Allgemeine Staatslehre
Zusammenfassung
Die Allgemeine Staatslehre untersucht die tatsächlichen Faktoren der staatlichen Gemeinschaft. Dazu befasst sich das Studienbuch von Reinhold Zippelius zunächst mit generellen Fragestellungen des Staatswesens. Daneben grenzt es die Grundstrukturen menschlicher Gemeinschaften von den Besonderheiten ab, die ein staatliches Gemeinwesen ausmachen. Die Grundbegriffe des staatlichen Organisationsrechts und die gängigen Entstehungsmodelle und Rechtfertigungsstrategien für das Staatswesen werden außerdem beleuchtet.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Erläuterungen der bestehenden Staatstypen, den sozialen Gewalten sowie der Ausübung von Staatsgewalt.
Die inhaltlichen Änderungen der Neuauflage betreffen u.a. die Gefährdung der Staatlichkeit, das Wahlrecht und die Auswirkungen des Streikrechts auf Leistungen der Daseinsvorsorge.
Besondere Vorteile:
Erläuterung der komplexen Tatbestände des Staatswesens
Vermittlung maßgeblicher staatstheoretischer Grundbegriffe und Denkmodelle
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- I–XXIV Titelei/Inhaltsverzeichnis I–XXIV
- 1–136 Erster Teil. Allgemeine Probleme des Staates 1–136
- 1–23 Kapitel I. Fragestellungen und Methoden 1–23
- § 1. Tatsachen, Leitbilder, Normen
- I. Grundsätzliches
- II. Die Frage nach der Staatswirklichkeit
- III. Leitbilder der Politik
- IV. Tatsachen und Normen als Elemente der Staatswirklichkeit
- § 2. Methodische Ansätze einer empirischen Staatstheorie
- I. Funktion und Wege der Begriffsbildung
- II. Analytisches Denken
- III. Typisierendes Denken
- § 3. Systemtheoretische Aspekte
- I. Zum Begriff des sozialen Systems
- II. Rechtliche Regelungsprozesse im Staat
- III. Charakteristische Eigenschaften politischer Systeme
- IV. Systemwettbewerb
- 23–42 Kapitel II. Die Grundstruktur von Gemeinschaften 23–42
- § 4. Die Gemeinschaft als Organismus?
- I. Die Gemeinschaft als Ganzheit
- II. Das Problem eines überindividuellen realen Zusammenhanges
- III. Der natürliche Organismus als bloßes Modell
- § 5. Gemeinschaft als Beziehungsgefüge?
- § 6. Gemeinschaft als Normenkonstruktion?
- § 7. Gemeinschaft als Gefüge sinnorientierten Verhaltens
- I. Normengesteuertes Verhalten
- II. Sinnorientiertheit als menschliche Lebensbedingung
- III. Auflösung und Wandel kulturbedingter Sinn- und Verhaltensorientierungen
- IV. Sinnfällige Darstellungen der Gemeinschaft
- 42–85 Kapitel III. Besonderheiten der staatlichen Gemeinschaft 42–85
- § 8. Der Staat als rechtlich verfaßte Gemeinschaft
- I. Koordination durch eine wirksame und homogene Normenordnung
- II. Verfassungen
- § 9. Die Staatsgewalt
- I. Gewaltmonopol und Akzeptanz
- II. Die historische Entwicklung einer homogenen Staatsgewalt
- III. Staatliche Souveränität und „Einheit der Rechtsordnung“
- IV. Die Staatsgewalt im Bundesstaat
- § 10. Staatsgewalt und internationale Ordnung
- I. Das Problem der äußeren Souveränität
- II. Staatsgewalt und völkerrechtliche Bindungen
- III. Staatsgewalt und zwischenstaatliche Integration
- IV. Ende der Einzelstaatlichkeit?
