Walter Ulbricht
Der deutsche Kommunist
Zusammenfassung
Walter Ulbricht war einer der einflussreichsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts. Ilko-Sascha Kowalczuks umfassende wissenschaftliche Biographie schöpft aus langjährigen Quellenrecherchen in Dutzenden Archiven im In- und Ausland. Sein monumentales Werk ist mehr als eine einfache Biographie. Es ist auch eine Geschichte des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die "Gruppe Ulbricht" nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstige in der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war. Über Konrad Adenauer, die Gründungsfigur der Bundesrepublik, gibt es zahlreiche Studien, auch eine berühmte zweibändige Biographie. Zu Adenauers Pendant im Osten existiert bislang nichts Vergleichbares. Dabei ist Walter Ulbricht für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum weniger prägende Figur. Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg des um die Jahrhundertwende in Leipzig geborenen Sohnes eines Schneiders zum Führer der deutschen Kommunisten, der zum eigentlichen Gründer der DDR wurde und 1961 die Mauer errichten ließ. Dabei entdeckt er nicht nur den Funktionär Ulbricht neu, sondern beschreibt ihn auch als Menschen, wie es bislang nicht zu lesen war. Er erklärt Ulbricht aus seiner Zeit und schreibt nicht über ihn mit dem Wissen von später. Sein Buch ist eine Biographie, aber zugleich auch mehr als das. Es ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts gesehen durch die Augen eines deutschen Kommunisten.
- 2–12 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–12
- 13–30 Vom Schreiben einer Biographie. Einleitung 13–30
- 31–98 1. Kindheit und Jugend (1893–1914) 31–98
- Leipzigs Aufstieg zur sächsischen Metropole
- Ulbrichts Herkunft
- Leipzig: Gottschedstraße
- Eine ganz normale Schulzeit
- Alltägliches Familienleben
- Von Marx zum Marxismus: Die Sozialdemokratie
- Zeitungsmeldungen an Ulbrichts Geburtstag
- Der Zukunftsstaat und Hegels Reisegepäck
- Dissident von Hause aus
- Erste politische Wahrnehmungen
- Tischlerlehre
- Abstinenz und Sport: Gesunde Lebensweise
- Politisches Erweckungserlebnis
- Streikerfahrung
- Auf der Walz
- Zurück in der Leipziger Arbeiterbewegung und der Arbeiterjugendbewegung
- Der Kampf um Herz und Geist: Arbeiterbildung und Bücher
- «Das Glück»
- 99–140 2. Erster Weltkrieg und Revolution 99–140
- Die Urkatastrophe
- Die Sozialdemokratie bei Kriegsbeginn
- Die Linke in Leipzig
- Einberufung in den Krieg
- Kriegsüberlebender
- Desillusionierung und die Wurzeln des Berufsrevolutionärs
- Balkan als Kulturerfahrung 120Die erste Publikation
- Russland 1917
- Kriegsende
- Revolution in Leipzig
- Soldatenrat
- Die deutsche Revolution als Initialzündung
- Revolutionsprägung und Kaderpartei
- 141–176 3. Die neue Partei: KPD (1919–1920) 141–176
- KPD-Gründungsparteitag
- Die Utopie organisieren
- KPD-Gründung in Leipzig
- USPD und KPD
- Ulbrichts Programm im März 1919
- Am Anfang stand Gewalt
- Nie vergeben? Luxemburg und Liebknecht
- Der erste Berlinbesuch
- Unruhen in Leipzig
- Erstmals im Untergrund
- Der 2. KPD-Parteitag und die Bolschewisierung
- Verhaftung
- Die erste Ehe
- Bildung, Propaganda und Sprache
- Gefahr von Rechts: Kapp-Lüttwitz-Putsch
- 177–248 4. Die Geburt des Parteifunktionärs (1920–1923) 177–248
- Der II. Weltkongress der Komintern
- Vereinigung von KPD und USPD
- Bezahlter Parteifunktionär
- Aufstandsversuch
- Revolution als Organisationsaufgabe
- KPD-Chef in Groß-Thüringen
- «Eiserne Disziplin»
- Organisationsaufbau
- Staatsfeind und Bürokratie
- Parteibürokratie: Oligarchie
- Parteiarbeiter
- Parteitag in Jena
- Politischer Mord: Matthias Erzberger
- Realpolitik vs. Umsturzplänen
- Alltag des Parteibürokraten
- Bezirksparteitag und Kampf gegen die Sozialdemokratie
- Der Eisenbahnerstreik
- «Geheimratsdiktatur »: Forderung nach Säuberungen
- Einheitsfrontpolitik in Thüringen
- Wohnungsnot und Lebensmittelteuerung
