Zynische Theorien
Wie aktivistische Wissenschaft Race, Gender und Identität über alles stellt - und warum das niemandem nützt
Zusammenfassung
Nur weiße Menschen können Rassisten sein, nur Männer sind zu toxischem Verhalten fähig, es gibt kein biologisches Geschlecht, unsere Sprache ist sexistisch – ein neuer moralischer Kanon erobert westliche Universitäten und erschüttert die liberale Gesellschaft. Aber macht er die Welt auch wirklich besser? Helen Pluckrose und James Lindsay begeben sich in ihrem Bestseller auf die Spuren eines wissenschaftlichen Aktivismus, der überall nur noch Feinde sieht.
Postmoderne Denker wie Michel Foucault oder Jacques Derrida haben die Strukturen westlicher Gesellschaften so tiefgreifend dekonstruiert wie niemand vor ihnen. Ihr radikaler Skeptizismus hatte jedoch einen Preis. Helen Pluckrose und James Lindsay zeichnen in ihrem kontroversen Buch nach, wie die Grundannahmen der postmodernen Theorie seit den 1980er Jahren im Postkolonialismus, in der Critical-Race-Theorie, im intersektionalen Feminismus, in den Gender Studies und in der Queer-Theorie für den politischen Aktivismus scharf gemacht wurden. Ihr zentraler Befund lautet, dass ein freier Austausch wissenschaftlicher Argumente durch den aus diesen Reihen immer aggressiver vorgetragenen Anspruch auf Deutungshoheit zunehmend unmöglich wird. Damit erweisen der neue wissenschaftliche Aktivismus und seine Wächter den Minderheiten, für die sie sich angeblich einsetzen, jedoch einen Bärendienst: Drängende soziale Probleme werden von einer völlig überzogenen Sprachkritik und Cancel Culture überlagert – und potenziell wohlmeinende Unterstützer ziehen sich entnervt zurück, weil sie im erhitzten Diskursklima vorschnell dem reaktionären Lager zugeschlagen werden.
- 2–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–6
- 7–19 Einführung 7–19
- 20–46 1 Postmodernismus. Eine Revolution des Wissens und der Macht 20–46
- 47–72 2 Die Wende zum angewandten Postmodernismus. Repression sichtbar machen 47–72
- 73–99 3 Postkoloniale Theorie. Den Westen dekonstruieren, um das Andere zu retten 73–99
- 100–126 4 Queer-Theorie. Die Freiheit vom Normalen 100–126
- 127–155 5 Critical-Race-Theorie und Intersektionalität. Den Rassismus beenden, indem man ihn überall sieht 127–155
- 156–183 6 Feminismen und Gender Studies. Vereinfachung als Raffinement 156–183
- 184–209 7 Disability Studies und Fat Studies. Identitätstheorie für Selbsthilfegruppen 184–209
- 210–246 8 Social Justice und das Denken. Die Wahrheit der Social Justice 210–246
- 247–275 9 Social Justice in Aktion. Theorien sehen auf dem Papier immer gut aus 247–275
- 276–316 10 Eine Alternative zur Social-Justice-Ideologie. Liberalismus ohne Identitätspolitik 276–316
- 317–317 Danksagung 317–317
- 318–329 Ausgewählte Bibliografie 318–329
- 330–380 Anmerkungen 330–380