An den Ufern des Amur
Die vergessene Welt zwischen China und Russland
Zusammenfassung
Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. In seiner fesselnden Reportage vom «Schwarzen Drachen», wie die Chinesen den riesigen Grenzfluss zu Russland nennen, erzählt er mit untrüglichem Gespür für sprechende Details von den großen tektonischen Verschiebungen der beiden Imperien.
Wo der Norden Chinas sibirisch wird und der Südosten Russlands zunehmend chinesisch, stehen die beiden autoritären Imperien Rücken an Rücken zueinander. Bis zum Zweiten Weltkrieg rangen hier die Sowjetunion und Japan um die Vorherrschaft. Auf der Suche nach Spuren der Geschichte ist Sören Urbansky auf eine erstaunliche chinesisch-russische Gegenwart gestoßen. In seinem wunderbar anschaulich erzählten Buch berichtet er von prosperierenden chinesischen Metropolen auf der einen Seite und erstarrten russischen Orten auf der anderen Seite des Flusses – vor wenigen Jahrzehnten war das Gefälle noch umgekehrt. Er besucht Städte wie Harbin im Nordosten Chinas, einst «Moskau des Ostens», und Wladiwostok, das erträumte russische San Francisco, und ist zu Gast bei einfachen Menschen, die fließend Chinesisch und Russisch sprechen und ihre Soljanka mit Stäbchen schlürfen. Sein einfühlsamer Bericht kommt den Profiteuren und Verlierern der Grenze ganz nahe und erlaubt gerade dadurch ungewöhnliche Einblicke in den Zustand der beiden Großmächte und ihr spannungsvolles Verhältnis.
- 1–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–9
- 10–13 Einleitung: 52. Breitengrad 10–13
- 14–26 1. Promenade durch das Paris Sibiriens: Irkutsk 14–26
- 27–40 2. Die durstigen Chinesen vom Baikalsee: Chuschir – Kultuk 27–40
- 41–50 3. Lenin und Lamas in Burjatien: Ulan-Ude – Werchnjaja Iwolga – Nauschki 41–50
- 51–65 4. Weltpolitik am mongolischen Snookertisch: Ulaanbaatar – Tschojbalsan 51–65
- 66–84 5. Das Notstromaggregat am Chalch: Amugulang – Ganjuur – Nuomenhan – Hailar 66–84
- 85–106 6. Ein Kosakendorf in China: Heishantou – Enhe 85–106
- 107–117 7. Der Prostituiertenfriedhof am Amur: Moerdaoga – Genhe – Mangui – Mohe – Beijicun 107–117
- 118–135 8. Entlang der rauen Seidenstraße: Jerofej Pawlowitsch – Mogotscha – Nertschinsk 118–135
- 136–152 9. Der Bibliothekar hinter Schwertfarn: Tschita – Atamanowka 136–152
- 153–177 10. Ein Einkaufsparadies an der Steppengrenze: Sabaikalsk – Manzhouli 153–177
- 178–192 11. Die mandschurische Bonanza: Daqing 178–192
- 193–219 12. Im russischen Atlantis: Harbin 193–219
- 220–241 13. Die langen Schatten von Mandschukuo: Pingfang – Changchun – Lüshunkou – Dalian 220–241
- 242–265 14. Xis Zeitungsleser, Kims Blumenmädchen: Dandong – Yanji – Hunchun – Fangchuan 242–265
- 266–288 15. Der afrikanische Enkel der Wehrbauern: Mudanjiang – Linkou – Jiamusi – Jiangchuan 266–288
- 289–307 16. Russische Gedächtnisschwächen: Aihui – Heihe – Blagoweschtschensk 289–307
- 308–322 17. Ein Hektar Sumpfland geschenkt: Birobidschan – Chabarowsk 308–322
- 323–351 18. Kein russisches San Francisco: Wladiwostok 323–351
- 352–376 Anhang 352–376
- Dank
- Zeittafel
- Literaturhinweise
- Geographisches Register
- Karte