Das kulturelle Gedächtnis
Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen
Zusammenfassung
Welche Rolle spielt die Erinnerung bei der Herausbildung kultureller Identitäten? Welche Formen kultureller Erinnerung gibt es, wie werden sie organisiert, welchen Wandlungen sind sie unterworfen? Diesen Fragen geht Jan Assmann in einem Vergleich von drei Mittelmeerkulturen des Altertums - Ägypten, Israel und Griechenland - nach.
- 1–3 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–3
- 4–9 Widmung 4–9
- 9–23 Vorwort 9–23
- 23–156 ERSTER TEIL: THEORETISCHE GRUNDLAGEN 23–156
- 23–82 ERSTES KAPITEL: Erinnerungskultur 23–82
- 23–29 Vorbemerkungen 23–29
- 29–43 I. Die soziale Konstruktion der Vergangenheit: Maurice Halbwachs 29–43
- 1. Individuelles und kollektives Gedächtnis
- 2. Erinnerungsfiguren
- a) Raum- und Zeitbezug
- b) Gruppenbezug
- c) Rekonstruktivität
- 3. Gedächtnis versus Historie
- 4. Zusammenfassung
- 43–61 II. Formen kollektiver Erinnerung: Kommunikatives und kulturelles Gedächtnis 43–61
- 1. „The Floating Gap“: zwei Modi Memorandi
- 2. Ritus und Fest als primäre Organisationsformen des kulturellen Gedächtnisses
- 3. Erinnerungslandschaften. Das „Mnemotop“ Palästina
- 4. Übergänge
- a) Totengedenken
- b) Gedächtnis und Tradition
- 61–82 III. Optionen kultureller Erinnerung: „Heiße“ und „kalte“ Erinnerung 61–82
- 1. Der Mythos vom „historischen Sinn“
- 2. Die „kalte“ und die „heiße“ Option
- 3. Die Allianz zwischen Herrschaft und Gedächtnis
- 4. Die Allianz zwischen Herrschaft und Vergessen
- 5. Dokumentation –Kontrolle oder Sinngebung der Geschichte?
- 6. Absolute und relative Vergangenheit
- 7. Mythomotorik der Erinnerung
- a) Fundierende und kontrapräsentische Erinnerung
- b) Erinnerung als Widerstand
- 82–125 ZWEITES KAPITEL: Schriftkultur 82–125
- 82–98 I. Von ritueller zu textueller Kohärenz 82–98
- 1. Repetition und Interpretation
- 2. Wiederholen und Vergegenwärtigen
- 3. Frühe Schriftkulturen: der Strom der Tradition
- 4. Kanonisierung und Interpretation
- 5. Repetition und Variation
- 98–125 II. Kanon – zur Klärung eines Begriffs 98–125
- 1. Antike Bedeutungsgeschichte
- a) Maßstab, Richtschnur, Kriterium
- b) Vorbild, Modell
- c) Regel, Norm
- d) Tabelle, Liste
- 2. Neuere Bedeutungsgeschichte
- a) Kanon und Code
- b) Das heiligende Prinzip: Einheitsformel oder Eigengesetzlichkeit
- c) Der geheiligte Bestand: Kanon und Klassik
- 3. Zusammenfassung
- a) Die Zuspitzung der Invarianz: Von Genauigkeit zu Heiligkeit
- b) Die Bändigung der Varianz: Bindung und Verbindlichkeit im Zeichen der Vernunft
- c) Die Zuspitzung der Grenze: Polarisierung
- d) Die Zuspitzung der Wertperspektive: Identitätsstiftung
- 125–156 DRITTES KAPITEL: Kulturelle Identität und politische Imagination 125–156
- 125–139 I. Identität, Bewußtsein, Reflexivität 125–139
- 1. Personale und kollektive Identität
- 2. Grundstrukturen und Steigerungsformen
- 3. Identität, Kommunikation, Kultur
- a) Symbolisierungsformen der Identität
- b) Zirkulation
