Der kalte Dämon
Versuche zur Domestizierung des Wissens
Zusammenfassung
ZUM BUCH
Ein imposanter Gang des Budapester Philosophen Tamás Miklós durch die deutsche Geschichtsphilosophie von Kant, Schelling und Schiller über Hegel, Burckhardt und Nietzsche zu den Positionen nach der "Großen Erzählung" bei Benjamin, Löwith, Marquard, Feyerabend und Duerr. Die Geburtsstunde der Geschichtsphilosophie ist die Stunde der Aufklärung, die die Konsequenzen der Aufklärung verstanden hat, die Stunde des durch die Aufklärung freigelegten Schreckens. Die Erkenntnis unserer metaphysischen Einsamkeit in einem sinnentleerten Niemandsland, diesen "kalten Dämon" (Nietzsche) musste man domestizieren - auch wenn der Preis dafür der Verlust der intellektuellen und moralischen Unschuld war. Die Klassiker der Geschichtsphilosophie waren keineswegs naive Fortschrittsgläubige, sie führen uns in vertraut gefährliche Landschaften. Als Fremdenführer zeigen sie uns zu Hause sitzenden Katastrophentouristen den Abgrund, der sich unter unseren Schreibtischen aufgetan hat, unsere eingestürzte Welt, in der wir Fremde geworden sind. Nehmen wir ihre Befürchtungen und Einsichten ernst, zeigen sich vielleicht auch bedeutende Werke der postgeschichtsphilosophischen Literatur und der neueren Erkenntnistheorie, die nach Anhaltspunkten für Vernunft und Freiheit forschen, in einem neuen Licht.
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- 1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
- 7–22 Vorwort 7–22
- 23–34 Der kalte Dämon: Versuche zur Domestizierung des Wissens 23–34
- 35–90 «Es ist hier keine Auskunft für den Philosophen»: Über Kants Weltbürger-Essay 35–90
- 91–97 Kant und Mendelssohn über Aufklärung 91–97
- 98–113 Zurück zum Ozean der Poesie: Die Undenkbarkeit und die Unentbehrlichkeit der Geschichtsphilosophie im System des transzendentalen Idealismus 98–113
- 114–121 Der Himmel über Germanien: Zu Schillers Jenaer Antrittsrede 114–121
- 122–128 Die Zauberer der Schattenwelt: Dichtung und Geschichtsphilosophie in Schillers Gedicht Die Künstler 122–128
- 129–137 Bilder des Chaos: Schiller Über das Erhabene 129–137
- 138–152 Warum schrieb Hegel eine Geschichtsphilosophie? 138–152
- 153–159 Burckhardt und Nietzsche «vom Nutzen der Historie» 153–159
- 160–193 «Die Geschichte als einen Text betrachten» Zu den geschichtsphilosophischen Thesen Walter Benjamins 160–193
- 194–213 Angelus perditus: Karl Löwiths Weltgeschichte und Heilsgeschehen 194–213
- 214–245 Die Philosophie des Zögerns: Odo Marquard, der Verweigerungsverweigerer 214–245
- 246–273 Hans Peter Duerr,: vom Teufel geholt, doch zurückgekehrt 246–273
- 274–310 Ein alter Teufel: Paul Feyerabend 274–310
- 311–362 Anmerkungen 311–362
- 363–363 Zum Buch 363–363
- 363–363 Über den Autor 363–363