Zuschauer in der ersten Reihe
Erinnerungen
Zusammenfassung
Eine Kindheit, die alles andere als königlich ist: Wenige Jahre nach der Geburt Franz von Bayerns (1933) muss die Familie ins Exil nach Ungarn gehen. Doch 1944 werden die Wittelsbacher verhaftet und mit ihren Kindern in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Flossenbürg und Dachau gebracht. Nach Kriegsende registriert Franz mit der feinen Sensibilität eines Jugendlichen, was eine aus den Fugen geratene Welt mit den Menschen in seiner Umgebung macht – und er beginnt, sich seinen ganz eigenen Weg ins Leben zu bahnen. Genaue Beobachtungsgabe, Weltgewandtheit und feiner Humor machen die Erinnerungen des Chefs des Hauses Wittelsbach zu einem Lesevergnügen. Wie in einem sehr persönlich gerahmten Spiegel ziehen darin fast 90 Jahre Leben vorüber: die Schulzeit ebenso wie Augenblicke der Weltgeschichte, Erfahrungen unter dem Tresen eines Jazzkellers ebenso wie das Zusammentreffen mit Regierungschefs (mit denen sich der Protagonist auch mal unbemerkt von den Bodyguards in ein Bräuhaus zurückzieht), leidenschaftliche Rendezvous mit moderner Kunst, Betriebsausflüge mit der "Gewerkschaft" des europäischen Adels, Begeisterung für die Natur und für Bayern, kulturpolitische Auseinandersetzungen, die heftig werden, private Momente – und stets das Bewusstsein der Verantwortung für das Haus Wittelsbach in der Mitte der Gesellschaft.
- II–VIII Titelei/Inhaltsverzeichnis II–VIII
- IX–XVI Zu diesem Buch von Marita Krauss IX–XVI
- 1–28 I. Eine Jugend im Schatten des Nationalsozialismus 1–28
- Jugendeindrücke in Kreuth
- Als Flüchtlingsfamilie in Ungarn
- Die Wittelsbacher im KZ Sachsenhausen
- «Flossenbürg war die ärgste Station»
- Über das KZ Dachau nach Ammerwald
- 29–68 II. Begegnungen mit einer neuen alten Welt 29–68
- «Es war nicht so, dass man hätte anknüpfen können an die Zeit vor der Verhaftung»
- «Damals habe ich Karl May gelesen»: Schule in Ettal und Fribourg
- «Immer korrekt angezogen»: erste Aufgaben als Repräsentant des Hauses
- «Das war nicht mehr sein Bayern»: die schwierige Heimkehr meines Vaters
- «Meine Mutter war der ruhende Pol der Familie»
- Der Großvater – Kronprinz Rupprecht von Bayern und seine Welt
- 69–83 III. Wiederaufbau und Neubeginn 69–83
- «Der Wiederaufbau der Residenz begleitete mich viele Jahrzehnte»
- Faszinierende Künstler und das Münchner Kulturleben
- «Ein wesentlicher Antrieb war meine Neugier» – von Salzburg nach Donaueschingen und zur neuen Musik
- «Hock di unter die Bar, dass man di net sieht»: Jazz in München
- 84–124 IV. Der eigene Weg zur Modernen Kunst 84–124
- Begegnungen mit Kubin
- «Das war für mich ein großes Entdecken»
- «Das wunderbare New York» – der große Aufbruch 1962
- Das Museum of Modern Art und der International Council
- Blanchette Rockefeller
- «Die Kraft, mit erstrangigen Meisterwerken zu leben»
- Vom Ausstellen und Sammeln in München
- Der Galerie-Verein – «eine wunderbare Quatschbude»
- Die Olympischen Spiele, das «Denkloch» und mehr
- Die Pinakothek der Moderne
- Perspektiven: das Kunstareal
- 125–148 V. Internationale Verwandtschaftsverbindungen 125–148
- Weiße Rosen aus Schottland: das Stuart-Erbe, «ein charmantes historisches Kuriosum»
- «Inter pares» unterwegs: die Fahrt mit der «Agamemnon»
- Der Ungarnaufstand 1956 – eine Zäsur
- «Nie in ein östliches Land» – Konsequenzen des Kalten Krieges
- «Lauter neue Welten»
- Familiennetzwerke
- Königliche Besuche mit und ohne Protokoll
- 149–189 VI. Repräsentant der Familie 149–189
- «Die Kontakte zu den Ministerpräsidenten waren immer sehr eng»
- Als Vertreter der Familie in der ersten Reihe
- Wissenschaft, Wirtschaft, Geistesleben
- Bayerns Tradition – Bayerns Öffnung zur Welt
- «Das Bild der Familie muss immer wieder neu erfunden werden»
- 1500 Gäste im Jahr: die Nymphenburger Empfänge
- Diskussion im kleinen Kreis: die Berchtesgadener Gespräche
- Die Ritterorden
- Der Hilfsverein Nymphenburg
- 190–207 VII. Das Haus, seine Aufgaben, seine Darstellung 190–207
- Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds
- Die Kunstsammlungen der Wittelsbacher Landesstiftung
- Keine weiß-blauen Flaggen in der Pfalz
- «Ludwig II. wurde zu einer Entdeckung» – die großen historischen Ausstellungen
- Die bayerische Geschichtslandschaft
- 208–221 VIII. Die Beziehungen zu den Kirchen 208–221
- Evangelische Christen, die Ökumene und die jüdischen Gemeinschaften
- Begegnungen mit Benediktineräbten, Jesuitenpatres und Münchner Kardinälen
- «Ein Podium für Diskussionen»: die Katholische Akademie
- Die Idee der Vielfalt in der katholischen Kirche – eine große Hoffnung
- 222–237 IX. Beobachter des Zeitgeschehens 222–237
- «Wir waren weiße 1930 er Jahrgänge»: die Wiederbewaffnung
- «Keiner hat ihn überstrahlt» – Kennedys Ermordung
- «Es flogen faule Eier» – 1968
- «Die ganze Welt schaute atemlos zu»: die Mondlandung
- «Es war nicht absehbar, ob russische Panzer rollen würden» – der Fall der Mauer
- «Die Natur ist ungeheuer verwundbar» – Klimaveränderung, Waldsterben, Naturschutz
- «Man konnte es zuerst nicht fassen» – 9/11
- 238–257 X. Persönliche Schlaglichter 238–257
- «Wenige Dinge veränderten mich abrupt»
- Privatheit
- Ein Foto von Erwin Olaf
- Von Mäusen, Fischen und Hunden
- 258–279 XI. Das Spektrum des Lebens von Älterwerden bis Zukunft 258–279
- Älterwerden
- Anerkennung
- Bayerns Perspektiven
- Diskretion
- Ehre
- Ehrgeiz
- Einsamkeit
- Eitelkeit
- Familienchef
- Freiheit
- Freundschaft
- Generationenübergabe
- Glaube
- Grenzen
- Humor
- Konflikte
- Kreativität
- Krisen
- Leistung
- Maßstäbe
- Position
- Selbstwertgefühl
- Spielregeln in der Demokratie
- Stress
- Toleranz
- Träume
- Tratsch
- Verantwortung
- Versäumte Chancen
- Vertrauen
- Vorbilder
- Werte
- Würde
- Zufriedenheit
- Zukunft
- 280–302 Glossar 280–302
- 303–303 Bildnachweis 303–303
- 304–304 Dank 304–304