Verbundprodukte
Wie Kundenorientierung, Digitalisierung und Verkaufsgeschick das Rechnungswesen provozieren
Zusammenfassung
Gerade Entscheidungen über komplexe Produkte sollten durch verlässliche, klare und korrekte Berechnungen zielsichernd unterstützt werden.
Verbundprodukte bieten Komplettlösungen für ein Kundenproblem. Sie bestehen deshalb oft aus recht unterschiedlichen Komponenten. Möglich werden solche Angebote u. a. durch Entwicklungen der Digitalisierung, erzwungen werden sie häufig durch den Konkurrenzdruck der Märkte, initiiert werden sie auch durch innovative Marketingideen. Ihre Komplexität stellt allerdings das Rechnungswesen vor ungewohnte Herausforderungen.
In ihrem neuen Band legen Ihnen die Rechnungswesen-Experten der Schmalenbach-Gesellschaft ihre Erkenntnisse und Konzepte zu Verbundprodukten vor. Sie zeigen Ihnen,
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in welchen typischen oder auch ungewöhnlichen Erscheinungsformen uns Verbundprodukte verschiedener Branchen gegenübertreten,
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warum die neuen IFRS-Lösungen zu Mehrkomponentenverträgen für Entscheidungs- und Beurteilungsrechnungen kaum taugen,
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wo die klassischen Instrumente der Kosten- und Leistungsrechnung schon bei einfachen Fragen für Verbundprodukte scheitern können,
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mit welchen methodischen Kniffen aber die üblichen Werkzeuge des internen Rechnungswesens wieder anwendbar werden,
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wie vorzugehen ist, wenn komplexe Komponenten eines Verbundprodukts in eine adäquate Entscheidungsrechnung einzubringen sind,
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womit Eventualleistungen, andere Risikokomponenten sowie mehrjährige Leistungsversprechen rechnerisch beherrschbar bleiben und
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woraus sich das Gesamtsystem einer schlüssigen Verbundprodukt-Rechnung zusammensetzt.
Über die Autoren:
Der Arbeitskreis Internes Rechnungswesen ist eine Fachkommission namhafter Universitätsprofessoren und hochrangiger Praktiker innerhalb der Schmalenbach-Gesellschaft für die Betriebswirtschaftslehre e. V. Die Schmalenbach-Gesellschaft initiiert und koordiniert seit über 90 Jahren den Dialog zwischen betriebswirtschaftlicher Forschung, Lehre und Praxis.
- I–XVI Titelei/Inhaltsverzeichnis I–XVI
- 1–10 Kapitel A: Verbundprodukte als besonderes marktorientiertes Angebot 1–10
- I. Charakterisierung von Verbundprodukten
- 1. Grundsätzliche Definition von Verbundprodukten
- 2. Das Verbundprodukt als Problemlösungsangebot für den Kunden
- 3. Unterscheidung von Einzelprodukten und Verbundprodukten
- 4. Zusammenhang der Produktion von Verbundprodukten zur betrieblichen Organisation
- 5. Zum Zeitraum der Leistungserbringung des Verbundprodukts
- 6. Übernahme von Risiken als Teil des Verbundprodukts
- II. Aufgabenstellungen zum Angebot von Verbundprodukten aus Sicht des internen Rechnungswesens
- 11–80 Kapitel B: Erscheinungsformen typischer Verbundprodukte 11–80
- I. Zur Auswahl der dargestellten Verbundprodukt-Fälle
- II. Verbundprodukte im Wandel vom Sachgüter- zum digital unterstützten Problemlösungsangebot
- 1. Volkswagen auf dem Weg vom Kraftfahrzeug-Produzenten zum Mobilitätsanbieter
- a) Der Volkswagenkonzern im Überblick
- b) Aktuelle Herausforderungen in der Automobilindustrie
