Rechtsvergleichung
Zusammenfassung
Zum Werk
Dieses neue große Lehrbuch bietet eine umfassende, aktuelle und wissenschaftlich vertiefte Darstellung der Rechtsvergleichung. Als Grundlagenwerk soll es sowohl für Studierende und Doktoranden zur Einarbeitung und Vertiefung geeignet sein als auch für Wissenschaftler und Praktiker wichtige und teils neuartige Erkenntnisse, Strukturen und Diskussionsbeiträge bereithalten.
Nach einer allgemeinen Einführung in die Rechtsvergleichung, ihre Vorgehensweise, ihre Beziehung zu Nachbargebieten und ihre Ziele befasst sich das Buch umfassend mit der aktuellen Methodendebatte, die weite Teile der allgemeinen Diskussion über Rechtsvergleichung beherrscht. Dabei wird Wert auf Aktualität gelegt und die große Bedeutung des öffentlichen Rechts ebenso berücksichtigt wie die des Privatrechts. Es erfolgt eine umfassende Darstellung der hauptsächlich rechtsvergleichenden Kontexte:
Kontext des common law (mit Betonung der Unterschiede zwischen USA und England und einem Ausblick in andere Länder des common law);
Grundkontext des kontinentaleuropäischen Rechts (mit Schwerpunkt Deutschland und Frankreich);
Vielfalt des kontinentaleuropäischen Kontexts (mit Österreich, Schweiz, Spanien, Osteuropa, Skandinavien, Lateinamerika und der Frage der Konvergenz);
Kontext afrikanischen Rechts (mit staatlichem Recht und einem Schwerpunkt beim traditionellen afrikanischen Recht in seiner heutigen Bedeutung);
Kontexte in Asien (mit China, Japan/Taiwan/Südkorea, Indien, Indonesien);
Kontext islamischen Rechts (mit klassischem islamischem Recht und der Rolle islamischen Rechts heute, Exkurs zum jüdischen und kanonischen Recht);
Kontexte transnationalen Rechts (mit Völkerrecht, Europarecht, lex mercatoria).
Vorteile auf einen Blick
umfassende und vertiefte Behandlung auch der nord- und osteuropäischen, lateinamerikanischen und nichtwestlichen Rechtsordnungen
berücksichtigt gleichermaßen Privatrecht und öffentliches Recht
zur Einarbeitung und Vertiefung gleichermaßen geeignet
Zielgruppe
Mit ausländischem Recht und Fragen der Rechtsvergleichung befasste Hochschullehrer, Rechtsanwälte, Notare und Richter sowie Studierende und Doktoranden der Rechtswissenschaften.
- III–XXXII Titelei/Inhaltsverzeichnis III–XXXII
- 1–242 1. Teil. Grundlagen der Rechtsvergleichung 1–242
- 1–46 § 1. Einführung: Was ist Rechtsvergleichung? 1–46
- A. Die rechtsvergleichende Tätigkeit: Ein Überblick
- I. Rechtsvergleichung und Auslandsrechtskunde
- II. Funktionale Rechtsvergleichung
- III. Einzelvergleich und typisierender Vergleich
- B. Rechtsvergleichung und Nachbargebiete
- I. Rechtsübersetzung
- II. Rechtsgeschichte
- III. Rechtssoziologie
- IV. Rechtsethnologie, Rechtsethologie, Rechtsanthropologie
- V. Internationales Privatrecht
- VI. Vergleichende Politikwissenschaft
- C. Rechtsvergleichung als eigenständiges Rechtsgebiet: Eine unendliche Geschichte
- I. Ein Spiel mit Worten
- II. Methode oder eigenständiges Gebiet der Rechtswissenschaft?
- D. Bescheidenheit in der Rechtsvergleichung
- E. Rechtsvergleichung in vielen Rechtsgebieten
- I. Universalität der Rechtsvergleichung
- II. Ideologie und Rechtsvergleichung
- 47–91 § 2. Ziele der Rechtsvergleichung 47–91
- A. Fehlende Rechtfertigungsbedürftigkeit der Rechtsvergleichung
- B. Allgemeine Zwecke und unmittelbar verwertbare Ergebnisse der Rechtsvergleichung
- I. Kommunikation
- II. Rechtsbildung: Bedeutung in der Lehre
- III. Vertieftes Verständnis der eigenen Rechtsordnung
- IV. Rechtsvergleichung und Gesetzgebung
- V. Rechtsvergleichung und Auslegung
- VI. Rechtsvergleichung als Rechtsquelle: Völker- und Europarecht
- 92–216 § 3. Die rechtsvergleichende Methode 92–216
- A. Das Methodenproblem der Rechtsvergleichung: Ein Überblick
- B. Die funktionale Rechtsvergleichung als Ausgangspunkt
- C. Die Kritik an der funktionalen Rechtsvergleichung
- I. Kritik an der Vorgehensweise
- II. Kritik an den Hintergründen
- III. Postmoderne Kritik
- D. Alternativen zur funktionalen Rechtsvergleichung
- I. Varianten der klassischen Herangehensweise
- II. Veränderungen in Teilen
- III. Andere Untersuchungsziele
- IV. Und die Postmoderne?
