Das Rätsel Schizophrenie
Eine Krankheit wird entschlüsselt
Zusammenfassung
Gespeist aus einer Mischung von Vorurteilen, Furcht und Unkenntnis zieht Schizophrenie besonderes Interesse auf sich, weil sie in ihren unbehandelten Symptomen so fremdartig, unverständlich und unberechenbar wirkt. Dieses Standardwerk erläutert die neuesten Ergebnisse der Schizophrenieforschung und versucht so einer der geheimnisvollsten seelischen Erkrankungen den Ruf des Unheimlichen und der Ausweglosigkeit zu nehmen. Schizophrenie geht mit Wahrnehmungsverzerrungen äußerer und innerer Realitäten einher, mit Wahn, Halluzinationen und Denkstörungen. Das Gesicht dieser Erkrankung ist in allen Bevölkerungen und Kulturen ziemlich gleich, seltsamerweise auch das Erkrankungsrisiko: Etwa eine unter hundert Personen erkrankt mindestens einmal in ihrem Leben an einer schizophrenen Episode. Der Verlauf der Schizophrenie ist hingegen außerordentlich vielfältig. Er reicht von voller Genesung nach einer einzigen Krankheitsepisode bis zur lebenslangen Behinderung. Heinz Häfner gibt in seinem Buch Angehörigen, ehemals oder noch Erkrankten, aber auch Medizinern, Psychologen, Therapeuten und all denen, die an psychologischmedizinischen Themen interessiert sind, einen verständlichen Überblick über die Erscheinungsformen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit.
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- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–10 Vorwort zur vierten Auflage 9–10
- 11–19 1. Einleitung 11–19
- 20–64 2. Was ist Schizophrenie? Krankheit, Störung, Behinderung? 20–64
- Vier Krankheitsgeschichten aus der Praxis zur Einführung in das Verständnis von Schizophrenie
- Die wichtigsten Erscheinungsformen der Krankheit
- Was versteht man unter Krankheit?
- Erfassungsinstrumente von Symptomatik und Kriterien der Diagnose
- 65–93 3. Die Geschichte der Schizophrenie und ihrer Behandlung 65–93
- Dementia praecox als Vorläufer der Schizophrenie
- Die Geschichte der Behandlung von Schizophrenie
- Die therapeutische Revolution und die moderne psychiatrische Versorgung
- 94–125 4. Erleben und Verhalten – Die Psychopathologie der Schizophrenie 94–125
- Erlebte und beobachtete Symptome
- Primäre und sekundäre Symptome
- Erlebnisinhalt und Erlebnisform
- Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Einbildung, Illusionen und Halluzinationen
- Wahn
- Realitätsbewusstsein und Krankheit
- Denkstörungen
- Erklärungsansätze auffälligen Verhaltens schizophren Erkrankter
- Gefühls- und Affektsymptome
- Krankheitssymptome sind kein Kuriositätenkabinett!
- Statistische Analyse der Symptomdimensionen
- Autismus als Symptom und als Krankheit
- Ungewöhnliche Körperhaltungen und Bewegungsformen in der Krankheit
- Die katatone Unterform der Schizophrenie
- 126–134 5. Vorläufersymptome der Schizophrenie in Kindheit und Jugend: Risikofaktoren oder frühe Zeichen einer Krankheit 126–134
- 135–199 6. Der Verlauf der Schizophrenie und ihrer Symptomdimensionen 135–199
- Verlaufstypen
- Ausbruch, Prodromalphase und Frühverlauf der Krankheit
- Der mittelfristige (5-Jahres-)Verlauf des Krankheitskonstrukts Schizophrenie und seiner Symptomdimensionen
- Depression und Schizophrenie
- Der Einfluss des Lebensalters auf den sozialen Verlauf
- Der Langzeitverlauf der Schizophrenie
- Die Auslösung von Rückfällen durch belastende Lebensereignisse
- Umwelt-(Familien-)Atmosphäre und Krankheitsverlauf
- Vorzeitiger Tod
- Schlussbemerkungen zum Verlauf
- 200–211 7. Stigma, Diskriminierung und ihre Folgen 200–211
- Vorurteils- und Stigmaforschung
- Stigma als Anlass oder Folge von Mythen
- Wissen und Einstellung der Öffentlichkeit
- Das Stigma in den Medien
- Die Folgen
- 212–257 8. Epidemiologie: Wie häufig ist die Schizophrenie? 212–257
- Grundbegriffe der Epidemiologie
- Ergebnisse und Erklärungsmodelle
- Ist die Schizophrenie überall auf der Welt gleich und gleich häufig?