- § 11. Das Staatsvolk
- I. Das Staatsvolk als Gesamtheit von Menschen unter einer Staatsgewalt
- II. Das Volk im soziologischen Sinn
- III. Nationalstaatsgedanke und nationale Minderheiten
- IV. Die Staatsangehörigen
- § 12. Das Staatsgebiet
- I. Vom Personenverbands- zum Territorialstaat
- II. Das Territorium als staatlicher Herrschaftsbereich
- III. Der Umfang des Staatsgebiets
- IV. Veränderungen des Staatsgebiets
- 85–95 Kapitel IV. Grundbegriffe des Organisationsrechts 85–95
- § 13. Der Staat als juristische Person
- I. Ältere Theorien der juristischen Person
- II. Die juristische Person als Zurechnungsschema
- § 14. Staatsorgane
- I. Institutionalisierte Funktionsbereiche
- II. Die Übertragung öffentlicher Ämter
- III. Mitwirkungsbedürftige Kompetenzen
- IV. Die Willensbildung in den Institutionen
- 95–136 Kapitel V. Entstehungsmodelle und Rechtfertigungen des Staates 95–136
- § 15. Entstehungsmodelle
- I. Die Patriarchaltheorie
- II. Die genetische Vertragstheorie
- III. Die Patrimonialtheorie
- IV. Die Machttheorien
- § 16. Zum Begriff der Rechtfertigung (Legitimation)
- I. Der ethische und der soziologische Legitimationsbegriff
- II. Legalität und Legitimität
- § 17. Rechtfertigungen des Staates
- I. Das Gemeinwesen als Bedingung für die Entfaltung der Persönlichkeit
- II. Der Staat als Schutz- und Friedensordnung
- III. Die demokratische Rechtfertigung des Staates
- IV. Die Rechtfertigung spezifischer Ausprägungen und Programme des Staates
- § 18. Das Problem des Anarchismus
- I. Gesinnungsapostel
- II. Antiautoritäre und Egoisten
- III. Sozialreformer
- IV. Insbesondere Marxisten
- V. Kritik
- § 19. Revolution und Widerstand
- I. Zur Frage der Revolution
- II. Zur Frage des Widerstandes
- 136–377 Zweiter Teil. Staatstypen 136–377
- 136–185 Kapitel I. Der Aspekt der Staatsform 136–185
- § 20. Zur Geschichte der Staatsformenlehre
- I. Die klassische Einteilung bei Platon und Aristoteles
- II. Modelle gemischter Verfassung
- III. Neuere Einteilungen
- § 21. Monokratien
- I. Monarchien
- II. Diktaturen
- § 22. Oligarchien
- I. Das „eherne Gesetz der Oligarchie“
- II. Charakteristische Merkmale moderner oligarchischer Strukturen
- III. Der oligarchische Staatstypus in der Gegenwart
- § 23. Demokratien
- I. Die Strukturierungsbedürftigkeit des Volkswillens
- II. Repräsentative Demokratie
- III. Demokratische Dezentralisation
- § 24. Wahl und Bindung der Repräsentanten
- I. Die Wahlrechtsgrundsätze
- II. Mehrheitswahl und Verhältniswahl
- III. Gebundene oder auftragsfreie Repräsentation?
- 185–237 Kapitel II. Der Aspekt der sozialen Gewalten 185–237
- § 25. Kasten- und Klassenherrschaften
- I. Das Regime geistiger Eliten
- II. Die Herrschaft der besitzenden Klasse (Die marxistische Doktrin)
- III. Das Regime der Funktionäre
- § 26. Der pluralistische Staat
- I. Pluralismus als Störung
- II. Pluralismus als konstitutives Strukturprinzip (Der Kompromiß als Lebensform)
- III. Techniken pluralistischer Einflußnahme
- IV. Auflösung der Staatsgewalt?