- E. Zu einer kontextuellen Rechtsvergleichung
- I. Methoden- und Theoriesuche
- II. Vielfalt rechtsvergleichender Fragestellungen: Eine Typologie
- III. Anspruch und Grenzen der funktionalen Methode
- IV. Beachtung des Kontexts als Verbindungsglied
- V. Einheit in der Vielfalt: Fehlerlehre der Rechtsvergleichung
- VI. Die Praxis rechtsvergleichender Untersuchungen
- 217–242 § 4. Rechtskreise, Rechtskultur und Kontext 217–242
- A. Der Gedanke der Rechtskreise
- B. Einige Rechtskreislehren
- I. Herkömmliche Einteilungsversuche
- II. Ungewöhnliche Einteilungsversuche
- III. Hierarchische Einteilungsversuche
- IV. Zur Terminologie von Rechtskreis, Rechtsfamilie, Rechtssystem
- C. Sinn und Unsinn der Rechtskreiseinteilung
- I. Klassifikationsaufgabe?
- II. Auswahl von Vergleichsrechtsordnungen und Arbeitsersparnis?
- III. Kenntnis des Kontexts
- IV. Didaktik
- V. Weitere Kritik an der Rechtskreislehre
- VI. Praktische Bedeutung der Rechtskreise
- D. Die Debatte um die Rechtskultur
- I. Rechtsvergleichender Ansatz
- II. Rechtssoziologische Debatte
- III. Lehren für die Rechtsvergleichung
- E. Pragmatische kontextuelle Betrachtung
- I. Kontext statt Rechtskultur
- II. Beispielhaftes statt idealtypisches Vorgehen
- III. Elemente des Kontexts
- 243–976 2. Teil. Die Kontexte der Rechtsordnungen 243–976
- 243–388 § 5. Der Kontext des common law 243–388
- A. Common law als Fallrecht
- I. Begriff
- II. Der klassische Kern des common law
- III. Die Denkweise des Common law
- B. Geschichtliche Entwicklung
- I. Entstehung des common law nach 1066
- II. Königliche Gerichte in Westminster
- III. Writs
- IV. Equity
- C. Gerichte und Juristen
- I. Gerichtsaufbau
- II. Juristische Ausbildung
- III. Richter und Anwälte
- D. Der common law Prozeß
- I. Gegnerschaftlicher Prozeß
- II. Jury
- E. Typische materielle Rechtsinstitute
- I. Gesetzesauslegung
- II. Grundeigentum
- III. Trust
- IV. Consideration
- V. Öffentliches Recht und Privatrecht
- VI. Grundrechte in der Abwägung: levels of scrutiny
- VII. Überprüfung administrativer Rechtsauslegung
- F. Englisch oder amerikanisch? – Gravierende Unterschiede im Kontext
- I. Inhaltliche und institutionelle Unterschiede
- II. Insbesondere: Verfassungsrecht
- III. England unter dem Einfluß Europas
- IV. Rechtstheoretische Grundgedanken: U. S.-amerikanischer Rechtsrealismus
- G. Common law im Rest der Welt
- I. Zwischen anglo und amerikanisch: Das Kontinuum des common law
- II. Einige frühere Kolonien
- III. Und Schottland …?
- 389–553 § 6. Der Grundkontext kontinentaleuropäischen Rechts 389–553
- A. Kontinentaleuropäisches Recht als einheitlicher Kontext?
- B. Juristisches Denken im kontinentaleuropäischen Recht
- I. Wo kommt das Recht her? – Die Rechtsquellen
- II. Die Systematik des Rechts
- III. Die Gesetzesauslegung
- IV. Praktische Rechtsanwendung
- V. Rechtliche Autoritäten
- VI. Geschichtliche Entwicklung
- C. Gerichte und Juristen
- I. Gerichtsaufbau
- II. Juristische Ausbildung
- III. Richter und Anwälte
- IV. Das gerichtliche Verfahren
- D. Typische materielle Rechtsinstitute
- I. Das deutsche Abstraktionsprinzip
- II. Die französische cause
- III. Treu und Glauben
- IV. Die Elemente der Straftat: Tatbestand, Rechtswidrigkeit, Schuld
- V. Gerichtliche Überprüfung von Verwaltungsakten
- VI. Menschenwürde
- VII. Grundrechtsschranken: Die Verhältnismäßigkeit
- VIII. Verfassungsbeschwerde und konkrete Normenkontrolle
- 554–678 § 7. Die Vielfalt des kontinentaleuropäischen Kontexts 554–678
- A. Die vergröbernde Zuordnung anderer westeuropäischer Staaten
- I. Österreich und Schweiz
- II. Spanien
- B. Osteuropa: Differenzierungen nach der Transformation
- I. Das einfache Bild des Transformationsprozesses
- II. Die komplexe Realität des Transformationsprozesses
- III. Drei Gruppen im Kontext Osteuropas
- C. Skandinavien: Das nordische Rechtsdenken
- I. Geschichtliche Besonderheiten
- II. Eigenheiten des skandinavischen Kontexts
- III. Spezifische materiellrechtliche Institute
- IV. Der skandinavische Rechtsrealismus
- V. Skandinavien als Teil des kontinentaleuropäischen Kontexts
- D. Jenseits Europas: Lateinamerika
- I. Lateinamerika als Teil des kontinentaleuropäischen Kontexts
- II. Verfassungsrecht und lateinamerikanisches Selbstverständnis
- III. „Gehorchen, aber nicht folgen“: Die Realität des Rechts
- IV. Rechtspluralismus: Der Aufstieg indianischer Rechte und Rechtsordnungen
- E. Konvergenz von civil law und common law?
