Hitlers Hofstaat
Der innere Kreis im Dritten Reich und danach
Zusammenfassung
Wer gehörte zum innersten Kreis um Hitler? Welche Funktion erfüllte dieser Hofstaat? Und wie beeinflusste er das Geschichtsbild nach 1945? Auf der Grundlage bisher unbekannter Quellen erforscht Heike Görtemaker Hitlers privates Umfeld und zeigt, wie sein Kreis ihn zu dem machte, der er war. Ihr Buch rückt bis in die nächste Nähe zu Hitler vor und ist zugleich eine brillante Dekonstruktion des Führermythos.
"Wenn Sie abziehen, was Politik an ihm ist, bleibt wenig oder nichts", urteilte Ian Kershaw über Hitler, und Joachim Fest behauptete: "Ein Privatleben hatte er nicht." Für Alan Bullock war der "Führer" ein "Entwurzelter ohne Heim und Familie". Doch damit gingen seine Biographen der Selbstinszenierung Hitlers auf den Leim. Sein innerer Kreis, die Berghof-Gesellschaft, war sein privater Rückzugsraum. Doch der Hofstaat war mehr als das. Er gab Hitler erst den nötigen Rückhalt, um die Rolle des "Führers" überhaupt ausfüllen zu können. Er produzierte Vertrauensleute, die Hitler politisch nutzen konnte. Und er stellte eine verschworene Gemeinschaft dar, deren kleinster gemeinsamer Nenner im Antisemitismus bestand.
Heike Görtemaker leistet in diesem Buch Pionierarbeit: Sie erschließt zahlreiche bisher unbekannte Quellen, stellt neue Fragen an das alte Material und erforscht erstmals auch den "Kreis ohne Führer", die Vernetzung des inneren Zirkels nach 1945.
- 3–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 3–8
- 9–15 Einleitung 9–15
- 15–153 Erster Teil: Hitlers Kreis 15–153
- 15–36 1. Untergang und Flucht 15–36
- Im Bunker der Reichskanzlei
- Absetzbewegungen und Verrat
- Zufl uchtsort Berghof
- Ende in Berlin
- 36–97 2. Die Formierung des Kreises 36–97
- Die Münchner Clique
- Ernst Röhm
- Hermann Esser und Dietrich Eckart
- Alfred Rosenberg
- Leibwächter
- «Kampfzeit»
- Hermann Göring und Wilhelm Brückner
- Vorbild Mussolini
- Ernst Hanfstaengl
- Heinrich Hoff mann
- «Stoßtrupp Hitler»
- Bayreuth
- Putsch
- Landsberg
- Neuorientierung
- Wiedergründung der
- Joseph Goebbels
- 97–153 3. Machtübernahme 97–153
- Aufstieg
- Unsicherheit und Beklemmungen
- Geli Raubal: Romanze mit dem Onkel
- Rekrutierung bewährter Kräft e
- Otto Dietrich
- Magda Goebbels
- Das Superwahljahr 1932
- Ernüchterung nach der «Machtergreifung»
- Blutsommer 1934
- Lüdecke auf der Flucht
- Hinrichtungen
- Rechtfertigungsversuche
- 153–319 Zweiter Teil: Die Berghof-Gesellschaft 153–319
- 153–215 1. Im «Führersperrgebiet» 153–215
- Abschottung
- Martin und Gerda Bormann
- «Menschenleerer Raum»
- Das Milieu auf dem «Berg»
- Eva Braun, die heimliche Geliebte
- Hitler und Hoff mann: Familiäre Verbundenheit
- Ein Selbstmordversuch als Liebesbeweis?
- Ein besonderes Verhältnis
- Albert und Margarete Speer
- Der «Architekt des Führers»
- Karl und Anni Brandt
- Leben auf dem Berghof
- Private Beziehungen
- 215–272 2. Zeugen und Überzeugte 215–272
- «Geschichtliche Mission»
- Im Zentrum der Macht
- Mit Hitler in Wien
- Kamingespräche
- Bei Mussolini
- Wiedemann in England
- Unity Mitford
- Münchner Abkommen und Pogrom 1938
- Entlassung Wiedemanns
- Warten auf Stalin
- 272–319 3. Der Kreis im Krieg 272–319
- Sieg oder Tod
- «Völkische Flurbereinigung»
- Die Ermordung Behinderter
- Anfangssiege
- Kriegswenden
- «Wolfsschanze»
- Letzte Treff en auf dem Berghof
- Erste Zweifel am «Endsieg»
- Totaler Krieg
- Angst um Hitler
- 319–377 Dritter Teil: Kreis ohne «Führer» 319–377
- 319–346 1. Konfrontation mit den Siegern 319–346
- Im Blick der alliierten Geheimdienste
- Die «Akte Hitler»
- Auf der Flucht
- Chaos auf dem Berghof
- Erste Verhöre
- Im Lager
- Entstehung von Lebenslügen
- 346–373 2. Strafverfolgung und Integration 346–373
- Kampf gegen die «Siegerjustiz»
- Vor der Spruchkammer
- Entlastung im Revisionsverfahren
- «Frag doch mal, was sie vom Chef denken»
- Neue Existenzen
- Erinnerungsliteratur und Geschichtsdeutung
- 373–377 Schlussbemerkungen 373–377
- 377–508 Anmerkungen 377–508
- 508–518 Quellen- und Literaturverzeichnis 508–518
- 518–519 Bildnachweis 518–519
- 519–528 Personenregister 519–528