernahme an den Universitäten 57–118
- 57–70 Politik der Gleichschaltung 57–70
- 70–79 Die Position des Hochschulverbandes 70–79
- 79–86 Die Professorenaufrufe von 1933 79–86
- 86–105 Die «Säuberung» der Universitäten 86–105
- 105–118 Die Hochschullehrer in der Zeitenwende von 1933/34 105–118
- 118–212 3. Nationalsozialistische Hochschulpolitik: Strukturen, Ziele und Akteure 118–212
- 118–125 Strukturen und Ziele nationalsozialistischer Hochschulpolitik 118–125
- 125–142 Das Reichserziehungsministerium (REM) 125–142
- 142–150 Der NS-Lehrerbund (NSLB) und die «Dozentenschaften» 142–150
- 150–165 Der Stab Heß und die Hochschulkommission der NSDAP 150–165
- 165–184 Der NS-Dozentenbund (NSDDB) 165–184
- 184–198 Die Dienststelle Rosenberg 184–198
- 198–212 Der Einfluss der SS 198–212
- 212–294 4. Die Universität im Kraftfeld der Politik 212–294
- 212–230 Das Führerprinzip und seine Folgen 212–230
- 230–249 Berufungen: Leistung oder Gesinnung? 230–249
- 249–262 Schrumpfung und Expansion 249–262
- 262–280 Neugründungen: Die Reichsuniversitäten Posen und Straßburg 262–280
- 280–294 Die Universität im Krieg 280–294
- 294–377 5. Der Lehrkörper 294–377
- 294–306 Restriktionen und Chancen: Die Lage des Lehrkörpers seit 1933 294–306
- 306–315 Der Professor als Parteigenosse 306–315
- 315–332 Die Hochschullehrer und die nationalsozialistische Politik 315–332
- 332–342 Hochschullehrer im Nationalsozialismus – eine Typologie 332–342
- 342–358 Der wissenschaftliche Nachwuchs 342–358
- 358–377 Das Scheitern der Vordenker 358–377
- 377–483 6. Wissenschaft 377–483
- 377–392 Wissenschaft im NS-Staat 377–392
- 392–405 Neue Lehrstühle 392–405
- 405–419 Theologie 405–419
- 419–434 Rechtswissenschaft 419–434
- 434–451 Geisteswissenschaften 434–451
- 451–465 Medizin 451–465
- 465–483 Naturwissenschaften und Mathematik 465–483
- 483–507 Ergebnisse und Schlussüberlegungen 483–507
- 507–533 Epilog: Die Nachgeschichte 507–533
- 533–537 Dank 533–537
- 537–539 Verzeichnis der Tabellen 537–539
- 539–553 Tabellen 539–553
- 553–555 Verzeichnis der Abkürzungen 553–555
- 555–631 Anmerkungen 555–631
- 631–683 Quellen und Literatur 631–683
- 683–701 Personenregister 683–701
- 701–705 Ortsregister 701–705
- 705–705 Zum Buch 705–705
- 705–705 Über den Autor 705–705