Die Nonnen von Sant'Ambrogio
Eine wahre Geschichte
Zusammenfassung
Rom, im Juli 1859: Eine Nonne ruft um Hilfe, man will sie vergiften, doch sie kann fliehen. Es kommt zu einem Prozess, in dem die Inquisition Unglaubliches aufdeckt: Im Kloster Sant’Ambrogio werden seit Jahrzehnten Nonnen als Heilige verehrt. Visionen, Dämonenaustreibungen, Segnungen per Zungenkuss, lesbische Initiationsriten und Wunder sind an der Tagesordnung. Zweiflerinnen werden beseitigt. Und hinter den Nonnen steht ein Netzwerk von Jesuiten mit besten Kontakten zum Papst.
Hubert Wolf hat in den Vatikanischen Archiven die Akten eines einzigartigen Skandals aufgespürt, der in diesem Buch erstmals publik gemacht wird. In seiner meisterhaften Erzählung des Falles geht es nicht nur um Mord, sexuellen Missbrauch und angemaßte Heiligkeit vor den Toren des Vatikans, sondern auch um die Macht des Papstes.
- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–12 Dramatis personae 9–12
- 13–16 Prolog: «Rette, rette mich!» 13–16
- 17–62 Erstes Kapitel: «Solche Schändlichkeiten» Katharina von Hohenzollern erstattet Anzeige bei der Inquisition 17–62
- Rom als himmlisches Jerusalem
- Ein Damaskuserlebnis und seine Folgen
- Eine römische Klosteridylle
- Rettung aus der Klosterhölle
- Anzeige aus Gewissenspflicht
- Das Geheimnis von Sant’Ambrogio
- Ein besessener Nonnenverführer
- Eine falsche Heilige
- Giftanschläge
- Die Sicht des Retters
- 63–104 Zweites Kapitel: «Die delicatezza der Angelegenheit als solcher» Außergerichtliche Voruntersuchungen 63–104
- Informelle Sondierungen
- Die Aussage der Ausgestoßenen
- Zwei Nonnen in einem Bett
- Unkeuschheit und Sodomie
- Ein Dominikaner will es ganz genau wissen
- Zahlreiche überzeugende Beweise
- Nun doch ein Inquisitionsprozess
- Die Inquisition als Tribunal: Verfahren und Akteure
- Die Quellen aus dem Archiv der Glaubenskongregation
- 105–151 Drittes Kapitel: «Ich bin der kleine Löwe meiner reformierten Schwestern» Der Informativprozess und die Verehrer der Mutter Gründerin 105–151
- Das Kloster Sant’Ambrogio della Massima
- Franziskanerinnen vom Dritten Orden
- Agnese Firrao wird als Heilige verehrt
- Agnese Firrao wird der falschen Heiligkeit bezichtigt
- Das Urteil der Inquisition von 1816
- Die wunderbare Bekehrung Leos XII.
- Wahre und falsche Heiligkeit
- Beweise für den fortdauernden Kult der Firrao
- Die geheime Äbtissin
- Reliquien
- Inspirierte Texte
- Eine Frau als Beichtmutter
- Beichtväter verkünden den falschen Kult
- 152–205 Viertes Kapitel: «Wasch mich gut, denn der Pater soll kommen» Die angemaßte Heiligkeit der Madre Vicaria 152–205
- Visionen auf dem Weg zur Macht
- Mystik und Mystizismus
- Der irdische Ursprung von Himmelsringen und Rosenduft
- Die Gottesmutter schreibt Briefe
- Das marianische Jahrhundert
- Die Fälscherwerkstatt für Marienbriefe
- Seelsorgerlicher Beistand im Bett
- Lesbische Intimitäten in der Klosterzelle
- Das System Sant’Ambrogio
- 206–257 Fünftes Kapitel: «Eine Tat in göttlicher Herrlichkeit» Mord auf Befehl der Gottesmutter 206–257
- Der Americano und sein obszöner Brief
- Der Strick um Katharinas Hals
- Himmelsbriefe kündigen die Ermordung Katharinas an
- Dramaturgie einer Vergiftung
- «Es war mit Sicherheit der Teufel»
- Weitere Morde
- Geld, das vom Himmel fällt
- Die Beichtväter als Mitwisser und Mittäter
- Das Ergebnis des Informativprozesses
- 258–303 Sechstes Kapitel: «Das ist ein himmlischer Liquor» Der Akkusationsprozess und das Verhör der Madre Vicaria 258–303
- «Ich wollte immer schon Nonne werden»
- Die Geschichte eines Unschuldslammes
- Beweise und erste Geständnisse
- Maria Luisa und ihre Novizinnen
- Sexueller Missbrauch
- Jesuitische Beichtväter und ihr ganz besonderer Segen
- Die Affäre des Beichtvaters mit Alessandra N.
- Maria Luisa und Pater Peters zwischen Sex und Segen
- «Meine einzige Verteidigung ist Jesus Christus»
- 304–327 Siebtes Kapitel: «Jener gute Pater hat das Werk Gottes verdorben» Die Verhöre von Beichtvater und Äbtissin 304–327
- Giuseppe Leziroli: ein Beichtvater vor Gericht
- Der Apostel der heiligen Agnese Firrao
- Der Beichtvater und die heilige Maria Luisa
- Leziroli und die Giftanschläge
- Maria Veronica Milza: eine Äbtissin vor Gericht
- Geständnisse
- 328–383 Achtes Kapitel: «Während dieser Taten das innere Gebet niemals eingestellt» Das Verhör von Giuseppe Peters 328–383
- Die wahre Identität von Pater Peters
- Spontane Bekenntnisse des Angeklagten
- Ein Kardinal bricht das Geheimnis des Heiligen Offiziums
- Und der Kult der Firrao war doch erlaubt
- Theologie und Zungenküsse
- Neuscholastische Windungen
- Der Schlussantrag des Gerichts
- Ein Stellvertreterkrieg?
- 384–433 Neuntes Kapitel: «Betrübt und reuevoll» Das Urteil und seine Folgen 384–433
- Konsultoren, Kardinäle, Papst: das Urteil
- Abschwörung im Internen und Geheimhaltung nach außen
- Klostergründerin statt Nonne
- Vergiftungstrauma eines Kardinals
- Die Großen lässt man laufen
- Eine Heilige im Irrenhaus
- Ein Häretiker schreibt Dogmen
- 434–443 Epilog: Das Geheimnis von Sant’Ambrogio im Urteil der Geschichte 434–443
- 444–543 Anhang 444–543
- Dank
- Anmerkungen
- Quellen und Literatur
- Bildnachweis
- Personenregister
- 544–544 Karte 544–544