Kulturveränderung im Unternehmen
Die verborgene Führungsdisziplin
Zusammenfassung
Die „Großen fressen die Kleinen“ lernten wir zuerst. Anschließend sagte man uns, dass die „Schnellen die Langsamen“ fressen. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Unternehmen und ihren Führungskräften führen mich zu einer anderen Schlussfolgerung: Die „Sehenden fressen die Blinden!“
Was heißt das? Worauf gründet dieser Schluss? Was passiert mit den „Blinden“ und mit welchen Konzepten gehen die „Sehenden“ vor? Diesen Fragen geht der Autor in den folgenden Überlegungen zum Managementkonzept Kulturveränderung nach.
Der Erfolg des Unternehmens steht und fällt mit der Gestaltung des kaum Sichtbaren, seiner Kultur. Diese Erkenntnis setzt sich langsam, aber stetig, in den Führungsetagen von Unternehmen durch.
Zweifelhafte Managementpraktiken und publizitätsträchtig dargestellte Milliardenverluste von Anteilseignern öffnen mittlerweile selbst die Augen derjenigen (Top-)Manager, die das Kulturkonzept mit Desinteresse und Missachtung strafen. In Unternehmen, die sich außerhalb des Rampenlichts der Öffentlichkeit bewegen, ist dagegen seit langem eine steigende Wertschätzung für das Gestaltungsfeld zu erkennen.
Die Ausführungen in diesem Buch helfen Managern, das Handlungsfeld Unternehmenskultur für die eigenen Ziele besser zu erschließen und die gewonnenen Einsichten im Unternehmen umzusetzen.
Das Buch ist von der Idee her als Entscheidungshilfe und weniger als Ratgeber angelegt. Als analytisch gestützter und dennoch lebendiger Leitfaden bietet es Hilfestellung für Führungskräfte, die beabsichtigen, sich intensiv und kritisch mit den Möglichkeiten und Unwägbarkeiten der Kulturgestaltung auseinanderzusetzen.
Prof. Dr. Klaus Eckrich, geboren 1960 in Speyer, hat in Mainz Wirtschaftswissenschaften studiert. Seine Zusammenarbeit mit Führungskräften startete er am Universitätsseminar der Wirtschaft, Schloss Gracht in Erftstadt und repräsentierte danach die Ashridge Business School bei London in den deutschsprachigen Märkten. Er lehrt Unternehmensführung, Führungs- und Managementmethoden an der privaten Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach. In seiner Arbeitspraxis unterstützt er ambitionierte Geschäftsführer und Vorstände bei der Neuausrichtung ihrer Unternehmen und der Umsetzung in ein erfolgreiches Veränderungsmanagement. Mit Führungskräften arbeitet er an individuellen Lösungen zu ihren Fragen der Mitarbeiter-, Team- und Selbstführung.
- 1–11 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–11
- 12–24 Teil 1: Anspruch mit enormer Fallhöhe 12–24
- 1. Managementehrgeiz 4.0 trifft auf Führungsverständnis der 80er-Jahre
- 2. Wie ich das Phänomen Unternehmenskultur „gefunden“ habe
- 3. An wen sich das Buch richtet
- 4. Wer von diesem Buch NICHT profitiert
- 5. Zur Konzeption des Inhalts
- 25–68 Teil 2: Kulturkompetenz – Achillesferse für den Wandel 25–68
- 1. Der Faktor Kompetenz in der Ausgangslage
- Kompetenzstufen und der Totpunkt individuellen Lernens
- Die Synchronsierung von individuellem und kollektivem Lernen
- Die Kulturarena im Unternehmen
- 2. Beobachtungen im Mikrokosmos der Kulturarena
- Professionelle Kulturgestaltung: die unentbehrlichen Mitwirkenden
- Kultureller Aktionismus – Verständnisillusion – Kompetenzillusion
- Kulturblindheit und ihr Extrem: Toxic Assumptions
- Wo die Kultur auch ohne Kulturmanagement funktioniert: die intuitiv Kulturprägenden
- Implikationen der Kulturarena für das Kulturmanagement
- 3. Der Handlungsrahmen: die Roadmap zur Kulturveränderung
- Station 1: Für Commitment sorgen
- Station 2: Die gelebte Kultur evaluieren
- Station 3: Den Kulturanspruch definieren
- Station 4: Die „Moments of Truth“ bestehen
- Station 5: Führung, Fallstricke und Frustursachen
- 69–131 Teil 3: Für Commitment sorgen 69–131
- 1. Lücken im Commitment: Dimensionen und Konsequenzen
- 2. Gesucht: Persönlichkeiten mit affektivem Commitment
- Warum Ausnahmezonen gefährlich sind: die Broken-Windows-Theorie
- Das Commitment-Dilemma: Wer übernimmt Verantwortung?
