Weltansichten
Wilhelm von Humboldts Sprachprojekt
Zusammenfassung
Wilhelm von Humboldt, der große Staatsmann und Gründer der Berliner Universität, war auch ein großer Sprachforscher. Er erkannte, dass Sprachen nicht nur verschiedene Laute sind, sondern dass sie die Bedeutungen jeweils unterschiedlich gestalten, dass sie – auf der Grundlage universeller kognitiver Dispositionen des Menschen – verschiedene Weisen menschlichen Denkens, verschiedene «Weltansichten» sind. Er entwarf ein umfassendes Projekt zur Erforschung der Sprachen der Welt, das gleichzeitig eine Erkundung der Vielfalt des menschlichen Geistes sein sollte. Das vorliegende Buch skizziert die Reise Humboldts in die Sprachen der Welt und fragt nach den Folgen dieses anthropologischen Projekts für die heutige Reflexion und Kultur der Sprache.
- 1–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–10
- 11–15 Vorwort 11–15
- 15–29 Grundkoordinaten des Humboldtschen Geistes 15–29
- 1. Erzeugung und Bildung
- 1.1. Wilhelm, Alexander, Caroline
- 1.2. Staat
- 1.3. Bildung
- 1.4. Sprache
- 29–177 Von Hellas nach Neuseeland: das vergleichende Sprachstudium 29–177
- 2. Vom Studium des Altertums zum Studium der Sprachen
- 2.1. Humboldt – Wolf
- 2.2. Archäologie: Rekonstruktion und Anhebung eines Fundaments
- 2.3. Latium und Hellas und die Sprache
- 2.4. Das vergleichende Sprachstudium und die Griechheit
- 3. Ankunft in der Sprache: Wallenstein und das Baskische
- 3.1. Paris und Spanien
- 3.2. Wallenstein: Sprache als Einbildungskraft
- 3.3. Baskisch: Eigentümlichkeit
- 3.4. Rom: Zu den Sprachen des Neuen Kontinents
- 4. Ansichten der Sprache: Alexander von Humboldt und die Amerikanischen Sprachen
- 4.1. Achtzehnhundertvier
- 4.2. Achtzehnhundertsiebzehn
- 5. Ein Weites Feld: Die Sprachen des Neuen Kontinents
- 5.1. Die Erde: Die Würde der Wilden
- 5.2. Vom Baskenland ins weite Feld Amerika
- 5.3. Das Verb und das unklare Denken der Amerikaner
- 5.4. Klassifikation und geistige Individualität
- 5.5. Scheitern als Erfolg
- 6. Mithridates in Berlin
- 6.1. Mithridates 1555
- 6.2. Mithridates 1806–17
- 6.3. Mithridates 1820
- 7. Das Vergleichende Sprachstudium in den Reden vor der Akademie
- 7.1. Wilhelm von Humboldts Akademie-Vorträge
- 7.2. Philologisches
- 7.3. Das Programm des Projekts Amerika
- 7.4. Griechenland und China
- 7.5. Ägypten
- 7.6. Indien
- 7.7. Der Große Ozean
- 7.8. Neuseeland
- 8. Immer Weniger als Willkürliches Zeichen
- 8.1. Humboldt: Vom Sprachzeichen zur Kritik des Zeichens
- 8.2. Blick auf Hegel: Sprache als Zeichen
- 177–243 Der wissenschaftliche Ort der Sprache 177–243
- 9. Von Wilden und Weltbürgern: Anthropologie und Sprache um 1800
- 9.1. Philosophie, Anthropologie, Geschichte
- 9.2. Sprache und Anthropologie
- 9.3. Paris und die Entdeckung der Sprachen
- 9.4. Pariser Anthropologie
- 10. Linguistik und Philologie: Humboldt, Grimm und Bopp
- 10.1. Linguistik und Philologie
- 10.2. Sprach-Charakteristik
- 10.3. Laut und Wildheit
- 10.4. Das tote Gerippe und die Mumie
- 10.5. Grimm: das Volk
- 10.6. Bopp: Physik der Sprache
- 10.7. Die Nation, Europa und die Menschheit
- 11. Weltansichten, Wort und Wahrheit: Über Philosophie und Sprache
- 11.1. Vorüberlegungen aus Tegel
- 11.2. Wahrheit
- 11.3. Weltansichten
- 11.4. Wort
- 243–318 Wo Humboldts Sprach-Geist erscheint 243–318
- 12. Geist der Sprache: Vom Genius zu den Genen der Sprache
- 12.1. Je ne sais quoi
- 12.2. Génie des langues
- 12.3. Genie und Charakter
- 12.4. Charakter und Struktur
- 12.5. Génie des langues (Sprachsinn)
- 12.6. Die Genies als Strukturen
- 12.7. Wider die Genies der Sprachen
- 12.8. Lingua ipsa
- 12.9. Sprachgene
- 13. Unendlicher Gebrauch von Endlichen Mitteln: Acht Verspätete Bemerkungen über Chomskys Humboldt
- Vorbemerkung
- 13.1. Unendlichkeiten
- 13.2. Chomsky-Humboldt
- 13.3. UGVEM und Energeia in der kognitiven Linguistik
- 13.4. Vom Nutzen der Wissenschaftsgeschichte
- 13.5. Vom Nutzen für die Wissenschaftsgeschichte
- 13.6. Vom Nachteil der Wissenschaftsgeschichte
- 13.7. Gen ( -erativ, -etisch, -ie)
- 13.8. Von der Schönheit der Sprache
- 14. Geist und Kultur in der Sprachwissenschaft: Karl Vossler
- 14.1. Der schöpferische Sprachgeist
- 14.2. Probleme der ästhetischen Sprachbetrachtung
- 14.3. Das Scheitern der ästhetischen Sprachbetrachtung
- 14.4. Sprach-Wissenschaft als Wissenschaft des Geistes und des Schönen
- 15. Humboldts Sprach-Geist Heute
- 15.1. Über die Bhagadvad- Gîtâ
- 15.2. Wie aktuell ist Humboldts Sprach-Geist?
- 318–333 Bibliographie 318–333
- 333–335 Nachweise 333–335
- 335–336 Dank 335–336
- 336–348 Anmerkungen 336–348
- 348–352 Namenregister 348–352