'Habe ich nicht genug Tumult ausgelöst?'
Martin Luther in Selbstzeugnissen
Zusammenfassung
"Ich habe die Welt satt, sie hat mich wiederum satt ... sie meint, wenn sie mich los wäre, so wäre es gut ... Es ist doch, wie ich oft gesagt hab: ich bin der reife Dreck, so ist die Welt das weite Arschloch; darum sind wir zu Recht zu trennen." Bücher über Luther füllen ganze Bibliotheken, aber was sagt Luther selbst über sich? Seine Tischreden, Briefe und Traktate stecken voller spontaner Selbstaussagen. Günter Scholz hat sie erstmals systematisch ausgewertet, um Luther sein Leben selbst erzählen zu lassen. Der Reformator teilt uns mit, wie er erzogen wurde, warum er ins Kloster ging und wann er den Kampf gegen das Papsttum aufnahm. Er spricht ganz ungeschminkt über Frauen und Liebe, Musik und Essen, Türken und Juden und lässt uns teilhaben an seiner Angst vor dem Teufel und an seinen Leidenschaften. Gerade in seinen Äußerungen über sich selbst und die Welt erweist sich Luther als Meister der deutschen Sprache, der seine Meinung knapp, anschaulich, gerne drastisch und immer unvergesslich auf den Punkt bringt.
- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–22 Einleitung 9–22
- Luther der Große
- Die Tischreden
- Ein Blick auf das Zeitalter
- 23–28 1. «Ich bin eines Bauern Sohn» 23–28
- Herkunft und Eltern
- Schule und Studium
- 29–38 2. «Der Welt abgestorben» 29–38
- Ein Gewitter macht Weltgeschichte
- Luther im Kloster
- Die Romreise
- Ablass und Reliquien in der Ewigen Stadt
- 39–58 3. «Durch den Glauben neu geboren» 39–58
- Der Mann mit dem stechenden Blick
- Luthers neues Glaubensverständnis
- Kampf gegen den Ablass
- Der Thesenanschlag fand nicht statt
- Wittenberg – Rom der Protestanten
- Der Beschützer: Friedrich der Weise
- Der Gegner: Albrecht von Mainz
- 59–66 4. «Ein neues Feuer angezündet» 59–66
- Kampf mit Wort und Bild
- An den christlichen Adel deutscher Nation
- Hoffnungsträger der jungen Generation
- 67–74 5. «Hier stehe ich» 67–74
- Ein Kniefall in Augsburg
- Der Bruch mit Rom
- Worms 1521
- Gesandter und Werkzeug Gottes
- 75–91 6. «Ich schlaf bei einer schönen Frau» 75–91
- Erste Erfahrung mit Frauen
- Priesterehe statt Zölibat
- Raus aus dem Kloster, rein in die Ehe
- Martin Luther heiratet
- Luthers Eheglück
- Herr Käthe
- 92–111 7. «Seid fruchtbar und mehret euch» 92–111
- Ehe und Sexualität
- Die Frau, das minderwertige Wesen
- Starke Frauen der Reformation
- Kinder sind die Zukunft
- Gute Schulen braucht das Land
- 112–124 8. «Du hast ein böses Maul» 112–124
- Viele Feinde …
- … wenige Freunde
- Der Erzrivale Thomas Müntzer
- Keine Gnade für Täufer
- 125–128 9. «Den Fuggern einen Zaum ins Maul legen» 125–128
- An Gelddingen nicht interessiert
- Zins und Wucher
- 129–141 10. «Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern» 129–141
- Die Not der Bauern
- Der Bauernkrieg von 1525
- Thomas Müntzer und die soziale Revolution
- Luther gegen die Bauern
- Spott und Strafe
- 142–156 11. «Denn sie sind uns eine schwere Last» 142–156
- Bettler an die Arbeit
- Kein Herz für Behinderte
- Luther und die Juden
- Pogrome im Mittelalter
- 1523: Mitgefühl für Juden
- 1532: Enttäuschung und Resignation
- 1543: Hass und Hetze
- Das schreckliche Erbe des Reformators
- 157–160 12. «Zu strafen die Bösen und zu schützen die Frommen» 157–160
- Abneigung gegen Juristen
- Luther und die Obrigkeit
- 161–167 13. «Dem Volk aufs Maul schauen» 161–167
- Vom Dolmetschen
- Sprache und Sprachschöpfer
- Von der rechten Predigt
- 168–172 14. «Ein feste Burg ist unser Gott» 168–172
- Musik, eine Gottesgabe
- Bücher und Bilder
- 173–183 15. «Nicht mehr denn Berg und Tal» 173–183
- Luther mobil
- Reisender in Sachen Reformation
- Ablehnung des Fremden
- Ein Herz für Schwaben
- Pflanzen und Tiere
- Unbekannte Welten
- 184–187 16. «Ich lobe mir eine gute Hausspeise» 184–187
- Schweinefleisch und Torgauer Bier
- Gegen die Völlerei
- 188–193 17. «Und wenn die Welt voll Teufel wär» 188–193
- Der Mensch – böse und verdorben
- Die Welt wird immer schlechter
- Teufelswerk und Hexenwahn
- 194–200 18. «Die Welt wird zerbrechen am Jüngsten Tag» 194–200
- Die Türken, Geißel Gottes
- Kometen als Warnung
- Das Weltende steht bevor
- 201–219 19. «Ich habe die Welt satt, die Welt hat mich satt» 201–219
- Mensch mit Ecken und Kanten
- Ein kranker Mann
- Depression und Melancholie
- Frustration im Alter
- Mitten im Leben …
- Von der Bereitung zum Sterben
- Die letzte Reise
- Worte an Luthers Grab
- 220–223 20. Sprichwörter und Redewendungen 220–223
- Geflügelte Worte
- Lebensweisheiten in Reimen
- 224–231 Nachwort 224–231
- «Ich habe nicht umsonst gelebt»
- Mythos Luther
- 232–232 Dank 232–232
- 233–235 Zeittafel 233–235
- 236–237 Quellen 236–237
- Schriften Martin Luthers
- 238–240 Literaturhinweise 238–240