Ma'at
Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten
Zusammenfassung
Welche Kultur hat die Menschen im Alten Ägypten geprägt? Welche Werte und welches Menschenbild bestimmten das Zusammenleben? Welche der zentralen Ideen des Alten Ägypten haben nachgewirkt? Diesen Fragen geht Jan Assmann am Leitfaden des Begriffes „Ma’at" („Wahrheit, Gerechtigkeit, Weltordnung") nach, der den Angelpunkt des altägyptischen Denkens bildete. - Das Standardwerk zum altägyptischen Denken wurde für diese Neuauflage um ein Nachwort erweitert.
- 1–13 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–13
- 14–38 I. Einführung: Weltordnung und soziale Gerechtigkeit. Der Ort der Ma`at in der Religions- und Geistesgeschichte 14–38
- 1. Die sprachlichen Grundlagen
- 2. Ma`at – Kultur oder Religion?
- 3. Soziale Gerechtigkeit und kosmische Ordnung
- a) Zurück vor die „Achsenzeit“?
- b) Die Theorie der „kosmologischen Reiche“: Eric Voegelin
- c) Gerechtigkeit als Weltordnung: Hans Heinrich Schmid
- 4. Die Idee der „Rechtfertigung“ und die Sinndimensionen der ägyptischen Welt
- 39–56 II. Der Diskurs über die Ma`at: Kulturgeschichte als Diskursgeschichte 39–56
- 1. Die Ungleichrangigkeit der Quellen. Über Zentrum und Peripherie im altägyptischen Traditionsstrom
- 2. Die Entstehung der Großen Texte
- a) Das Konzept Ma`at im Alten Reich
- b) Der Untergang des Alten Reichs und das Strittigwerden der Ordnung
- 57–90 III. Konnektive Gerechtigkeit: Gegenseitigkeit und Solidarität 57–90
- 1. Die „Klagen des Oasenmannes“
- 2. Drei Sünden gegen die Ma`at
- a) Trägheit und Vergessen: das Füreinander-Handeln als aktive Solidarität/ Reziprozität
- Gegenseitigkeit und Erinnerung: iustitia „connectiva“
- Die Rückkehr der Tat zum Täter. Schenken und Vergelten als Paradigma der Sozialität
- b) Taubheit und Freundschaft: Ma`at als kommunikative Solidarität/Reziprozität
- Sprache als Paradigma kommunikativen Handelns: Reziprokes und Konverses Handeln
- Die Kunst des Hörens
- Verstocktheit und sozialer Tod
- Von der Sprache leben: das solidarische Reden
- Kommunikationsverlust und Gewalt
- c) Habgier. Gemeinsinn als intentionale Solidarität
- Habgier und Fest
- Habgier und Sozialität
- 91–120 IV. Vertikale Solidarität: Tugend und Fortdauer 91–120
- 1. Grab und Gerechtigkeit
- a) Unrecht Gut vererbt sich nicht
- b) Das Zeugnis der biographischen Grabinschriften. „Liebe“ und „vertikale Solidarität“
- 2. Die Denkmalhaftigkeit der Tugend
- 3. Ma`at und die Schöpfung des inneren Menschen
- a) Der „Ba“
- b) Osiris und das Jenseits
- c) Das Herz und der „innere Mensch“
- 121–158 V. Reinheit und Unsterblichkeit: Die Idee des Totengerichts 121–158
- 1. Die Schwelle zur anderen Welt
- a) Kontinuität und Verwandlung der Person. Fortdauer und Unsterblichkeit
- b) Jenseitsgericht und Totengericht
- c) Die Herzwägung als Übergangsritus
- 2. Totenbuch 125: die Kodifizierung der Ma`at
- 3. Die priesterliche Reinigungsbeichte
- 4. Schuld und Individualität
- 5. Die konzentrischen Kreise
- 159–198 VI. Die Rechtfertigung des Sonnengottes und das Gelingen des kosmischen Prozesses 159–198
- 1. Ma`at als Göttin
- 2. Ma`at als kosmogonisches Prinzip
- 3. Ma`at im Sonnenlauf
- a) Der Sonnenlauf als Herrschaft und Lebensprozeß: Allgemeines
- Der Ursprung des Bösen: die Spaltung der Welt
- „Ma`at vor Re“
- b) Die zornige Gerechtigkeit: Der Sonnenlauf als Herrschaftsausübung
- c) Die lebenspendende Gerechtigkeit. Der Sonnenlauf als Lebenszyklus
- Ma`at vor Re: die ägyptische Theorie des Opfers als Antworthandlung
- sjʿr Mɜʿt: die Darbringung der Ma`at als Sprechakt
- 4. Vereindeutigung durch Polarisierung: Die Rechtfertigung des Sonnengottes und des Menschen
- 199–235 VII. Kosmos und Staat. Das Gelingen des politischen Prozesses: Idee und Mythos des Staates in Ägypten 199–235
- 1. Der Mittler
- 2. Polarisierung und Politisierung: die Lehre von der Isfet
- a) Negative Anthropologie: die Staatsangewiesenheit des Menschen
- b) Negative Kosmologie: die Staatsangewiesenheit des Kosmos
- 3. Die Heilsgüter des Staates
- a) Versorgung und Fülle
- b) Sicherheit, Frieden, Vertrauen, Verständigung
- c) „Lebenshauch“, Fortdauer, Unsterblichkeit
- 4. Das Gegenmodell des Echnaton: „direkte Kausation“ und Entpolarisierung der Welt
- a) Positive Anthropologie und Kosmologie
- b) Anthropozentrik und direkte Kausation
- 236–271 VIII. Ursprung und Krise der Ma`at 236–271
- 1. Vor der Ma`at: Gegenseitigkeit und Solidarität
- a) Anthropologische Grundlagen: Zirkulation
- b) Ethnologische Grundlagen: Binnensolidarität („Amity“)
- c) Brauch und Sitte
- 2. Vertikale Solidarität
- a) Schöpfung und Herrschaft
- b) Herrschaft und Heil, Staat und Unsterblichkeit
- c) Vertikale Solidarität: Schutz gegen Gehorsam
- 3. Vertikale und horizontale Solidarität: anthropologische Implikationen
- 4. Ausgänge aus der Ma`at
- a) Theologie des Willens: Weisheit versus Frömmigkeit
- b) Der „Verlust der Staatsidee“
- Gott als König
- Der Fromme König
- c) Exodus aus der Kultur?
- 272–287 IX. Schluß: der Ort der Ma`at in der Religionsgeschichte der Gerechtigkeit 272–287
- 1. Zwischen Geschichte und Vorgeschichte
- a) Ma`at und die Genealogie der Moral
- b) Ma`at und die Genealogie der Religion
- c) Religion und Widerstand
- 2. Weltordnung als Gerechtigkeit: iustitia connectiva
- 288–295 Nachwort zur Neuauflage 2006 288–295
- 296–297 Abkürzungen 296–297
- 298–315 Literatur 298–315
- 316–327 Register 316–327
- 1. Sachen und Begriffe
- 2. Namen (Auswahl)