Papst & Teufel
Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich
Zusammenfassung
Der Umgang des Heiligen Stuhls mit Weimarer Republik und «Drittem Reich» ist von Spekulationen und Mythen umrankt. Im Jahr 2006 wurden endlich die entscheidenden Akten für die Zeit bis 1939 freigegeben. Damit werden erstmals die harten Kämpfe hinter den hohen Mauern des Vatikans sichtbar. Philosemiten und Antisemiten, geschmeidige Diplomaten und dogmatische Fundamentalisten, selbstbewußte Bischöfe vor Ort und mächtige Kardinäle in Rom rangen um den richtigen Umgang mit den Mächten der Moderne: Liberalismus, Kommunismus und Nationalsozialismus. Hubert Wolf erklärt, warum eine philosemitische Vereinigung aufgelöst, gleichzeitig aber der Antisemitismus verurteilt wurde, wie es 1933 zum Konkordat mit dem «Dritten Reich» kam, warum Hitlers «Mein Kampf» nicht verboten wurde und wie es sich mit dem päpstlichen «Schweigen» zur Judenverfolgung verhält. Wer sich ernsthaft mit dem Verhältnis des Vatikans zum Nationalsozialismus beschäftigen will, wird an diesem Maßstäbe setzenden Buch nicht vorbeikommen.
- 1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
- 7–26 Papst und Teufel? 7–26
- Rom und die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts
- In den geheimen Archiven des Vatikans
- 27–93 1. Das Böse Neutralisieren? Vatikanische Diagnosen und Rezepte für Deutschland (1917–1929) 27–93
- Instruktionen für einen Nuntius
- Ein Römer in Deutschland: Eugenio Pacelli
- Einmischung oder Neutralität: Die päpstliche Friedensinitiative
- Papstknechte oder Staatsknechte: Die deutschen Oberhirten
- Vertrauensmann Pacellis: Die Karriere Bischof Preysings
- Brave Schäfchen und aufmüpfige Intellektuelle: Die katholischen Laien
- Zwischen Skylla und Charybdis: Die katholische Zentrumspartei
- Als «Deutscher» zurück nach Rom: Prägungen und Handlungsmuster
- 94–143 2. Perfide Juden? Streit im Vatikan über den Antisemitismus (1928) 94–143
- «Laßt uns beten für die perfiden Juden»
- Das Votum der Ritenkongregation
- Vor dem Tribunal des Heiligen Offiziums
- Antisemitismus auf katholisch?
- Laßt uns beten für das auserwählte Volk Gottes
- 144–203 3. Der Pakt mit dem Teufel? Das Reichskonkordat und Seine Vorgeschichte (1930–1933) 144–203
- Geheime Aufzeichnungen des Kardinalstaatssekretärs
- Bischöfe, Zentrum und NSDAP vor der «Machtergreifung»
- Tausche Reichskonkordat gegen Ermächtigungsgesetz? Eine Forschungskontroverse
- Marionetten Roms oder eigenständige Akteure? Zentrumspartei und Bischöfe
- Das Reichskonkordat. Oder: Von der Pistole am Kopf des Kardinalstaatssekretärs
- 204–251 4. Molto Delicato? Die Römische Kurie und die Judenverfolgung (1933–1939) 204–251
- «Wenn das Schweigen noch länger anhält …» Edith Steins Brief an Pius XI
- Von Rabbinern und Lufthansapiloten: Bitten um päpstlichen Protest
- Pius XI. auf dem Weg in die Öffentlichkeit
- Bischöfe können reden, der Papst muß schweigen: Pius XII. und Bischof Galen
- 252–305 5. Dogma oder Diplomatie? Katholische Weltanschauung und Ns-Ideologie (1933–1939) 252–305
- Katholischer Totalitarismus gegen weltanschauliche Totalitarismen
- Reine Lehre oder politischer Opportunismus? Pacelli und die Ökumene in Deutschland
- Alfred Rosenberg auf dem «Index der verbotenen Bücher»
- Hitlers «Mein Kampf» im Visier der römischen Glaubenswächter
- Ein typisch römischer Kompromiß?
- 306–309 Dank 306–309
- 310–359 Anhang 310–359
- Zeittafel
- Anmerkungen
- Literaturhinweise
- Bildnachweis
- Personenregister