Die Karte des Piri Re'is
Das vergessene Wissen der Araber und die Entdeckung Amerikas
Zusammenfassung
Die Atlantikkarte des osmanischen Generals Piri Re’is, die um 1500 entstand, gibt seit Langem Rätsel auf: Die Ostküste Südamerikas ist erstaunlich präzise dargestellt - viel genauer, als Europäer sie schon kennen konnten. Erst 200 Jahre später erreichten portugiesische Karten ein ähnliches Niveau. Die Karte des Piri Re’is erweist sich als eine Frucht des geografischen und nautischen Wissens der Araber vor Kolumbus.
Seit dem 12. Jahrhundert haben arabische Seefahrer versucht, das „Meer der Finsternis" in westlicher Richtung zu überqueren. Sie folgten Berichten über Reichtümer auf der anderen Seite, aber sie vertrauten auch ihrer hochentwickelten Nautik. Schon Jahrhunderte vor den Europäern konnten Araber Längen- und Breitengrade verlässlich ermitteln und exakte Karten zeichnen. Susanne Billig führt anhand zahlreicher Abbildungen in die arabische Astronomie, Nautik, Kartografie und Seefahrt ein und zeigt, wie dieses Wissen von den technisch rückständigen Europäern übernommen wurde, die seine arabische Herkunft verschleierten. Ihr faszinierendes Buch folgt den bahnbrechenden Forschungen des großen Orientalisten Fuat Sezgin, die hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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- 1–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–9
- 10–13 Vorwort 10–13
- 14–39 Erster Teil Konnten die Araber nach Amerika Segeln? 14–39
- 14–25 1. Vergessenes Wissen 14–25
- Die Wissenschaften wurden nicht in Griechenland geboren
- Der verkannte Beitrag der arabisch-islamischen Geografie
- 26–39 2. Die Geburt der arabischen Wissenschaften 26–39
- Ein neues Großreich entsteht
- Frühe Offenheit
- Eine Übersetzungsbewegung beginnt
- Persischer und indischer Einfluss
- Ursachen der raschen kulturellen Entwicklung
- Die islamische Religion fördert die Wissenschaften
- Koran und Hadithe – Exegese und Geschichtsschreibung
- 40–115 Zweiter Teil Die Arabische Astronomie 40–115
- 40–62 3. Die wichtigsten arabischen Astronomen – Ideen und Werke 40–62
- Sterne, Himmel, Horizont
- Der Aufbau des Kosmos
- Die Taumelbewegung der Erde
- Der Almagest gibt Impulse
- Das «Haus der Weisheit»
- Die mathematische Astronomie explodiert
- Große Namen des 9. und 10. Jahrhunderts
- Erste systematische Experimente im 11. Jahrhundert
- Kampf gegen das ptolemäische System
- 63–83 4. Die großen Sternwarten 63–83
- Erste arabisch-islamische Sternwarten in Bagdad
- Sternwarten in Persien
- Sternwarten in Nordafrika
- Die Sternwarte von Marāgh
- Die Sternwarte von Istanbul
- Die Sternwarte von Samarkand
- Sternwarten im Mogulreich von Indien
- 84–97 5. Astronomische Instrumente 84–97
- Die Optimierung der Astrolabien
- Der transportable Quadrant und das umfassende Instrument
- Rubinkästchen und Torquetum
- Äquatorien
- 98–115 6. Wie die arabische Astronomie im Abendland weiterlebte 98–115
- Das Wissen wandert: Sizilien, Kreuzfahrer, Byzanz und Spanien
- Kopernikus: auf den Schultern arabisch-islamischer Vorgänger
- Beobachtungsinstrumente aus arabischer Hand
- Tycho Brahe und die Sternwarte von Hven
- Verachten und verschweigen
- 116–153 Dritter Teil Die Arabische Nautik 116–153
- 116–135 7. Die Kunst der arabischen Seefahrt 116–135
- Segeln nach den Sternen
- Längengradbestimmung auf hoher See
- Vermessung riesiger Meeresstrecken
- Wetter und Gezeiten
- Selbstbewusste Nautiker
- Sternhöhenmessung zur See: Der Jakobsstab
- Der Kompass
