Sprachdämmerung
Eine Verteidigung
Zusammenfassung
Sprache ist die menschliche Weise, sich die Welt denkend zu erschließen. Diese Einsicht wird jedoch in der europäischen Sprachkultur oft missachtet oder gar bekämpft. Deswegen ist die Sprache heute von vielen Seiten bedroht: durch die Übertreibung ihrer bloß kommunikativen Funktion, durch die Vernachlässigung der alten Kultursprachen, durch einen falschen Purismus und durch die Abkehr von der Mehrsprachigkeit. Das neue Buch des Sprachwissenschaftlers Jürgen Trabant ist eine leidenschaftliche Verteidigung der welterhellenden Kraft der Sprache und ihrer inneren wie äußeren Vielfalt.
Die vielen Sprachen Europas und der ganzen Welt sind – das wusste schon Wilhelm von Humboldt – ebenso vielfältige Weisen, die Welt zu erfassen. Will man also die kognitive Funktion der Sprache verteidigen, muss man auch den Reichtum der vielen Sprachen erhalten. Wenn das Deutsche heute gegenüber dem globalen Englisch zunehmend in Not gerät, gilt das genauso für all die anderen europäischen Sprachen, die auf dem Rückzug sind, weil nur die globale Sprache Macht verspricht. Jürgen Trabant zeichnet höchst aufschlussreich die historischen und sprachgeschichtlichen Entwicklungen nach, die zu unserer heutigen Situation geführt haben. Sein Buch ist ein Lob der Sprache, ohne die der Mensch nicht zudenken ist, und eine Warnung vor der heranrückenden Sprachdämmerung.
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–12 Vorwort 9–12
- 13–52 Sprache: Licht der Menschen 13–52
- 13–21 1. Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache 13–21
- 22–30 2. Artikulation oder: Über das Mundwerk 22–30
- 31–36 3. Ursprung und Evolution der Sprache 31–36
- 37–45 4. Zeichen – Wort – Bild 37–45
- 46–52 5. Weltansichten oder: Die Farbe des Denkens 46–52
- 53–118 Muttersprache: Das Deutsche 53–118
- 53–67 6. In die Rappuse gegangen 53–67
- 68–78 7. Über deutsche Sprache und über den Fug und Unfug, welchen sie sich jetzt muss gefallen lassen 68–78
- 79–84 8. Gegen die Sorge: Die Coolen 79–84
- 85–90 9. Über das Deutsche in den Wissenschaften 85–90
- 91–94 10. Purismus 1: Gegen fremde Wörter 91–94
- 95–102 11. Purismus 2: Gegen schmutzige Wörter 95–102
- 103–106 12. Purismus 3: Gegen den Akzent 103–106
- 107–110 13. Rückkehr des Dialekts? 107–110
- 111–118 14. Kiezdeutsch 111–118
- 119–138 Die neue Vatersprache: Das Globalesische 119–138
- 119–131 15. Die Stimme Amerikas: Szenen einer akroamatischen Verführung 119–131
- 132–136 16. On my globalization 132–136
- 137–138 17. Lantsch 137–138
- 139–158 Brudersprache: Das Französische 139–158
- 139–144 18. La langue fraternelle 139–144
- 145–151 19. La France c’est une langue 145–151
- 152–155 20. Le génie/Jenni de la langue française 152–155
- 156–158 21. Madeleine? – Madeleine 156–158
- 159–202 Geschwister: Die Sprachen Europas 159–202
- 159–166 22. Der Kirchenpelz im Museum 159–166
- 167–173 23. Glossodiversität 167–173
- 174–182 24. Europäische Glossodiversität – europäische Mehrsprachigkeit 174–182
- 183–189 25. Glossodiversität als Chance: Emmanuel Macron über die Sprachen Europas 183–189
- 190–193 26. Die Philosophie und das Unübersetzbare 190–193
- 194–196 27. Europäische sophistication 194–196
- 197–202 28. Übersetzung als Sprache Europas 197–202
- 203–222 Sprachdämmerung 203–222
- 203–213 29. Das Ende – von Anfang an 203–213
- 214–222 30. Tränen des Abschieds 214–222
- 223–227 Anmerkungen 223–227
- 228–235 Literaturverzeichnis 228–235
- 236–237 Nachweise 236–237
- 238–241 Personenregister 238–241