- I. Der grundlegende Konvergenzstreit
- II. Die Vielfalt der Konvergenzhypothesen
- 679–728 § 8. Der Kontext afrikanischen Rechts 679–728
- A. Pluralität als Kennzeichen afrikanischen Rechts
- B. Staatliches Recht
- I. Der schöne Schein
- II. Probleme praktischer Wirksamkeit
- C. Traditionelles Recht
- I. Funktionierendes Recht und Rechtsbewußtsein
- II. Begriffe des traditionellen Rechts
- III. Entwicklung traditioneller Rechte im Aufriß
- IV. Typische Inhalte traditionellen Rechts
- V. Traditionelles Recht zwischen Stadt und Land, Mehrheit und Eliten
- VI. Einbindung traditionellen Rechts in den Staat
- 729–855 § 9 Kontexte in Asien 729–855
- A. Die Vielfalt Asiens
- I. Was ist Asien?
- II. Entwicklungsoffene Gruppenbildung
- B. China: Die Herrschaft der Partei
- I. Geschichtliche Entwicklung des chinesischen Rechts
- II. Oberflächliche rechtliche Strukturen im Überblick
- III. Zentrale rechtliche Tiefenstrukturen
- IV. Der lange Marsch zum Rechtsstaat?
- C. Japan, Taiwan, Südkorea: Der südostasiatische Weg auf kontinentaleuropäischer Basis
- I. Eigenständigkeit des südostasiatischen Kontexts
- II. Historische Verwestlichung des Rechts
- III. Konfuzianismus und Streitaversion
- IV. Einige südostasiatische Eigenheiten
- V. Verfassungsrechtsdenken
- D. Indien: Common law und Hinduismus
- I. Indisches Recht zwischen Realität und Romantik
- II. Indisches common law
- III. Traditionelles Hindu-Recht
- E. Indonesien: Pluralismus im Vielvölkerstaat
- I. Geschichte: Die Vielfalt der Einflüsse
- II. Indonesisches Recht heute
- III. Der schwere Stand des Rechts
- 856–944 § 10 Der Kontext des islamischen Rechts 856–944
- A. Das klassische islamische Recht: Grundlagen
- I. Göttliche Offenbarung und menschliche Ausarbeitung
- II. Begriffliches: islamisches Recht, Scharia, fiqh
- III. Rechtsquellen im sunnitischen Islam: usul al-fiqh
- IV. Die klassischen Schulen des Islam
- V. Islam und Wandel: Ijtihad heute
- VI. Die Rechtsprechung im Islam
- B. Der Inhalt islamischen Rechts (fiqh)
- I. Die fünf Rechtsfolgen
- II. Aspekte des Familien- und Erbrechts
- III. Strafrecht
- IV. Islamisches Finanz- und Bankrecht
- C. Das islamische Recht in den heutigen Staaten
- I. Koloniale Prägungen
- II. Gesetzgebung nach traditionellem islamischem Recht: siyasa und qanun
- III. Konsequente Durchsetzung islamischen Rechts im Staat: Saudi-Arabien
- IV. Primat des staatlichen Rechts zwischen Selbstbehauptung und Rückzug
- D. Exkurs: Andere religiöse Rechte
- I. Jüdisches Recht: Die Kraft der Debatte
- II. Kanonisches Recht: Der langsame Rückzug
- 945–976 § 11 Kontexte transnationalen Rechts 945–976
- A. Rechtsvergleichung jenseits des Staates
- B. Der Kontext des Völkerrechts
- I. Klassische Kontaktpunkte von Völkerrecht und Rechtsvergleichung
- II. Völkerrecht als Gegenstand der Rechtsvergleichung
- III. Eigenheiten des völkerrechtlichen Kontexts
- C. Der Kontext des Europäischen Unionsrechts
- I. Unionsrecht in der Rechtsvergleichung: Zwischen Selbstverständlichkeit und Neuland
- II. Auf der Suche nach einem unionsrechtlichen Kontext
- III. Einige Eigenheiten des supranationalen Unionsrechts
- IV. Jenseits des Unionsrechts
- D. Der Kontext der lex mercatoria?
- I. Lex mercatoria als Recht der internationalen Wirtschaft
- II. Existenz und Inhalt der lex mercatoria: Der große Streit
- III. Lex mercatoria und Rechtsvergleichung
- 977–1010 Stichwortverzeichnis 977–1010