- Politischer Mord: Walther Rathenau
- Bildungsaufstieg
- Wahlkampf und Untergrund
- Vereinigung von USPD und MSPD
- Sehnsuchtsort Moskau und «Generalstab der Weltrevolution»: Weltkongress der Komintern
- Auswertung des Weltkongresses
- Turbulenter Reichsparteitag in Leipzig
- 249–288 5. Aufstandsversuch im Oktober (1923–1924) 249–288
- «Schlageter»-Kurs: Faschismus, Nationalsozialismus und KPD
- «Den ganzen Laden umkrempeln.» Chaos in der Zentrale
- «Das Haus der Partei brennt»
- Genosse Kartothek /Genosse Zelle
- Betriebszellen
- Feind, Todfeind, Parteifreund
- Revolutionsvorbereitung
- Der Oktoberputsch 269Nach der Niederlage
- In der Illegalität
- «Linke», «Rechte» und «Zentristen» («Versöhnler»)
- Lenins Tod
- 289–325 6. Auf dem Parkett der Weltrevolution (1924–1926) 289–325
- Führungskrise
- Bolschewisierung
- Vertrauensmann von Ossip Pjatnizki
- Macht und Hass
- Reichsparteitag 1924
- Informant Pjatnizkis
- Reichstagswahlen 1924
- Illegale Arbeitsmethoden in der Legalität
- An den Rand gedrängt
- Mission in Wien
- Haft in Wien
- Zwischenstation Prag
- In der Zentrale im kommunistischen Weltzentrum
- «Hotel Lux»
- Moskau als Arbeits- und Lebensmittelpunkt
- Fiasko Reichspräsidentenwahlen
- Neue Machtkämpfe und Abspaltungen: Fischer tritt von der KPDBühne ab
- Machtzuwachs
- Rosa Michel: Eine neue Frau an seiner Seite
- 326–355 7. Als Moskauer in Berlin (1926–1928) 326–355
- Die KPD als Sekte 326Der Sachse
- Agitprop-Chef in der Zentrale
- Zetkins Abrechnung
- Der Sturz Sinowjews
- Aufstieg ins Zentrum der Partei: der XI. Reichsparteitag
- Das Sozialantlitz der KPD
- Muttermale der Geburt?
- Arbeiterkämpfe
- Hauptfeind Sozialdemokratie
- Reichstagsabgeordneter
- Ausschluss aus der Gewerkschaft
- Sozialfaschismusthese: Weltkongress in Moskau
- Aufstieg in den Wächterrat der Weltrevolution
- Erholung in der Sowjetunion
- Die Thälmann-Affäre
- 356–377 8. Im Zentrum der Weltrevolution (1928–1929) 356–377
- Walter Benjamins Moskau
- Abrechnung
- Stalinisierung?
- «Der Arbeiter» und «Kritik und Selbstkritik»
- Gewerkschaftsopposition
- Funktionär für alles
- Clara Zetkin
- Im Reich
- «Blutmai» und «Roter Wedding»: Der Untergang beginnt
- XII. Reichsparteitag im Wedding 372Abkommandierung nach Berlin
- 378–455 9. Der Aufstieg in die erste Reihe (1929–1932) 378–455
- Die Krise
- «Faschistische Republik»
- Diktatur des Proletariats
- Das irdische Paradies und «Stalinist» Ulbricht
- Chef des größten KPD-Bezirks 388Gegen die Gewerkschaften
- Präsidialkabinett Brüning
- Wahldebakel der Republikaner und Kulturkritik als Hefe
- September 1930: Ulbrichts Wahlanalyse
- Neue Anklage
- Privates Glück als Feldwebel?
- Metallarbeiterstreik
- «Volksrevolution»
- Nationalsozialisten und Kommunisten im Straßenkampf
- «Zwillingsbrüder»: In die Versammlungen des Gegners gehen
- Antikapitalismus und Antisemitismus
- Redeschlacht mit Goebbels: «Saalbau Friedrichshain»
- Schlagabtausch im Reichstag
- Volksentscheid zur Auflösung des Preußischen Landtags
- Mord am Bülowplatz
- Die Erwerbslosenfrage
- Münzenberg-Propaganda
- Reichspräsidentenwahlkampf
- Reichstagswahlen und Gewaltexzesse
- Der letzte Auftritt Clara Zetkins
- Machtkämpfe: Krisensitzungen in Moskau
- Der Verkehrsarbeiterstreik
- Die Machtübertragung an die Nationalsozialisten
- Schmähungen Ulbrichts
- Vorbereitung auf die Illegalität
- 456–493 10. Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur (1933) 456–493
- Familie und Illegalität
- Keine Niederlage
- Reichstagsbrand
- KPD-Tagung in Ziegenhals
- Probleme in der Illegalität
- Dimitroff-Prozess
- Thälmanns Verhaftung
- Nachfolgekämpfe
- Thälmanns Haft
- Chef der Thälmann- Kuriere
- Befreiungsversuche
- Prozessvorbereitungen
- Verräter und Spitzel
- In der Illegalität
- Kampflose Aufgabe
- Inlandsleitung
- Der Weg in die Emigration
- 494–621 11. «Volksfrontpolitik» in der Emigration (1933–1937) 494–621
- Emigrationsprobleme
- Die KPD-Führung im Exil. Oder: Wer verkörpert die Partei?
