Sexismus
Geschichte einer Unterdrückung
Zusammenfassung
Zwar ist Sexismus spätestens seit #Aufschrei und #MeToo wieder in aller Munde. Doch meist wird bloß hitzig aneinander vorbei diskutiert statt auf der Grundlage von Wissen zu argumentieren. Susan Arndt versteht Sexismus als umfassendes Denk- und Herrschaftssystem. In ihrem grundlegenden Buch beschreibt sie sowohl seine Geschichte als auch, wie er sich bis heute äußert. Denn nur, wenn verstanden wird, was Sexismus eigentlich alles ist, kann er erkannt, verlernt und strukturell nachhaltig unterwandert werden – und koste es auch, Gewohntes und Privilegien aufzugeben.
Nicht wenige übersehen alltäglichen Sexismus oder leugnen ihn; und wird er kritisiert, stößt das auf Widerstand und Vorwürfe, zu moralisch oder politisch korrekt zu sein. Viele ziehen es inzwischen vor, sich gar nicht mehr zu äußern. Es gibt aber keine neutrale Position gegenüber Sexismus. Denn Sexismus ist ein umfassendes Denk- und Herrschaftssystem, das sich in die DNA unserer Gesellschaft eingeschrieben hat. Susan Arndt identifiziert als seinen Kern das Postulat der binären Zweigeschlechtlichkeit. Es ermöglicht patriarchalische Herrschaft und legt die Grundlagen für die Diskriminierung von Frauen* sowie von homosexuellen, inter*sexuellen und trans*-geschlechtlichen Personen. Auch Männer* werden durch Sexismus als Individuen normiert und können dabei gebrochen werden. Das Buch zeigt diese systemischen Zusammenhänge von Sexismus als Machtsystem und Wissensarchiv auf, analysiert, warum er so mächtig werden konnte und beschreibt seine aktuellen Facetten. Dabei erzählt es auch von Alternativen und Gegenstrategien.
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- 1–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–10
- 11–18 Wie ein Vorwort. Mein Leben hat mich auf dieses Buch vorbereitet 11–18
- 18–23 Zum Anliegen und Aufbau des Buches 18–23
- 23–57 1. Von Sexismus und anderen Begriffen 23–57
- 23–33 1.1. Sexismus als Ideologie von heterosexueller Zweigeschlechtlichkeit 23–33
- 33–43 1.2. Sexismus, Macht und die Herrschaft des Patriarchats 33–43
- 1.2.1. Über die Wechselwirkung von Macht, Herrschaft und Gewalt
- 1.2.2. Patriarchalische Herrschaft: Mythos und Politik
- 43–49 1.3. Sexismus: Diskriminierung und Privilegien 43–49
- 49–51 1.4. Sexismus: Eine Definition 49–51
- 51–53 1.5. Chauvinismus, Machoismus, Marianismo 51–53
- 53–57 1.6. «Strategischer Essentialismus» (Spivak) und warum von Frauen* und Männern* die Rede ist 53–57
- 57–114 2. Das Drei-Säulen-Fundament des Sexismus: FrauistnichtMann. Erfindungen des biologischen und sozialen Geschlechts und deren juristische Verankerung 57–114
- 57–74 2.1. Biologische und soziale Erzählungen über Geschlecht 57–74
- 74–80 2.2. MannundFrau ist FrauistnichtMann – meint was genau? 74–80
- 80–114 2.3. Frau* und Recht(losigkeit) 80–114
- 2.3.1. Moral, Ethik und Recht
- 2.3.2. Männliche Vormundschaft und Frauen* ohne Rechte
- 2.3.3. RechtsGeschichte in Zeiten männlicher Vormundschaft
- 114–264 3. Manifestationen des Sexismus 114–264
- 114–142 3.1. Sexistische, sexuelle Gewalt 114–142
- 3.1.1. Femizid und gezielte Tötungen von Frauen*/ Mädchen*
- 3.1.2. Vergewaltigung
- 3.1.2.1. Vergewaltigung als sexistische Macht und Gewalt
- 3.1.2.2. Gesellschaftlicher und rechtlicher Umgang mit Vergewaltigung
- 3.1.3. Sexuelle Belästigung
- 142–184 3.2. Frau*, Bildung(slosigkeit) und Erwerbsarbeit 142–184
- 3.2.1. Bildung und Arbeit für Frauen* in historischer Perspektive
- 3.2.2. Gleicher, doch nicht gleich
- 3.2.3. Mutterschaftsarbeit im gesellschaftlichen Kontext
- 3.2.4. Prostitution: «Sexarbeit» oder sexuelle Gewalt?