- c) Erscheinungsformen von Verbundprodukten zur kundenspezifischen Problemlösung bei Volkswagen
- d) Rechnerische Behandlung der neuen Geschäftsfelder bei Volkswagen
- e) Einordnung des Verbundprodukt-Angebots bei Volkswagen in die Systematik der Verbundproduktion
- 2. Neue Geschäftsmodelle bei Bosch
- a) Struktur der Bosch-Gruppe
- b) Gründe für neue Geschäftsmodelle bei Bosch
- c) 2-Wheeler & Powersports als neues Geschäftsmodell bei Bosch
- d) Smart Home als neues Geschäftsmodell bei Bosch
- e) Zur vergleichenden Einordnung der Beispiele aus der Bosch-Gruppe in die Verbundprodukt-Problematik
- f) Besonderheiten der neuen Geschäftsmodelle bei Bosch als Verbundprodukte
- III. Verbundprodukte mit umfassendem Dienstleistungsangebot
- 1. Die Pauschalreise als klassisches Verbundprodukt – das Beispiel TUI
- a) Zur Bedeutung von Pauschalreisen als Verbundleistungsangebote
- b) Grundsätzliches zur Charakterisierung von Pauschalreisen
- c) Unterscheidung von Pauschal- und Individualreisen
- d) Der Problemlösungscharakter für den Kunden als wichtiges Verbundprodukt-Merkmal bei Pauschalreisen
- e) Weitere erscheinungstypische Verbundprodukt-Merkmale bei Pauschalreisen
- f) Kalkulationselemente bei Pauschalreisen
- g) Bedeutung des Yield-Managements für einen Pauschalreiseanbieter
- 2. Verbundprodukte im Kranken- und Pflegedienst – Bündelangebote bei der Schweizer Paraplegiker-Gruppe
- a) Vorstellung der Schweizer Paraplegiker-Gruppe
- b) Die Angebote der Schweizer Paraplegiker-Gruppe als Verbundprodukte
- c) Konsequenzen für die Kalkulation
- d) Niederschlag von Erfolgspositionen im Rechnungswesen
- e) Vieldimensionale Performancemessung
- f) Kostenrechnerischer Steuerungsansatz auf Basis der Prozesskostenrechnung
- g) Organisatorische Steuerungs- und Motivationsmodelle
- h) Einordnung des Verbundprodukt-Angebots der Schweizer Paraplegiker-Gruppe in die Systematik der Verbundproduktion
- IV. Verbundprodukte mit vorherrschend verwendungsorientiertem Sachleistungsangebot
- 1. Verbundprodukte bei Fond of als Markenangebot für Endverbraucher
- a) Vorstellung von Fond of
- b) Verbundprodukte im Produktportfolio von Fond of
- c) Strategische Motive und Erfolgsfaktoren für Verbundprodukte bei Fond of
- d) Implikationen aus der Wertschöpfungskette
- e) Implikationen für das Controlling bei Fond of
- 2. Verbundprodukte der BASF in industriellen Wertschöpfungsketten
- a) Verbundstrukturen bei BASF im Überblick
- b) Abbildung typischer Kuppelproduktionsprozesse in der Kostenrechnung von BASF
- c) Erscheinungsformen der Verbundprodukte in der chemischen Industrie
- d) Kombination mehrerer Sachleistungen als Verbundprodukt bei BASF
- e) Verbundprodukte – Abbildung in der internen Leistungserfassung
- f) Kombination mehrerer Sach- und Serviceleistungen als Verbundprodukt bei BASF
- g) Kombination mehrerer Serviceleistungen als Verbundprodukt bei BASF
- V. Einordnung der empirischen Beispiele in die Systematik der Verbundprodukte
- 1. Überblick zu den Systematisierungsmerkmalen
- 2. Die Art der im Verbundprodukt kombinierten Einzelprodukte als auffälligstes Unterscheidungsmerkmal
- 3. Die besondere Bedeutung von Integrationsleistungen im Verbundprodukt
- 4. Der zeitliche Aspekt der Leistungserbringung als folgenreiches ergänzendes Merkmal
- 5. Die Organisation im produzierenden Unternehmen als indirektes Merkmal von Verbundprodukten
- 6. Vergleichende Übersicht zu den behandelten Verbundproduktfällen
- 81–232 Kapitel C: Die Abbildung von Verbundprodukten im Rechnungswesen 81–232