- Schizophreniehäufigkeit unter Emigranten und Einwanderern
- Ist die Schizophrenie häufiger geworden, oder stirbt sie aus?
- Der Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Schizophrenie
- 258–273 9. Auslöser, Begleit- und Folgeerkrankungen der Schizophrenie (Komorbidität) 258–273
- Schizophrenie, Nikotin-, Drogen- und Alkoholmissbrauch – Was ist Ursache und was ist Folge?
- 274–288 10. Neuropsychologische Befunde bei Schizophrenie und das Vulnerabilitäts-Stress-Coping-Modell 274–288
- Kognitive Beeinträchtigung
- Soziale Wahrnehmung
- Neurophysiologische und psychophysiologische Befunde
- Psycho physiologische Befunde und Hypothesen
- Das Vulnerabilitäts-Stress-Coping-Modell
- 289–339 11. Ätiologische Risikofaktoren für Schizophrenie – Genetik, Person und Umwelt 289–339
- Was ist Schizophrenie?
- Ursächlich bedeutsame Risikofaktoren
- Symptomatische Schizophrenien als Folge anderer Grundkrankheiten oder von Vergiftungen
- Die familiäre (genetische) Übertragung des Erkrankungsrisikos von Schizophrenie und ihrer Komponenten
- Umweltbedingte Risikofaktoren für Schizophrenie
- 340–375 12. Das Fenster zum Gehirn 340–375
- Untersuchungen an Gehirnen Verstorbener (neuropathologische Befunde)
- Darstellung am lebenden Menschen mit bildgebenden Verfahren
- Hirnentwicklungsstörungen oder degenerative Prozesse?
- Morphologische Hirnveränderungen bei Familienangehörigen Schizophrener und bei Personen mit anderen psychischen Erkrankungen
- Funktionelle Bildgebung mit PET und SPECT: Die Untersuchung der regionalen Hirnfunktionen in der Schizophrenie
- Wo im Gehirn setzt die Wirkung der Medikamente an?
- «Functional imaging» mit Magnetresonanztomographie
- Einzelsymptome und Hirnfunktion
- Liegt die Ursache für die Schizophrenie in einem Ungleichgewicht des Neurotransmitterstoffwechsels im Gehirn?
- Lokale Ungleichgewichte neuraler Transmitternetze als Erklärungsmodelle
- 376–389 13. Schizophrene Störungen im Alter 376–389
- Ein Fallbeispiel
- Der Einfluss des Alters auf die Schizophrenie und schizophrenieähnliche Erkrankungen
- Primäre und symptomatische Wahnpsychosen im Alter
- Der Einfluss des Alters auf den Verlauf
- Der Einfluss des Alters auf die Symptomatik
- 390–459 14. Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation der Schizophrenie 390–459
- Primärprävention
- Sekundärprävention
- Therapie der voll ausgebildeten Krankheit Schizophrenie
- Behandlungsverfahren
- Rehabilitation
- 460–478 15. Schizophrenie und Gewalttätigkeit 460–478
- Ein Risiko und ein stigmatisierendes Stereotyp
- Was kann Kranke überhaupt gewalttätig werden lassen?
- Unterschiedliche Risiken bei verschiedenen Diagnosen
- Der Beitrag einzelner Komponenten (Symptome) der Krankheit zum Gewalttatenrisiko
- Möglichkeiten der Prävention
- Gewalttaten psychisch kranker Frauen
- Risikoveränderungen im Zeitverlauf kultureller Veränderungen
- 479–488 16. Die Kunst Schizophrener – Kunst als Therapie 479–488
- Genialität schizophren erkrankter Künstler
- Bildnerei Geisteskranker
- Der Ausdruck krankhaften Erlebens in der Kunst Schizophrener
- Besonderheiten der Kunst Schizophrener
- Moderne Kunst und «Irrenkunst»
- Kunst als Therapie
- 489–490 Personenregister 489–490
- 491–509 Sachregister 491–509