- V. Die Gefahr unangemessener Interessendurchsetzung
- VI. Kontrollen gegen diese Gefahren
- § 27. Staat und Gesellschaft
- I. Zur Geschichte der Unterscheidung von Staat und Gesellschaft
- II. Staat und Gesellschaft als Kategorien einer Funktionen- und Rollendifferenzierung
- § 28. Die öffentliche Meinung als politischer Faktor
- I. Meinungslenkung
- II. Die freie Bildung der öffentlichen Meinung
- III. Die politsche Relevanz der öffentlichen Meinung
- IV. Die Funktion der Massenkommunikation
- 237–325 Kapitel III. Der Aspekt expansiver und beschränkter Staatsgewalt 237–325
- § 29. Grundtypen: Der totalitäre und der liberale Staat
- I. Der totalitäre Staatstypus
- II. Der liberale Staat
- III. Der freiheitliche Sozialstaat
- § 30. Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit
- I. Grundgedanken und Entwicklung des Rechts- und Verfassungsstaates
- II. Rechtsstaatlichkeit als politisches Prinzip
- III. Grenzen der Legalisierbarkeit
- § 31. Gewaltenteilung
- I. Strukturelle Vielfalt und Funktionenteilung als umfassendes Programm
- II. Insbesondere: Die Aufteilung der staatlichen Funktionen
- III. Regierung, Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung
- IV. Die Gewaltenteilung in der heutigen Staatswirklichkeit
- § 32. Grundrechte: Entstehung
- I. Zur Vorgeschichte
- II. England
- III. Vereinigte Staaten von Nordamerika
- IV. Frankreich
- V. Deutschland
- VI. Internationaler Schutz von Menschenrechten
- § 33. Grundrechte: Geltungsprobleme
- I. Die „vorstaatliche“ Geltung
- II. Die Drittwirkung der Grundrechte
- III. Grundrechtsbindung bei staatlichem Handeln in privatrechtlichen Formen
- IV. Grundrechte und institutionelle Garantien
- § 34. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
- I. Freiheit
- II. Gleichheit
- III. Übersetzbarkeit der sozialen Gerechtigkeit in einen Grundrechtskatalog?
- § 35. Regelung und Vorsorge im modernen Staat
- I. Hauptmotive staatlicher Regelung und Vorsorge
- II. Utopische oder pragmatische Regelung?
- III. Das sozialstaatliche Engagement im besonderen
- IV. Die Frage des Maßes staatlicher Regelung und Vorsorge
- § 36. Planung als Instrument rationaler Sozialgestaltung
- I. Begriff und grundsätzliche Funktion des Plans
- II. Die Verteilung der Planungsfunktionen im Staat
- III. Rationalisierbarkeit staatlichen Planens und Entscheidens?
- § 37. Die Rolle der Bürokratie
- I. Die Unentbehrlichkeit der Bürokratie
- II. Bürokratische Struktur und bürokratischer Verwaltungsstil
- III. Personelle Komponenten
- IV. Bürokratie und politische Führung
- 325–349 Kapitel IV. Der „föderative“ Aspekt 325–349
- § 38. Das Programm einer Föderalisierung
- I. Moderne Erscheinungsformen
- II. Schaffung überschaubarer Lebens- und Funktionsbereiche
- III. Aufwertung von Minderheiten
- IV. Systemtheoretische Aspekte
- § 39. Bundesstaaten und Staatenbünde
- I. Struktur und Funktionieren des Bundesstaates
- II. Staatenbünde und ihre Abgrenzung vom Bundesstaat
- § 40. Internationale Organisationen
- I. Grundsätzliche Funktion und Rechtsstellung
- II. Aufgabengebiete
- III. Mittel zur Erfüllung der Gemeinschaftsaufgaben
- IV. Organisatorische Struktur
- V. Stufen der Integration
- 349–377 Kapitel V. Wichtige Staatstypen der Gegenwart 349–377
- § 41. Die parlamentarische Demokratie
- I. Zur Geschichte des Parlamentarismus
- II. Das organisatorische Grundmodell des parlamentarischen Systems
- III. Die parlamentarische Kontrolle in der modernen Verfassungswirklichkeit
- § 42. Die Präsidialdemokratie der USA
- I. E pluribus unum
- II. Das organisatorische Grundmodell
- III. Die checks and balances in der modernen Verfassungswirklichkeit
- § 43. Parlamentsgebundene Präsidialsysteme
- I. Die Staatsorganisation nach der Weimarer Verfassung
- II. Die Staatsorganisation nach der de Gaulle’schen Verfassung
- III. Wesentliche Strukturunterschiede
- 377–386 Stichwortverzeichnis 377–386