- I. Ansatzpunkte zur rechnerischen Abbildung von Verbundprodukten
- 1. Systematisierung der Rechnungswesen-Probleme bei Verbundprodukten
- a) Symptome der rechnerischen Probleme von Verbundprodukten
- b) Organisatorisch untypische Struktur von Verbundprodukt-Rechnungen
- c) Abweichungen zwischen Erlösberechnung und Kostenentstehung
- d) Notwendigkeit speziell entscheidungsunterstützender Rechnungen für Verbundprodukte
- 2. Elemente einer problemorientierten Gestaltung von Rechnungswesen-Lösungen für Verbundprodukte
- II. Anwendung prinzipieller Lösungsmuster der Kosten- und Leistungsrechnung auf Verbundprodukte
- 1. Prozesskostenrechnerische Abbildung von Verbundprodukten
- a) Verbundprodukte als Kalkulationsgegenstand
- b) Grundsätzliche Vorüberlegungen zur Kalkulation von Verbundprodukten
- c) Die prozessorientierte Kalkulation von Verbundprodukten
- d) Fallbeispiel zur Kalkulationsproblematik von Verbundprodukten
- e) Prozessorientierte Kalkulation des Verbundprodukts im Fallbeispiel
- 2. Kostenrechnerische Erfassung von Verbundprodukten mittels Bezugsobjekthierarchien durch den Einsatz digitaler Technologien
- a) Bedeutung digitaler Technologien zur kostenrechnerischen Erfassung von Verbundprodukten
- b) Fokussierung auf Einzelleistungen als Voraussetzung üblicher Kostenrechnungssysteme
- c) Grundsätzliche Strukturelemente der Rechnung mit relativen Einzelkosten
- d) Die zentrale Rolle der Bezugsobjekthierarchien für die Zuordnung und Auswertung im Rechensystem
- e) Bedeutung adäquater IT-Grundlagen für die relative Einzelkostenrechnung
- f) Weiterentwicklung von SAP R/3 zu S/4HANA als neue digitale Technologie für die Kosten- und Erlösrechnung
- g) Umsetzung einer Grundrechnung mit der In-Memory-Datenbanktechnologie
- h) Einsatz von Machine Learning zur Datenerfassung und -analyse
- i) Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien für Auswertungs- und Sonderrechnungen
- III. Anwendung einschlägiger IFRS-Vorgaben auf Verbundprodukte
- 1. Generelle Behandlung von Gemeinerlösen nach IFRS 15
- a) Verbundprodukte als Ursache von Gemeinerlösen gemäß IFRS 15
- b) Behandlung von Gemeinerlösen bei Mehrkomponentenverträgen nach IFRS 15
- c) Behandlung von Verbundprodukt-Rabatten nach IFRS 15
- d) Behandlung von Gemeinerlösen bei einer Langfristfertigung nach IFRS 15
- 2. Rechnerische Abbildung von Verbundprodukten nach IFRS: Regeln und Probleme
- a) Verbundprodukte als Anwendungsfall von IFRS 15
- b) Prinzipien des Umsatzausweises gemäß IFRS 15
- c) Die fünf Schritte der Umsatzerfassung gemäß IFRS 15
- d) Ergänzende Angaben zu Umsätzen im Anhang
- IV. Die Gemeinerlösanalyse als spezielles Problem von Verbundprodukten
- 1. Prinzipien des internen Rechnungswesens zur Behandlung von Gemeinerlösen
- a) Erscheinungsformen von Gemeinerlösen
- b) Zwecke der Erlösrechnung
- c) Grundlegende Methoden der Zurechnung von Gemeinerlösen
- d) Fallbezogene Anwendung von Methoden der Gemeinerlös-Zurechnung bei Verbundprodukten
- 2. Erlös- und Nutzenzurechnung bei Verbundprodukten im Target Costing
- a) Der Target-Costing-Ansatz bei Verbundprodukten
- b) Das Target Costing – ein marktorientiertes Instrument im internen Rechnungswesen
- c) Konzeption des Target-Costing-Ansatzes zur Ableitung verbundproduktpolitischer Handlungsempfehlungen
- d) Grundsätzliches zur Methodik der Zielkostenspaltung für Verbundprodukt-Komponenten
- e) Berechnung der Bedeutungsgewichte der Produktkomponenten