- 136–153 8. Die arabische Nautik und der Westen 136–153
- Breitenbestimmung und nautische Tabellen aus arabischer Hand
- Portugiesen segeln mit dem Polarstern
- Schätzung der zurückgelegten Strecke
- Der Längengrad, die große Unbekannte
- Die Übernahme von Jakobsstab und Quadrant
- Der Kompass gelangt in den Westen
- 154–247 Vierter Teil Arabische Geografie und Kartografie 154–247
- 154–173 9. Die arabische Reisegeografie 154–173
- Wurzeln der beschreibenden Geografie
- Ibn Churdādhbih: «Fliegende Fische mit Eulenköpfen»
- «Ich fragte immer wieder jeden Menschen»
- «Die Welt und ihre Wunder»
- Die Blüte des 10. Jahrhunderts
- Das Indienbuch des al-Bīrūnī
- Ibn Battūta, der Weltreisende
- Chroniken und biografische Lexika
- Leo Africanus: Lebendige Geografie im 16. Jahrhundert
- 174–191 10. Frühe Wurzeln der mathematischen Geografie 174–191
- Frühe Vorstellungen von Himmel und Erde
- Mathematische Geografie in Griechenland und im Römischen Reich
- Marinos von Tyros
- Projektionen und Klimata
- Claudius Ptolemäus
- Syrer tradieren das griechische Erbe
- Perser führen die alten Quellen zusammen
- Indische Mathematik und Astronomie
- 192–205 11. Die Anfänge der mathematischen Geografie in der arabischen Welt 192–205
- Die arabische Geografie entsteht
- Die Weltkarte der Maʾmūn-Geografen
- Al-Bīrūnī und die mathematische Geografie als eigenständige Disziplin
- Die Geometrie der Kugel
- Breitenmessung an jedem beliebigen Tag
- 206–226 12. Die Blütezeit der arabischen Geografie 206–226
- Europa in klaren Konturen
- Qualitativer Sprung
- Durchbruch in Marāgh
- Neue Weltkarten entstehen
- Qutb ad-Dīn asch-Schīrāzī und die Portolankarten
- Verschollene Werke
- Erfasst: Kleinasien und der Ägäische Raum
- Orient und Okzident fließen zusammen
- Portugiesen finden erstaunlich präzise Karten vor
- Die sogenannte Cantino-Karte
- Der javanische Atlas
- Die Vermessung des indischen Subkontinents
- Die Karten des Pīrī Reʾīs
- 227–247 13. Europäische Entdeckungsreisen mit arabischen Karten 227–247
- Frühe Zeugnisse des arabischen Einflusses
- Westliche Gehversuche in mathematischer Geografie
- Die Geografie der «Göttlichen Komödie»
- Die arabische Weltkarte in China
- Die Karten des Marco Polo
- Mühsame Annäherung an arabisches Wissen
- Zufall und Ästhetik der Kartenwerke
- Der Weltatlas des Nicolas Sanson d’Abbéville
- Jean Dominique Cassini bringt den Durchbruch
- 248–279 Fünfter Teil Stiller Triumph der Arabischen Wissenschaften 248–279
- 248–257 14. Der sinkende Einfluss der arabischen Kultur in Europa 248–257
- Kreuzzüge: Schwächung trotz technischer Überlegenheit
- Invasion der Mongolen und Verlust der Iberischen Halbinsel
- Portugal und Spanien übernehmen die Herrschaft über die Weltmeere
- 258–279 15. Die Weltkarte des Pīrī Reʾīs und die Entdeckung Amerikas 258–279
- Arabische Vorstöße über den Atlantik
- Logbücher und die Karte des Pīrī Reʾīs
- Ungenaue Messungen abendländischer Seefahrer
- Die Vorlage für die «Kolumbuskarte»
- Das Logbuch des Kolumbus
- Flüchtige Bekanntschaft mit der Antarktis
- Südamerika auf der Karte des Alberto Cantino
- Die «Magellanstraße», den Arabern längst bekannt
- Die Karte von Juan de la Cosa
- Brasilien im javanischen Atlas
- Die Weltkarte des Fra Mauro
- Araber zeigten den Weg nach Amerika
- 280–287 Zum Schluss: Perspektivenwechsel 280–287
- 288–302 Anhang 288–302
- 288–289 Dank 288–289
- 290–292 Schriften von Fuat Sezgin 290–292
- 293–295 Anmerkungen 293–295
- 296–297 Bildnachweis 296–297
- 298–302 Personenregister 298–302
- 303–304 Karten 303–304