- Plebiszit für die NS-Diktatur
- Orientierungslos in Moskau und Paris
- Vertrauensratswahlen 1934
- Machtkämpfe im Polbüro
- «Röhm-Putsch»
- Saarfrage
- Zurück in Moskau
- Zurück in Paris
- «Revolutionäre Sozialisten»
- Macht- und Hasskämpfe im Polbüro
- Stalin soll eingreifen
- Abstecher Saarbrücken
- Kirow-Mord und KPD: Entscheidungen in Moskau
- Saarabstimmung
- Rosa Michel
- Lotte Kühn
- Private Briefe
- Zwei Gesichter: Das Verschwinden hinter einer Fassade
- Zurück im Westen
- Vertrauensrätewahlen 1935 und die Illusion freier Gewerkschaften
- Neue und alte Konflikte
- Unzufrieden und erfolglos
- Erste Ansätze zur deutschen Volksfrontidee
- Polbüro- Sitzungen in Moskau 561Der letzte Weltkongress
- Die Parteikonferenz
- Hauptziel Volksfront
- Jahresausklang im Riesengebirge
- «Hotel Lutetia»: Das Jahr der Volksfront
- Ulbrichts Machtzuwachs
- Ulbricht stellt sich hinter Münzenberg
- Die KPD nach den Wahlen in Frankreich
- Die doppelte KPD
- Der Sinn des Terrors I
- Versöhnungsangebote an alle
- Bürgerkrieg in Spanien
- Auflösung des Polbüros
- Kein Familienleben
- Höfische Kämpfe mit Münzenberg I
- Fellow Traveller: Heinrich Mann
- Höfische Kämpfe mit Münzenberg II
- Tarnschriften
- Höfische Kämpfe mit Münzenberg III
- Das Scheitern der Volksfront und von Heinrich Mann
- Höfische Kämpfe mit Münzenberg IV
- 622–755 12. Aufstieg zum deutschen Führer der KPD (1938–1944) 622–755
- Fünf Jahre NS-Diktatur
- Ulbrichts Lageeinschätzung
- Untersuchung gegen Ulbricht
- Letzter Akt im Hofkampf mit Münzenberg
- Ulbricht vor der Internationalen Kontrollkommission
- Abschied von Paris ohne Abschiednahme
- Heimat Moskau
- Wieder im «Hotel Lux»
- Der Sinn des Terrors II
- Fellow Traveller: Sydney und Beatrice Webb
- Der Reisende: André Gide
- Fellow Traveller: Lion Feuchtwanger
- Apologie der kommunistischen Verbrechen als ein globaler Zeitgeist
- Johannes R. Becher
- Julius Hay
- «A» sagen und die Späne beim Hobeln
- Verfolgung der KPD-Emigranten
- Die Rolle Ulbrichts im Terror
- Hugo Eberlein
- Interventionsversuche
- KPD-Vertreter beim EKKI
- Herbert Wehner
- Bedeutungsverlust
- Radio Moskau
- Die deutsche demokratische Republik
- Appeasement-Politik als Dolchstoß
- Reichspogromnacht
- Einheitspartei
- Berner Parteikonferenz
- Realisierung der deutschen demokratischen Republik
- Parteitag der Überlebenden
- Kurzer Lehrgang
- Lotte Kühn vor der Internationalen Kontrollkommission
- Ermittlungen gegen Ulbricht
- Der Hitler-Stalin- Pakt
- Die Kommunisten und der Pakt
- Unfreiwillig gegen den Pakt
- Das Ende der KPD-Auslandsleitung in Paris
- Auslieferungen an den Paktpartner
- Hauptfeinde England und Frankreich
- Neue Grundlage für die Einheitspartei
- Eine Gesamtpartei für das Großdeutsche Reich
- Politische Plattform Ende 1939
- Zentrum für Sabotage
- Die Hilferding-Kontroverse
- 1940: Viel Zeit für Privates
- KPD-Geschichte
- 22. Juni 1941
- Radiopropaganda
- Arbeit in Kriegsgefangenenlagern
- Evakuierungen und Deportationen
- Kader für die deutsche demokratische Republik
- Mythisches Weihnachten 1941
- Hoffnungen
- Rückkehr nach Moskau
- Kaderarbeit
- Hoffnungen auf den Aufstand
- Umerziehung
- Stalingrad
- Wirkungen der Frontarbeit
- Einflussreichster deutscher Kommunist
- Die Auflösung der Komintern
- Antifaschistische Komitees Freies Deutschland
- Das Nationalkomitee Freies Deutschland
- Antifa- Schulen
- In der Erinnerung Umerzogener
- 20. Juli 1944
- Tragödien
- 756–778 13. Ausblick: Planungen zur Machtübernahme (1944 /45) 756–778
- Nachkriegspläne der Großen Drei
- Die Volksfront als Block
- Arbeitskommission
- Ulbrichts Grundsatzaussagen
- Die letzten Konkurrenten
- Kaderprobleme
- Das Aktionsprogramm vom Oktober 1944
- Legende vom deutschen Sozialismus
- Wer die Macht hat
- Teilung Deutschlands
- Die drei KPD-Initiativgruppen
- Die Ulbricht-Gruppe in Deutschland
- 779–974 Anmerkungen 779–974
- 975–982 Abkürzungsverzeichnis 975–982
- 983–1006 Personen- und Ortsregister 983–1006