- 184–206 3.3. Repräsentation 184–206
- 3.3.1. Sprachliche Repräsentation und Kommunikation
- 3.3.1.1. Das generische Maskulinum
- 3.3.1.2. Sexistische Begriffe und Redewendungen
- 3.3.1.3. «Herr und Frau». Tücken einer alltäglichen Anrede
- 3.3.1.4. AusSprechen und Unterbrechen, Reagieren oder Ignorieren?
- 206–232 3.4. Schönheit und Kleidung 206–232
- 3.4.1. Schönheit kann nicht dick sein
- 3.4.2. Kleidung
- 3.4.2.1. Hose und Hosentasche versus Rock, Korsett, Dekolleté und Handtasche
- 3.4.2.2. Vom Badeanzug zur Microkini-Entkleidung
- 3.4.2.3. Die «Wer fürchtet den Hijab?»-Frage
- 232–264 3.5 Diskriminierung von Homosexualität, Inter* sexualität und Trans* geschlechtlichkeit 232–264
- 3.5.1. Homosexualität
- 3.5.1.1. Begriffe und Zahlen
- 3.5.1.2. Historische Entwicklungen
- 3.5.2. Inter* sexualität und Trans* geschlechtlichkeit
- 3.5.2.1. Begriffe und Zahlen
- 3.5.2.2. Historische Entwicklungen
- 264–340 4. Bewegungen und Strategien gegen Sexismus 264–340
- 264–268 4.1. Macht, Widerstand und Emotion 264–268
- 268–317 4.2. Feminismen 268–317
- 4.2.1. Nicht Feminismus, aber kein Feminismus ist es auch nicht. Sich widersetzende Frauen* zwischen Antike und Renaissance
- 4.2.2. Aufklärung
- 4.2.3. Frauenbewegung und Feminismus zwischen 1848 und Nationalsozialismus
- 4.2.4. Feministische Strukturen und Forderungen im geteilten Deutschland
- 4.2.5. Feminismen ab 1990
- 4.2.5.1. Feministische Kritik am Feminismus
- 4.2.5.1.1. Feminismus und Arbeiter*innen
- 4.2.5.1.2. Feminismus zwischen Heteronormativität und Queer Studies
- 4.2.5.1.3. Feminismus zwischen Rassismus und Intersektionalität
- 4.2.6. Die Zukunft des Feminismus
- 317–340 4.3. Strategien gegen Sexismus 317–340
- 4.3.1. Internationale Konventionen und Antidiskriminierungs gesetze im deutschsprachigen Raum
- 4.3.2. Empowerment, Awareness, Gender-Mainstreaming, Affirmative Action, Frauenbeauftragte und geschützter Raum
- 4.3.3. Widerständige Sprache
- 340–354 5. Kann es eine Welt ohne Sexismus geben. Kein Resümee 340–354
- 340–342 5.1. Sind Frauen* die besseren Menschen? 340–342
- 342–344 5.2. Ist Sexismus vorüber? 342–344
- 344–354 5.3. «Die Geschichte war eben so» – und wie weiter? 344–354
- 354–357 Danksagung 354–357
- 357–406 Anmerkungen 357–406
- 406–412 Auswahlbibliographie 406–412
- 412–417 Personenregister 412–417