- c) Tradition: Zeremonielle Kommunikation und rituelle Kohärenz
- 139–156 II. Ethnogenese als Steigerung der Grundstrukturen kollektiver Identität 139–156
- 1. Integration und Zentralität
- 2. Distinktion und Egalität
- 156–296 ZWEITER TEIL: FALLSTUDIEN 156–296
- 156–161 Vorbemerkung 156–161
- 161–190 VIERTES KAPITEL: Ägypten und die Erfindung des Staates 161–190
- 161–171 I. Grundzüge der ägyptischen Schriftkultur 161–171
- 1. Mythomotorik der Integration
- 2. Der „monumentale Diskurs“: Die Schrift der Macht und der Ewigkeit
- 3. Kanon und Identität
- 171–190 II. Der Spätzeittempel als „Kanon“ 171–190
- 1. Tempel und Buch
- 2. Der Nomos des Tempels
- 3. Platon und der ägyptische Tempel
- 190–223 FÜNFTES KAPITEL: Israel und die Erfindung der Religion 190–223
- 190–206 I. Religion als Widerstand 190–206
- 1. Die Errichtung der „ehernen Mauer“: Israels und Ägyptens Weg in die orthopraktische Abgrenzung
- 2. Der Exodus als Erinnerungsfigur
- 3. Die „Jahwe-allein-Bewegung“ als gedächtnisprägende Erinnerungsgemeinschaft
- 4. Religion als Widerstand. Die Entstehung der Religion aus der Opposition gegen die (eigene) Kultur
- 5. Repristination von Tradition als persische Kulturpolitik
- 206–223 II. Religion als Erinnerung: Das Deuteronomium als Paradigma kultureller Mnemotechnik 206–223
- 1. Der Schock des Vergessens. Die Gründungslegende der kulturellen Mnemotechnik
- 2. Die Gefährdung der Erinnerung und die sozialen Bedingungen des Vergessens
- 223–253 SECHSTES KAPITEL: Die Geburt der Geschichte aus dem Geist des Rechts 223–253
- 223–242 I. Semiotisierung im Zeichen von Strafe und Rettung 223–242
- 1. iustitia connectiva
- 2. Hethitische Geschichtsschreibung um 1300 v. Chr.
- 3. Semiotisierung der Geschichte im Zeichen der Rettung
- 242–253 II. Theologisierung der Geschichte im Zeichen einer Theologie des Willens. Vom „charismatischen Ereignis“ zur „charismatischen Geschichte“ 242–253
- 1. Zeichen und Wunder: Charismatische Ereignisse als erste Stufe der Theologisierung der Geschichte
- 2. Charismatische Geschichte als zweite Stufe der Theologisierung der Geschichte
- 3. Zur Genealogie der Schuld
- 253–287 SIEBTES KAPITEL: Griechenland und die Disziplinierung des Denkens 253–287
- 253–266 I. Griechenland und die Folgen der Schriftkultur 253–266
- 1. Das alphabetische Schriftsystem
- 2. Schriftsystem und Schriftkultur
- 266–274 II. Homer und die griechische Ethnogenese 266–274
- 1. Das Heroische Zeitalter als homerische Erinnerung
- 2. Erinnerung an Homer: Klassik und Klassizismus
- 274–287 III. Hypolepse – Schriftkultur und Ideenevolution in Griechenland 274–287
- 1. Formen hypoleptischer Diskursorganisation
- 2. Der hypoleptische Prozeß als Institutionalisierung von Autorität und Kritik
- 3. Hat Denken Geschichte? Geistesgeschichte als hypoleptischer Prozeß
- 287–296 Das kulturelle Gedächtnis. Versuch einer Zusammenfassung 287–296
- 296–337 ANHANG 296–337
- 296–319 Literatur 296–319
- 319–327 Namenregister 319–327
- 327–337 Sachregister 327–337