Der heilige Geist
Zusammenfassung
Jörg Lauster erzählt die Biographie des Heiligen Geistes von der Schöpfungsgeschichte über frühchristliche, mystische, philosophische und romantische Geistvorstellungen bis zum heutigen Pfingstchristentum und zu der Frage, wo in einer entzauberten Welt der Geist vernehmbar wird. Er zeigt dabei anschaulich, wie es im Namen des Geistes immer wieder zu Neuaufbrüchen kam, geht aber auch der dunklen Seite dieser rätselhaften Macht nach.
Neben Gott Vater und seinem Sohn Jesus Christus ist der Heilige Geist die dritte Person des «dreieinigen Gottes». Er schwebte vor der Schöpfung über der Urflut, senkte sich bei der Taufe auf Jesus herab und ließ die Apostel im Pfingstwunder in fremden Sprachen predigen. Der Geist erscheint als säuselnder Wind und brausender Sturm, als Feuer und Taube, in der Kirche und in der freien Natur. Er ist die große verändernde Macht, die zu Taten der Liebe anstiftet, Visionen befeuert, Künstler und Prediger inspiriert, Traditionen und Autoritäten untergräbt und als Weltgeist die Geschichte vorantreibt. Jörg Lauster geht in seiner Biographie des Heiligen Geistes weit über die Theologiegeschichte hinaus, denn in politischen Utopien, in philosophischen Freiheitsideen, im künstlerischen Geniekult oder in der modernen Naturbetrachtung zeigt sich, wie sich der Geist auch in einer säkularisierten Welt Ausdruck verschafft. Das geheime Zentrum dieser ersten Biographie des Heiligen Geistes ist die Philosophie der Renaissance, die wie ein Scharnier Mittelalter und Moderne, göttlichen und menschlichen Geist miteinander verbindet.
- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–14 Das Rauschen der Welt 9–14
- 15–110 Erster Teil: Von den Ursprüngen zur sichtbaren Gestalt des Geistes 15–110
- 15–33 1. Der Geist über dem Wasser 15–33
- Die Kraft des Mythos: Geist-Dichtung und deren Erforschung
- Wind und Lebenskraft: Die kosmische Dimension des göttlichen Geistes
- Tollwut und Sanftmut: Die anthropologische Dimension des göttlichen Geistes
- Die Geburt des heiligen Geistes
- 34–55 2. Geist vom Himmel: Pfingsten und der Geist im frühen Christentum 34–55
- Explosive Geistesgegenwart: Paulus und die Christuspräsenz im Geist
- Die Inkarnation des Geistes: Lukas
- Die Gnade der späten Geburt: Johannes
- 56–93 3. Geist und Erde: Der Stoffwechsel des Geistes 56–93
- Charisma und Institution: Die Sozialkraft des Geistes
- Charisma und Person: Der Geist und die kirchlichen Ämter
- Der Geist und das Wasser: Die Taufe
- Der Geist, das Brot und der Wein: Das Abendmahl
- 94–110 4. Den Geist denken: Der Geist und das Dogma 94–110
- Vom Nutzen und Nachteil der Trinitätslehre: Wenn Beter denken
- Die Unruhe des Denkens und die Spuren der Trinität: Augustinus
- 111–230 Zweiter Teil: Geist und Mensch 111–230
- 111–141 5. Leben ohne Warum: Die Mystik und der Geist Gottes in der Seele 111–141
- Die Wurzeln der Mystik
- Die Stunde der Frauen
- Meister Eckhart und der Seelenfunken des Geistes
- Die «Inseln des Sinnvollen»: Mystik heute
- 142–170 6. Freiheit und Gottebenbildlichkeit: Der Geist alsVerwandtschaft mit Gott 142–170
- Renaissance: Die Freiheit zum Selbstentwurf
- Gottebenbildlichkeit: Neuplatonische Physiologie des Geistes
- Freiheit als Selbstbestimmung: Die Stimme der Vernunft
- Freiheit als Selbstgestaltung: Die Stimme des Eigentlichen
- Das Eigentliche und das Vernünftige: Freiheit als Befreiung
- 171–230 7. Begeisterung: Inspiration als Psychologie des göttlichen Geistes 171–230
- Geistesgaben als Kräfte zum Guten
- Die Kraft, die Berge versetzt: Glaube
- Dem Zynismus widerstehen: Hoffnung
- Seelenflug zum Guten und Schönen: Das Lob der platonischen Liebe im Christentum
- Romantische Liebe und das Amen des Universums
- Die Verzwergung der Inspiration: Schriftfetischismus
- Das Fließen des Geistes: Von Dichtern, Schutzengeln, Genies und Melancholikern
- Inspiration für alle: Der Mythos der Kreativität
- Gottes Dahinrauschen in der Seele: Vom theologischen Nutzen der Inspirationslehre
- Die Unterscheidung der Geister: Fanatismus, Verzweiflung und die Sünde wider den heiligen Geist
- 231–326 Dritter Teil: Geist und Geschichte 231–326
- 231–250 8. Die Kraft der Utopie 231–250
- Das tausendjährige Reich des heiligen Geistes: Joachim von Fiore
- Magnetismus der Hoffnung: Utopia und der Sonnenstaat
- 251–306 9. Der Geist in der Geschichte als Versöhnung 251–306
- Der Traum vom Frieden: Ein heiliges Experiment in der Neuen Welt
- Pax Christiana: Der heilige Geist als Frieden
- Hegel hat einen Plan: Der Weltgeist
- Was von Hegel übrig bleibt: Fortschritt, Versöhnung und die heraufdämmernde Ahnung des bösen Volksgeistes
- Durchbruch zum Guten: Versöhnung
- Täterinnen und Täter der Liebe
- Der Geist der Hingebung und Tapferkeit: Albert Schweitzer
- 307–326 10. Feuerzungen vom Himmel: Das Pfingstchristentumund der Geist der Gegenwart 307–326
- Der lange Weg von Mittelengland an den Pazifik
- Wenn der Geist spricht: Pfingstchristentum heute
- Der Geist in der Gegenwart
- 327–358 Vierter Teil: Geist und Welt 327–358
- 11. Der Geist in der Natur
- Das Ende des göttlichen Geistes? Die Emanzipation des Materialismus
- Der Geist im Gehirn
- Die Stimme der Natur
- Das Erwachen des Universums
- 359–364 Epilog: Das Ende der Welt und das Ende des Buches 359–364
- 365–433 Anhang 365–433
- 365–368 Dank 365–368
- 369–402 Anmerkungen 369–402
- 403–424 Literatur 403–424
- 425–426 Bildnachweis 425–426
- 427–433 Personenregister 427–433
- 434–441 Tafelteil 434–441