Sigmund Freud
Der Arzt der Moderne
Zusammenfassung
Kaum jemand hat ein ganzes Zeitalter durch sein Denken so tiefgreifend verändert wie Sigmund Freud. Nach Freud träumen und lieben, denken und phantasieren wir anders. Diese grandiose Biographie schildert Freuds Leben und die Entwicklung der Psychoanalyse als großen Roman des Geistes.<br />
Wien im sinkenden 19. Jahrhundert: Eine bessere Kulisse für die Seelenleiden des modernen Menschen, für seine Existenzlügen und zerbrechenden Selbstbilder, als die prachtvoll morbide Hauptstadt des k.u.k.-Reiches ist kaum vorstellbar. Hier arbeitet der Nervenarzt Sigmund Freud an seinen bahnbrechenden Theorien zu Sexualität und Neurose, Traum und Unbewusstem, Familie und Gesellschaft, Märchen und Mythos. Peter-André Alt erzählt, gestützt auf unveröffentlichtes Material, von der Bewegung der Psychoanalyse, ihrem Siegeszug und ihren Niederlagen, und er portraitiert Freud als selbstkritischen Dogmatiker und wissenschaftlichen Eroberer, als jüdischen Atheisten und leidenschaftlichen Familienvater, als eminent gebildeten Leser und großen Schriftsteller, nicht zuletzt als einen Zerrissenen, der die Nöte der Seele, von denen die Psychoanalyse befreien sollte, selbst aus dunkler Erfahrung kannte.
- 1–12 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–12
- 13–18 Vorwort 13–18
- 19–54 Erstes Kapitel: Familienroman (1856–1873) 19–54
- Ein schwacher ‹Riesenkerl›
- Die Mutter und der dunkle Kontinent
- Wien in der Epoche des Liberalismus
- Primus ohne Prüfungen
- 55–86 Zweites Kapitel: Im Labyrinth des Studiums (1873–1881) 55–86
- Atheistischer Mediziner
- Wissenschaft als Weltanschauung
- Brückes Labor
- Nicht enden können
- 87–130 Drittes Kapitel: Arzt auf der Suche (1881–1885) 87–130
- Martha Bernays, ‹my sweet darling girl›
- Erst Physiologe, dann Chirurg
- Krankenhaus-Tristesse
- Kokain
- Diktatur der Enthaltsamkeit
- 131–174 Viertes Kapitel: Von der Klinik zur Praxis (1885–1892) 131–174
- Privatdozent für Nerven-Pathologie
- Charcots großes Seelentheater
- Pariser Leben
- Niederlassung und Heirat
- Im Behandlungszimmer
- 175–249 Fünftes Kapitel: Geburt der Psychoanalyse (1891–1898) 175–249
- Geheimnisse mit Fließ
- Kunstfehler und verdrängte Liebe
- Über Sprachstörungen
- Die kathartische Technik
- Hysterie-Studien
- Krankengeschichten als Novellen
- Formen der Neurose zwischen Trieb und Angst
- Ein sanfter Patriarch
- 250–315 Sechstes Kapitel: Die Dunkelkammer des Traums (1895–1900) 250–315
- Sich selbst analysieren
- Erschriebenes Denken
- Tiefenstrukturen des Träumens
- Interpretationskunst
- Hinab in den Maschinenraum der Seele
- Kränkungen
- Die Schwägerin
- 316–375 Siebentes Kapitel: Landschaften im Unbewußten (1901–1905) 316–375
- Die Theorie erreicht den Alltag
- Sexualität unter Beobachtung
- Ökonomie des Witzes
- Alte Irrtümer, neue Therapien
- Als Tourist in Italien und Griechenland
- Ausklang eines Wunder-Jahrzehnts
- 376–415 Achtes Kapitel: Unerhörte Entdeckungen (1903–1913) 376–415
- Leistungsethik
- Ein detektivischer Leser
- Enthüllung des Genies
- Der Prophet in Rom
- Nervöse Moderne
- 416–462 Neuntes Kapitel: Wahn und Methode (1900–1914) 416–462
- Verstörende Fallgeschichten
- Vom gespaltenen Ich
- Frondienst an Patienten
- In Europa unterwegs
- 463–521 Zehntes Kapitel: Bewegte Forschung (1902–1914) 463–521
- Der Mittwochskreis
- Verbündete in der Schweiz
- Schüler aus aller Welt
- Eine emanzipierte Frau
- Vereine, Konferenzen, Intrigen
- 522–570 Elftes Kapitel: Expansion und Verrat (1907–1914) 522–570
- C. G. Jung, ein schwieriger Kronprinz
- Nach Amerika
- Zerwürfnis mit Adler und Stekel
- Die Verbannung des Joshua
- 571–632 Zwölftes Kapitel: Psychologische Grenzgänge (1912–1919) 571–632
- Wilde Völker und verbotene Wünsche
- Psychoanalyse zwischen Kriegsfronten
- Narzißmus, Verdrängung und Unbewußtes
- Meister im Hörsaal
- Seelenarbeit in dunkler Zeit
- Aus den Zonen des Unheimlichen
- 633–672 Dreizehntes Kapitel: Thanatos-Vorahnungen (1919–1924) 633–672
- Die große Furcht
- Wieder Normalität und doch anders
- Hiobs Heimsuchungen
- Anna wird eingeführt
- 673–724 Vierzehntes Kapitel: Letzte Fragen (1920–1930) 673–724
- Zweierlei Triebe
- Vor der Sumpflandschaft des Es
- Religion entlarven
- Die kulturellen Zumutungen
- Großvater und Familienoberhaupt
- 725–769 Fünfzehntes Kapitel: Wissenschaft auf der Weltbühne (1923–1930) 725–769
- Ärzte oder Laien
- Internationale Wirkungen
- Rank, der gefallene Engel
- Analytischer Betrieb
- Aufbau des Berliner Instituts
- Das fremde Geschlecht
- 770–806 Sechzehntes Kapitel: Spiegelungen der Lehre (1924–1933) 770–806
- Charismatiker, Magier, Scharlatane
- Neugierde
- Jüdische Identität?
- Ruhm und Enttäuschung
- Späte Vorlesungen, unveränderte Grundsätze
- 807–840 Siebzehntes Kapitel: Endzeit in Wien (1930–1937) 807–840
- Unbehagliches Altern
- Gewitterwolken der Politik
- Bilanzen, auch für die Zukunft
- Die unabschließbare Analyse
- 841–882 Achtzehntes Kapitel: Emigration und Tod (1938–1939) 841–882
- Vertreibung aus dem Gefängnis
- Refugium London
- Die Moses-Akte
- Ein Testament des Exils
- Im Harnisch sterben?
- 883–1039 Anhang 883–1039
- Siglenverzeichnis
- Anmerkungen
- Bibliographie
- Verzeichnis der Abbildungen
- Personenregister