Individuum und Menschheit
Eine Philosophie der Demokratie
Zusammenfassung
Seit es den Begriff "Demokratie" und die mit ihm verbundenen Erwartungen gibt, ist er umstritten. In einer historisch-philosophischen Tour d’horizon rekonstruiert Volker Gerhardt die zentralen Stationen dieser Diskussion von den Denkern der Antike bis in unsere globalisierte Gegenwart. Zugleich zeigt der renommierte Philosoph, warum die Demokratie unter allen Regierungsformen die Einzige ist, die schon ihrer Idee nach ausnahmslos alle Menschen – die ganze Menschheit – einschließt. Von der ersten Demokratie in Athen bis zu den Vereinten Nationen zieht sich ein weiter Bogen durch die Weltgeschichte. In ihm verbindet sich der Anspruch des Menschen an sich selbst mit seinen Erwartungen an die Politik. Schon Sokrates ging davon aus, dass es eine dem Menschen angemessene Ordnung erst geben kann, wenn freie Menschen über freie Menschen herrschen. Platon benennt die Tugenden und Pflichten im Staat und bietet wie Aristoteles einen Fundus von Einsichten, die bis heute nachwirken. Mit der Humanität, die für alle Menschen gilt (und für die jeder Mensch immer auch in seinem eigenen Handeln zuständig ist), entsteht eine neue und in letzter Konsequenz weltumspannende Dimension des Politischen. Doch Gerhardt nimmt in seinem Durchgang durch die Geschichte der Philosophie auch die Widersacher der Demokratie in den Blick und fragt am Ende nach den Chancen einer demokratisch organisierten Weltgemeinschaft, ohne die eine Bewältigung der immer akuteren Zukunftsfragen kaum möglich sein wird.
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–12 Vorwort 9–12
- 13–20 Einleitung: Menschheit als Selbstbegriff 13–20
- 21–60 I. Anfänge von Menschheit und Demokratie 21–60
- 1. Das Parallelogramm von Mensch und Politik
- 2. Menschheit als Verständigungsgemeinschaft
- 3. Der Anteil der ersten Philosophen
- 4. Der geschichtliche Vorlauf der Demokratie
- 5. Die weltpolitische Innovation in Athen
- 61–118 II. Die philosophische Grundlegung der Politik 61–118
- 6. Das Beispiel des Sokrates
- 7. Platons Idee von einer politisch verfassten Menschheit
- 8. Partizipation bei Aristoteles
- 9. Ciceros ideelle Rettung der Republik
- 119–162 III. Der lange Weg in die Moderne 119–162
- 10. Der humane Impuls des Evangeliums
- 11. Humanismus als politisches Programm
- 12. Der epochale Schritt zum Menschenrecht
- 13. Weltoffenheit und Öffentlichkeit
- 14. Konstitution und Föderation
- 163–204 IV. Kants republikanische Wende zur Demokratie 163–204
- 15. Eine politische Theorie der Menschheit
- 16. Menschheit als reales und ideales Fundament
- 17. Frieden als globales Erfordernis
- 18. Republikanismus auf der Schwelle zur Demokratie
- 19. Natur und Politik
- 20. Moral und Politik im Medium der Öffentlichkeit
- 205–245 V. Ein Jahrhundert sucht nach neuen Wegen 205–245
- 21. Friedensidyll im Jahrhundert der Kriege
- 22. Individualität und Repräsentation
- 23. Friedenserwartung mit sozialer Verstärkung
- 24. Die Institutionalisierung der sozialen Frage
- 25. Der Anschlag auf die Einheit der Menschheit
- 246–330 VI. Demokratie: Politische Chance für die Menschheit 246–330
- 26. Völkerbund und UNO als weltpolitische Innovation
- 27. Föderation als Prinzip internationaler Ordnung
- 28. Öffentlichkeit als Lebenssphäre der Demokratie
- 29. Repräsentation als Raum des Politischen
- 30. Der innere Zusammenhang von Freiheit und Gleichheit
- 31. Recht als tragendes Element der Demokratie
- 32. Opposition als zivilisierende Kraft
- 33. Moral und Wahrheit als Bedingungen
- 34. Das dünne Eis des Friedens
- 35. Homo politicus: Der Anwalt seines Daseins
- 331–338 Beschluss: Vom möglichen Ende der Menschheit 331–338
- 339–352 Anhang 339–352
- Anmerkungen
- Literatur
- Personenregister
- 353–353 Zum Buch 353–353
- 353–353 Über den Autor 353–353