Divus Augustus
Der erste römische Kaiser und seine Welt
Zusammenfassung
Die römische Republik war im Inferno der Bürgerkriege untergegangen: Seit den sechziger Jahren des ersten Jahrhunderts v. Chr. hatte das Recht immer mehr der Willkür weichen müssen, war der Friede dem Morden privater Banden und dem organisierten Schlachten der Heere zum Opfer gefallen. Caesar hatte sein Leben unter den Dolchen der Verschwörer gelassen, Cicero war aus taktischen Erwägungen seinem Todfeind Marcus Antonius preisgegeben worden, und die ägyptische Königin Kleopatra hatte den Selbstmord jenem Schicksal vorgezogen, das sie in den Händen des Siegers erwartet hätte. Diese Ereignisse prägten das politische und geistige Klima in Rom, wo ein junger Adliger – der Großneffe und Adoptivsohn des ermordeten Dictators – heranwuchs, zu einem der Protagonisten des Geschehens wurde und schließlich als Triumphator aus dem Grauen hervorging. Als es so weit war, lechzte die römische Welt nach Frieden. Da erhob in einem seltsamen Schauspiel der traurige Rest der alten Elite den Sieger faktisch zum Monarchen und schmückte ihn mit dem Ehrennamen Augustus. „Der Erhabene“ begnügte sich im Gegenzug damit, „der erste der Bürger“, der Princeps, zu sein und die Republik pro forma bestehen zu lassen. Dann machte er sich unter dem Applaus und mit Unterstützung seiner Zeitgenossen daran, die Welt der Römer so grundlegend umzugestalten, dass die Spuren seines Wirkens bis heute in Geschichte, Kunst und Dichtung allenthalben sichtbar geblieben sind.
Den Verlauf dieser Epoche zu beschreiben, das Monumentale wie das Subtile ihrer archäologischen Zeugnisse zu erläutern und die Schönheit dieser literarischen Blütezeit zu vermitteln – das ist das Ziel der drei Autoren, die miteinander dieses außergewöhnliche Buch geschrieben haben. So gestaltet sich der vorliegende reich bebilderte Band gleichermaßen als spannende und informative Biographie, als kluge archäologische Wegleitung und als brillante Literaturgeschichte des saeculum Augustum.
- 1–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–9
- 10–11 Vorwort 10–11
- 12–59 I. Aus Octavius Wird Caesar – Die Jahre 63 bis 44 v. Chr. 12–59
- 1. Die Jugendzeit bis zur Ermordung Caesars
- 2. Der junge C. Octavius und die Erfahrungswelt des spätrepublikanischen Rom
- 3. Die römische Literatur zur Zeit des jungen C. Octavius
- 60–119 II. Eine Blutige Karriere – Die Jahre 44 bis 27 v. Chr. 60–119
- 1. Die dunklen Jahre: Politische Ambitionen, rücksichtslose Brutalität und Bürgerkriege
- 2. Der Kampf um die Bilder: Vom Tod Caesars bis zur Verleihung des Ehrennamens Augustus
- 3. Cicero und die Literaten um Octavian bis zu dessen Alleinherrschaft
- 120–170 III. Herrscher von Rom – Die Jahre 27 bis 17 v. Chr. 120–170
- 1. Konsolidierung der Alleinherrschaft und der Beginn eines neuen Zeitalters
- 2. Neue Zeiten – neue Bilder: Die symbolische Beglaubigung der Herrschaft des Augustus
- 3. Vergil, Horaz, Livius und die augusteische Blütezeit der römischen Poesie
- 171–214 IV. Herr der Welt – Die Jahre 17 bis 2 v. Chr. 171–214
- 1. Das Fest der neuen Zeit: Umdeutung der Geschichte und Verehrung eines neuen Göttlichen
- 2. Das Goldene Zeitalter wird entworfen
- 3. Horaz und Ovid: Dichter im neuen Saeculum
- 215–268 V. Glanz und Elend der Monarchie – Die Jahre 2 v. Chr. bis 14 n. Chr. 215–268
- 1. Der prekäre Ruhm: Innenpolitische Krisen und Katastrophen im Reich
- 2. Auf den Princeps ausgerichtet – oder: Die Konstanz der Bilder trotz Krisen
- 3. Der renitente Ovid und seine Verbannung
- 269–292 VI. Abschied von Einem Gott – Ausblick 269–292
- 1. Verehrung – Ablehnung – Kopie
- 2. Das Bild des Divus Augustus
- 3. Das Erbe des Augustus in der Literatur der Nachwelt
- 293–341 Anhang 293–341
- Bibliographie zur Geschichte der Augusteischen Zeit
- Bibliographie zur Archäologie der Augusteischen Zeit
- Bibliographie zur Literatur der Augusteischen Zeit
- Bildnachweis
- Orts- und Personenregister
- 342–343 Abbildungen 342–343