- f) Berechnung der Nutzwerte für die einzelnen Komponenten
- g) Umsetzung des Target-Costing-Postulats zur Priorisierung von Verbundprodukt-Komponenten
- h) Anwendung der entscheidungsorientierten Kostenrechnungsprinzipien für das Kostenmanagement bei Verbundprodukten
- i) Interpretation der Kostenmanagement-Empfehlungen für Verbundprodukte nach den beiden Target-Costing-Ansätzen
- V. Behandlung von Eventualkomponenten bei Verbundprodukten
- 1. Verallgemeinerte Deckungsbeiträge für Verbundprodukte nach Methoden der Lebenszyklusrechnung
- a) Rechnerische Besonderheiten bei Verbundprodukten
- b) Erfolgszuordnung als Kernproblem der Lebenszyklusrechnung bei Verbundprodukten
- c) Entscheidungsfragen der Lebenszyklusrechnung bei Verbundprodukten
- d) Struktur der Lebenszyklusrechnung bei Verbundprodukten
- e) Anwendung der Lebenszyklusrechnung bei Verbundprodukten
- f) Ergänzende Überlegungen zur lebenszyklusorientierten Abbildung von Verbundprodukten
- 2. Risikoberücksichtigung bei Verbundprodukten – Implikationen aus der Kalkulationslogik von Kompositversicherungen
- a) Abnehmerseitige Risikoreduktion durch eine Versicherungskomponente in Verbundprodukten?
- b) Ausgangspunkte der Risikoberücksichtigung bei Verbundprodukten
- c) Analyse der Versicherungsmerkmale von Verbundprodukten
- d) Prinzip der Prämienkalkulation bei Kompositversicherungen als Ansatz der Risikoberücksichtigung bei Verbundprodukten?
- e) Quantifizierung von Nettorisikoprämie und Sicherheitszuschlag in der Versicherungswirtschaft
- f) Übertragbarkeit der Nettorisikoprämie im versicherungsbetrieblichen Kalkulationsansatz auf Verbundprodukte
- g) Übertragbarkeit des Sicherheitszuschlags im versicherungsbetrieblichen Kalkulationsansatz auf Verbundprodukte
- h) Zur Quantifizierung der Schadenregulierungskosten
- i) Folgerungen für die Risikoberücksichtigung bei Verbundprodukten im internen Rechnungswesen
- 233–262 Kapitel D: Die Integration der Einzelkonzepte zum Gesamtsystem einer Rechnung für Verbundprodukte 233–262
- I. Konzeptionelle Bedeutung der IFRS-Regeln für Verbundprodukt-Rechnungen
- 1. Grundlage und Inhalt von IFRS 15
- 2. Bedeutung von IFRS 15 für die interne Unternehmensrechnung
- II. Aufbau des Gesamtsystems einer Verbund produkt-Rechnung mit den Ansätzen des internen Rechnungswesens
- 1. Grundstruktur einer Verbundprodukt-Rechnung nach den Standardkonzepten des internen Rechnungswesens
- a) Zur Zielrichtung eines internen Rechenansatzes für Verbundprodukte
- b) Folgerungen aus den Prinzipien des internen Rechnungswesens für den Fall der Verbundprodukte
- c) Zurechnung der Kosten für Verbundprodukte
- d) Zurechnung der Erlöse für Verbundprodukte
- e) Zwischenfazit zur grundsätzlichen Rechenmethode für Verbundprodukte
- 2. Ausdifferenzierung des Rechensystems durch spezielle Konzepte für typische Verbundprodukt-Probleme
- a) Eventualleistungen als charakteristische Sonderkomponenten von Verbundprodukten
- b) Der Beitrag der Lebenszyklusrechnung zur Abbildung von Eventualleistungen
- c) Der Beitrag der Versicherungskalkulation zur Abbildung von Eventualleistungen im Gesamtsystem einer Verbundproduktrechnung
- d) Die Bedeutung einer Target-Costing-Rechnung für Verbundprodukte
- 3. Das Gesamtsystem der internen Verbundprodukt-Rechnung im zusammenfassenden Überblick
- 263–266 Kapitel E: Erlauben die Erkenntnisse zu Verbundprodukten generelle Schlussfolgerungen für das interne Rechnungswesen? 263–266
- 267–274 Literaturverzeichnis 267–274
- 275–280 Schlagwortregister 275–280