- Vertiefung des Commitments oder Konflikteskalation!
- 3. Die Verständigung auf das Kulturkonzept
- Begriffliche Klarheit schaffen
- Die Steuerungsgrößen identifizieren
- Die Auswahl der Steuerungsgrößen: drei Interventionsebenen der Kultur
- Wie die Unternehmenskultur funktioniert: die Kulturzwiebel
- Der Reiz von „Quick wins“ und das Zeit-Kind- Paradoxon
- 4. Commitment stärken oder: Wie Kultur den Unternehmenserfolg beeinflusst
- Der Stellenwert der Kulturgestaltung als Führungswerkzeug
- Argumente für den Zahlenmenschen: die Botschaft aus empirischen Studien
- Argumente für den Kostenrechner: kulturbedingte Wertvernichtung reduzieren
- Argumente für den Strategen: maximaler Imitationsschutz durch Kulturgestaltung
- Argumente für den Systemdenker: Kulturmanagement als Erfolgsfaktor im Veränderungsprozess
- Die Macht der Werte – und die Macht ihrer Verschrottung
- 5. Zwischenfazit: Die Disziplin beherrschen – bevor es andere besser machen
- 132–210 Teil 4: Die gelebte Kultur evaluieren 132–210
- 1. Wahrnehmung und Kultur: Was wir von der Queen über Kultur lernen können
- 2. Die Bedeutung der Kulturanalyse für den Erfolg des Gesamtprozesses
- Die Zone der Ahnungen und Vermutungen verlassen
- You only get what you can measure
- Die Hürden für das Ausschleichen aus dem Prozess höher legen
- Konflikten und Veränderungsillusion vorbeugen
- Die Kulturanalyse als Führungsakt
- 3. Zur Wahl des Analyserahmens
- Die Kulturzwiebel als Rahmen für die Kulturanalyse
- Das Methodenspektrum der Kulturanalyse
- 4. Intensitätsstufe 1: Der Kultur-Schnell-Check
- Inventur von Auffälligkeiten, Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten
- Aus der Metaperspektive betrachten: Cases, Incidents and Accidents
- Storytelling: Implizites Wissen aufspüren, verstehen und auswerten
- 5. Intensitätsstufe 2: Pragmatisch-kreative Analysetechniken
- Der Klassiker: Analyse der Kulturebenen nach Schein
- Der kreative Ansatz: Viren und Vitamine in der Organisation
- Anspruch versus Realität: die Werte-Diskrepanz-Analyse (WDA)
- 6. Intensitätsstufe 3: Komplexe Analysekonzepte
- Die Kultur in Zahlen: die quantitative Analyse
- Erkenntnisse jenseits von Zahlen: der qualitative Analyseansatz
- Erweiterungen: Kulturpanel und Kultur-Benchmarking
- Der Umgang mit Vorbehalten gegen die Kulturanalyse
- Die Cultural Due Diligence als Werkzeug der Kulturanalyse?
