Gerhart Hauptmann
Bürgerlichkeit und großer Traum
Zusammenfassung
Der Streit um die Weber machte ihn zum bekanntesten Deutschen seiner Generation: Gerhart Hauptmanns (1862–1946) Ruhm überdauerte den Zweiten Weltkrieg und sicherte noch dem Verstorbenen eine Ausreise per Sonderzug aus dem inzwischen polnischen Schlesien sowie die Beteiligung führender SED-Politiker an der Bestattung auf Hiddensee.
Die erste konsequent aus Originalquellen gespeiste Biographie erzählt die erstaunliche Erfolgsgeschichte des Gastwirtssohns aus dem schlesischen Salzbrunn, der auszog, um Monumentalbildhauer zu werden, und als größter Dramatiker des Naturalismus in die Literaturgeschichte einging.
Seinem Ruf als moralische Autorität, ja als Gewissen der Nation ist der Nobelpreisträger weder 1914 noch in den Jahren nach 1933 vollauf gerecht geworden. Dennoch war Hauptmanns Leben von früh an durch moralischen Idealismus und den utopischen Traum einer besseren Welt geprägt, den er in leidenschaftlichen Liebesaffären zu verwirklichen suchte und in zahlreichen lyrischen und epischen Werken gespiegelt hat. Deren lebensgeschichtlicher Ort kommt hier ebenso zur Sprache wie die biographischen Voraussetzungen eines dramatischen Gesamtwerks, das an Umfang und Vielgestaltigkeit seinesgleichen sucht.
- 1–4 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–4
- 5–8 Inhalt 5–8
- 9–12 «Gesichter Täuschen» – Statt eines Vorworts 9–12
- 13–49 I. Kurortfreuden – Schülerleiden 1862–1880 13–49
- Familienleben im Hotel
- Krieg und Krise
- Breslauer Leiden
- Sorgau, Lohnig, Lederose
- Osmundis
- Nachtigall und Falkner
- 50–112 II. Genie-Leben auf Kosten der Braut 1880–1885 50–112
- Zwischen Breslau und Hohenhaus
- Von Jena nach Malaga
- Mit Carl nach Capri
- Rom oder New Icaria
- Erkundung Berlins
- 113–153 III. Ein Familienvater Entdeckt die Moderne 1885–1888 113–153
- Kleine Fluchten aus Moabit
- Erstes Jahr in Erkner
- Vereinsverwicklungen
- Zürich und Hamburg
- 154–244 IV. Dramen- und Theaterrevolte 1889–1893 154–244
- Von «Papa Hamlet» zu «Vor Sonnenaufgang»
- Der Sprung auf die Bühne
- Literatur und Leben: Familiendramen bei S. Fischer
- Hausbau und Webernot
- Theater- und Kunstreisen: Komödien und verlorene Ideale
- Drei Uraufführungen und ein Traum mit Musik
- 245–330 V. Liebesleidenschaft und Kunstreligion 1893–1901 245–330
- Baumeister Solness und sein «Eigentumchen»
- Amerika: Therapie ohne Folgen
- «Florian Geyer» und die Gesetze des Deutschen Theaters
- Aufbrüche zu neuem Leben
- Der Zug des Todes
- Eine Burg als Kunsttempel
- 331–442 VI. Krisen auf dem Weg zum Klassiker 1902–1912 331–442
- Veränderungen, Spaltungen, Konkurrenz
- Geselligkeit in neuen Sphären
- Noch einmal: Ehe und Erotik
- Reisen zu Schilfrohr, Öl- und Lorbeerzweig
- Kulturkonservatismus und Zivilisationskritik
- Abschied von einer Epoche
- 443–515 VII. Athene Deutschland oder Germania 1913–1918 443–515
- Das Festspiel des Sonnenanbeters
- Künstler-Theater und neue Mobilität
- Ein barbarischer Krieg
- Marys Anklage und die Demütigung durch einen Orden
- Kriegs- und Friedensreden
- Magier, Ketzer, Flieger
- 516–595 VIII. Peeperkorn und die Republik 1919–1925 516–595
- Der große Alptraum
- Homer oder Kino
- Todesfälle und Trauerarbeit
- Wie Goethe? Reden und Feiern im Dienst der Nation
- Ruhrkampf und Inselmann
- Roc d'amour
- Peeperkorns Gespräche
- Die Präsidentenfrage
- 596–668 IX. Grenzen der Repräsentanz 1926–1932 596–668
- Villa Carlevaro für fünf Winter
- Kulturtransfer und Ur-Hamlet
- Nur Zeit für einen Tee? Passives Mitglied der Akademie
- High Society
- Faszination der Fremde
- Zwei Audienzen
- Abriss und Untergang
- Ein deutsch-amerikanisches Jubiläum
- 669–738 X. Schatten der Gewalt 1933–1946 669–738
- Seltsames Auge, puffendes Radio
- Zwischen Treue und Verrat
- Heilige Opfer?
- Letzte Bühnenerfolge
- Denkmal seiner selbst
- Noah oder Christophorus
- Dresden-Visionen
- Bleiben oder Gehen
- Sonderzug nach Deutschland
- 739–848 Anhang 739–848
- Anmerkungen
- Bibliographie
- Abbildungsnachweis
- Register
- Personen
- Werke
- Aufenthaltsorte