Carl von Siemens
1829-1906
Zusammenfassung
Drei Brüder waren es, die zusammen mit ihrem Partner Johann Georg Halske ab Mitte des 19. Jahrhunderts aus der kleinen Berliner «Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske» eine Weltfirma machten: Werner, Wilhelm und Carl von Siemens.
Martin Lutz legt die erste Biographie des jüngsten der drei Brüder vor und liefert damit gleichzeitig eine anschaulich geschriebene Frühgeschichte der Firma Siemens, deren heutiges Selbstverständnis wesentlich mit auf diesen Pionier der Globalisierung zurück geht.
«Ich scheine von der Natur für große Unternehmungen geschaffen zu sein, denn wo ich bis jetzt hingekommen, ist stets großes entstanden», schrieb Carl im Jahr 1888 an Werner. Tatsächlich war er es, der maßgeblich dazu beitrug, das internationale Telegrafengeschäft von Siemens & Halske aufzubauen. In Paris gründete der 23-Jährige 1852 die erste Beteiligungsgesellschaft des Unternehmens außerhalb Deutschlands. Drei Jahre später sollte sich der russische Telegrafenbau unter seiner Führung sehr positiv entwickeln; er war zeitweise der wichtigste Geschäftszweig des Hauses. In den späten 1860er Jahren war Carl im Kaukasus am Bau der spektakulären Indo-Europäischen Telegrafenlinie von London nach Kalkutta beteiligt. Von London aus bereitete er wenige Jahre später die Verlegung des ersten Transatlantik-Kabels des Unternehmens vor; die er 1874/75 an Bord des Dampfers «Faraday» persönlich leitete. Auch über das elektrotechnische Kerngeschäft hinaus entfaltete Carl von Siemens eine große unternehmerische Energie – und ging dabei erhebliche finanzielle und persönliche Risiken ein: Im Kaukasus betrieb er eine der größten Kupferhütten Russlands, auch war er ein Wegbereiter der europäischen Erdölförderung. Als Siemens & Halske 1897 in einer Aktiengesellschaft aufging, wurde Carl Aufsichtsratsvorsitzender eines der weltgrößten Elektrounternehmen.
- 1–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–10
- 11–16 Vorwort 11–16
- 17–18 Prolog 17–18
- 19–24 Einleitung: Pionier der Globalisierung 19–24
- 25–42 Kapitel 1: Aus einfachen Verhältnissen 25–42
- Die Vorfahren
- Kindheit in Menzendorf
- Schulbildung
- Lübeck
- Berlin
- 43–58 Kapitel 2: «Der beste Fabrikant von uns allen» 43–58
- Die Telegrafie
- Carls Talente zum Fabrikanten
- Gründung der Telegraphen-Bauanstalt
- Die Revolution von 1848
- 59–76 Kapitel 3: Gut investiertes Lehrgeld 59–76
- Einstieg bei Siemens & Halske
- Auf der Weltausstellung in London
- Ankunft in Paris
- Vertragsstreitigkeiten
- Abschied aus Paris
- 77–98 Kapitel 4: Telegrafenbau in Russland 77–98
- Ein neuer Markt
- Die Bewährungsprobe
- Telegrafenbau im Krimkrieg
- Schwierige Bauarbeiten und lukrative Wartungsverträge
- Partnerschaft bei Siemens & Halske
- 99–116 Kapitel 5: Ubi bene ibi patria? 99–116
- Was ist Heimat?
- Anpassungsschwierigkeiten
- Hermann Kap-herr
- Hochzeit
- Eine Frage des Lebensstils
- Heimat St. Petersburg?
- 117–132 Kapitel 6: Auf der Suche nach neuen Aufgaben 117–132
- Neuorientierung nach 1855
- Untertan des Zaren
- Fehlende Aufträge
- Geschäfte mit Glas und Holz
- Ein Schicksalsschlag
- 133–152 Kapitel 7: Ordnung des «Gesamtgeschäfts» 133–152
- Eine Rüge aus Berlin
- Die Bestandteile des Gesamtgeschäfts
- Seekabel und Siemens Brothers
- Differenzen zwischen den Brüdern
- Der Gesellschaftsvertrag von 1867
- 153–172 Kapitel 8: Im Kaukasus 153–172
- Kedabeg
- «Von London nach Kalkutta»
- Umzug nach Tiflis
- Maries Tod
- Bau der Indo-Europäischen Telegrafenlinie
- 173–190 Kapitel 9: «Die Verkabelung der Welt» 173–190
- Berlin oder London?
- Neue Perspektiven
- In London
- Das Transatlantikkabel
- Internationale Anerkennung
- 191–206 Kapitel 10: Enttäuschte Erwartungen 191–206
- Innere Zerrissenheit
- Die Kinder
- Geschäftliche Sorgen
- Ein «alter Knabe»?
- 207–230 Kapitel 11: Eine leuchtende Rückkehr 207–230
- Fremde Heimat
- Die geschäftliche Lage in Russland
- «Ein wahrer Triumphzug»
- Elektrische Beleuchtung
- Die «Lichtgesellschaft»
- 231–254 Kapitel 12: Konflikte, Krisen, Konkurrenten 231–254
- «Quite suddenly William died»
- Streit um das Überseegeschäft
- Ein leidenschaftlicher Bruderzwist
- Der Aufstieg eines Konkurrenten
- Fehlende Reformen
- 255–276 Kapitel 13: Chef des Hauses 255–276
- Die Nachfolger treten an
- Eine letzte gemeinsame Reise nach Kedabeg
- Der neue Geschäftsführer in St. Petersburg
- Ein schwerer Gang an die Börse
- «Mal etwas Freiheit genießen»
- 277–294 Kapitel 14: Ein «echter Grandseigneur» 277–294
- Drei Hochzeiten
- Ein repräsentativer Landsitz
- Gesellschaftspolitisches Engagement
- Dem «treuunterthänigen Siemens»
- Zurück in Berlin
- 295–312 Kapitel 15: Der «letzte der Mohikaner» 295–312
- «Zum Besten meiner und meiner Geschwister Nachkommen»
- Krise und Fusion
- 50 Jahre Siemens & Halske in Russland
- Für die Nachwelt
- 313–316 Epilog 313–316
- 317–414 Anhang 317–414
- Forschungsstand
- Anmerkungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Abbildungsnachweis
- Danksagung
- Register
- Stammbaum