- 7. Zwischenfazit: Am Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt
- 211–295 Teil 5: Den Kulturanspruch definieren 211–295
- 1. Leitbilder und ihre Derivate: Anspruch oder „Belletristik auf Hochglanzpapier“?
- Das Unternehmensleitbild – bevorzugtes Managementkonzept mit Macken
- Was den Ruf des Leitbilds ramponiert
- Wie Sie den Leitbildprozess zum Desaster führen
- Alternative Paradigmen zur Bestimmung der Kulturziele
- 2. Konzeptionen der statisch formulierten Soll-Kultur
- Die Kulturzwiebel als Denkrahmen der Soll-Kultur-Bestimmung
- Mix & Match der Kulturzielebenen
- Die paradoxe Option: den Humor nicht vergessen
- Authentisches Vorgehen schlägt Copy & Paste
- 3. Die Architektur dynamischer Kulturziele
- Die Fundierung des dynamischen Paradigmas
- Die BPE-Architektur der Kulturziele: Basis, Professionalität und Exzellenz
- Relevanz und Konsequenz im Zielverständnis: die Kerndisziplinen
- 4. Anmerkungen zur Feinabstimmung der Kulturniveaus
- B wie Basics – die Beschäftigung mit dem selbstverständlich Unspektakulären
- P wie Professionalität – ambitionierte Kulturziele im Fokus
- E wie Exzellenz – Kultur-Konfigurationen am Highend
- 5. Zwischenfazit: Wunschdenken oder Konsequenz in der Führung?
- 296–398 Teil 6: Die „Moments of Truth“ bestehen 296–398
- 1. Thema Umsetzung – Kulturgestaltung ist Tagesgeschäft der Führungskräfte
- 2. Führen am „Point of Interaction“ – die Vorbildrolle praktizieren
- Vorbild oder: Vergessen Sie Kulturveränderung!
- Leiter, Führungskraft oder Führungs-Vorbild?
- Die Wirkung des Vorbilds: subtil, geräuschlos und gnadenlos konsequent
- Held oder Vorbild?
- Führen durch Vorbild und Führung von Erwachsenen – Ein Widerspruch?
- Die Sanktionierung von Verletzungen der Vorbildrolle
- 3. Führen durch Entwicklung – Führungskräfte und Mitarbeiter fördern
- Die Rolle der Führungskräfteentwicklung für den Kulturprozess
- Grundlegende Bedingungen für die Effektivität der Professionalisierung
- Grenzen individuellen Lernens ausloten
- Für Rollenklarheit zwischen Personal- und Linienmanagement sorgen
- Die Kernsanierung der Führungskräfteentwicklung
- Radikalkur für die Glaubenssätze des Management-Lernens
- 4. Führen im Kulturveränderungsprozess
- Werkzeuge des Change Managements
- Führen mit Mitarbeiterfokus: das Change-House-Modell
- Führen mit kognitiver Empathie: die Veränderungskurve
- Führen mit Blick auf den gesamten Prozess: das 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin
- Anmerkungen zum Einsatz weiterer Change-Werkzeuge
- 5. Kulturgestaltung mit Strukturen
- Kommunikationsstrukturen nutzen, verbessern oder schaffen
- Für Rollenklarheit sorgen
- Prozesse auf die Kulturansprüche abstimmen
- 399–413 Teil 7: Führung annehmen, Fallstricke in den Fokus nehmen 399–413
- 1. Souveränität in der Führung gewinnen
- Ganz oder gar nicht
- Kulturveränderung ist Arbeit und Kunst zugleich
- Was Führen im Kontext der Kulturveränderung heißt
- Prinzipien des transformationalen Führungsverständnisses
- 2. Im Fokus: Die Fallstricke für kulturellen Wandel
- Wo positives Denken in die Sackgasse führt
- Wie negatives und positives Denken gewinnbringend zu kombinieren sind
- 414–418 Quellen und Literaturhinweise 414–418
- 419–420 Stichwortverzeichnis 419–420
- 421–421 Impressum 421–421