Was soll zurück?
Die Restitution von Kulturgütern im Zeitalter der Nostalgie
Zusammenfassung
LÄSST SICH VERGANGENES UNRECHT WIEDERGUTMACHEN? RESTITUTION ZWISCHEN GESCHICHTE UND POLITIK
Die Restitution von Kulturgütern gehört zu den brisantesten und meistdiskutierten Themen der letzten Jahre. Lässt sich vergangenes Unrecht durch späte Rückgaben wiedergutmachen? Was muss, was soll, was kann zurückgegeben werden? Sophie Schönberger, Professorin für Öffentliches Recht, Kunst- und Kulturrecht, zeigt auf, welche Schwierigkeiten, aber auch Chancen die Auseinandersetzung mit einer Vergangenheit birgt, die aus der Gegenwart konstruiert wird.
In unserem Umgang mit einer historisch belasteten Vergangenheit scheint nicht nur der Geschichte als solcher, sondern auch ganz konkreten Objekten Unrecht anzuhaften. Wurden sie geraubt, den Opfern abgepresst oder von ihnen auf andere Weise verloren, so geht man heute, auch viele Jahrzehnte nach ihrem Verlust, zumeist davon aus, dass sie an ihre ursprünglichen Besitzer herauszugeben sind. Welche Parameter, Schwierigkeiten, aber auch Chancen diesen Prozess kennzeichnen, erläutert die Autorin anhand von drei Beispielen, die in Deutschland die aktuellen Debatten in unterschiedlicher Weise prägen: die Restitution von NS-Raubgut, der Umgang mit kolonialen Objekten und schließlich die Entschädigungsforderungen der Familie Hohenzollern.
Ein Beitrag zu den aktuellen Restitutionsdebatten
Sophia Schönberger ist juristische Expertin auf diesem Gebiet
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- 3–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 3–6
- 7–29 I. Von Bildern, Bibeln, Burgen: Dinge, die zurücksollen 7–29
- NS-Raubkunst und das Ende des Kalten Kriegs
- Postcolonial turn: Kulturgüter aus kolonialem Kontext
- Zwischen Monarchie und Republik: Die Kulturgüter der Hohenzollern
- 30–39 II. Von Vergangenheit und Gegenwart, oder: Drei Arten der Nostalgie 30–39
- Individuelles Trauern: Die reflektive Nostalgie
- Zurück in die Vergangenheit, die es nie gab: Die restaurative Nostalgie
- Gegenwart gestalten, Vergangenheit heilen: Die reparative Nostalgie
- Deutungsmuster der Vergangenheit
- 40–58 III. Unrecht 40–58
- Zeit zurückdrehen: Die Idee der Naturalrestitution
- Historisches Unrecht als staatliches Unrecht
- Neue Unwerturteile – neues Recht?
- Dekolonisierung und koloniales Unrecht
- Aufarbeitung von außen: Die nationalsozialistische Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg
- Politischer Umbruch mit unklarer Wertung: Das Erbe der Monarchie
- Gesellschaftliche Dezision
- 59–71 IV. Vergangenheit 59–71
- Erinnern und Vergessen
- Identität
- Imaginieren und Heilen
- 72–92 V. Objekte 72–92
- Verkörperung und Repräsentation
- Subjektivierung und Projektion
- Besitzen und Loswerden
- 93–117 VI. Geschichtsfabriken 93–117
- Das Museum als Nostalgie- und Geschichtsfabrik
- Beglaubigung von Geschichte
- Das Museum hinterfragt sich selbst
- Jenseits des Museums – wer deutet die Vergangenheit?
- 118–131 VII. Gerechtigkeit? 118–131
- Ressourcen
- Dialog
- Symbolik
- Gerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit
- 132–134 VIII. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft 132–134
- 135–148 Anmerkungen 135–148
- 149–154 Literaturverzeichnis 149–154
- 155–156 Bildnachweis 155–156
- 157–160 Personenregister 157–160