Wild Wild Web
Was uns die Geschichte des Wilden Westens über die Zukunft der digitalen Gesellschaft lehrt
Zusammenfassung
Wollen wir wirklich im digitalen Wilden Westen leben?
Was hat der Wilde Westen mit dem World Wide Web zu tun? Eine ganze Menge: Damals wie heute brachen die Menschen in eine neue, unbekannte Welt auf, in der es zwar kein Recht und Gesetz gab, aber dafür ungeahnte Möglichkeiten. Und damals wie heute begleiten Auswüchse und Missstände den Weg: Revolverhelden und Postkutschenräuber damals, geldgeile Datenmonopole heute. GAFA – Google, Amazon, Facebook und Apple – besitzen eine Macht, von der die „Räuberbarone“ von Standard Oil, AT&T oder den großen Eisenbahnkonzernen am Ausgang des 19. Jahrhunderts nur träumen konnten. Aber es war auch die Zeit der „Trust Busters“, der Antimonopol- und Arbeitsschutzgesetze, denn auf das „Blattgold-Zeitalter“ der Räuberbarone folgte in Amerika die „Progressive Era“ – ein halbes Jahrhundert, das von sozialem Fortschritt geprägt war.
Was wir heute brauchen, ist eine neue, eine digitale Progressive Era. Wir müssen für alle verbindliche Spielregeln aufstellen und dafür sorgen, dass sie auch eingehalten werden – und dazu gehören gerade die großen Internet-Konzerne. Wir brauchen neue soziale Umgangsformen und einen neuen Sozialkontrakt, die auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse des Digitalzeitalters angepasst sind. Und wir brauchen eine „Digitale Ethik“ – einen neuen moralischen Kompass, der unser Handeln und Denken über das, was machbar und wünschenswert ist, bestimmt.
„Indem er Parallelen zieht zwischen der Zeit des amerikanischen Aufbruchs und der nicht weniger aufregenden Zeit des digitalen Umbruchs, leistet Tim Cole einen wichtigen Dienst. Er warnt uns nämlich davor, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, und fordert uns stattdessen auf, Lehren zu ziehen aus der Zeit des Wilden Westens für die Zukunft der digitalen Gesellschaft.“
Dr. Winfried Felser, NetSkill Solutions GmbH
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 1–11 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–11
- 13–18 Vorwort: Eine Analogie macht ihren digitalen Weg 13–18
- Die Vergangenheit kennen, um sie nicht zu wiederholen
- Aufruf zu digitaler Souveränität
- 19–28 Aufbruch ins gelobte Land 19–28
- Das große Daten-Fressen
- 29–48 Kapitel 1: Digitale Räuberbarone und das zweite Blattgold-Zeitalter 29–48
- Das erste Blattgold-Zeitalter
- Ein Netz von Wissen
- Knapp vorbei ist auch daneben
- Der Computer, der das Web gewann
- Die Postkutsche des Internets
- 49–99 Kapitel 2: GAFA und wie sie die Welt sieht 49–99
- Vom Innovationstreiber zum Schimpfwort
- Google – die Dampflok des World Wide Web
- Amazon – Hans Dampf im Online-Handel
- Zensur durch Marktwirtschaft
- Facebook – der angezählte Riese des Social Web
- Apple, der unersättliche Gigant
- FAANG den ANT!
- Gastkommentar von Prof. Dr. Heinz D. Kurz: Vermögen ist Macht und Macht muss beschränkt werden!
- 101–134 Kapitel 3: Lessons Learned: Vier Wege, das Internet zu reparieren 101–134
- Recht haben und recht bekommen
- Warum Online-Händler in die (Steuer-)Pflicht genommen werden müssen
- Urheberrecht ist Verlegerrecht
- Will Information frei sein – oder umsonst?
- Ein Sherman Act fürs Digitalzeitalter
- Was darf KI – und was nicht?
- A New Data Deal
- Europa: die letzte Rettung fürs Web
- Ein Wiener, der GAFA das Fürchten lehrt
- Gastkommentar von Dr. Heinrich Arnold: Wie Europa seinen eigenen Weg der Digitalisierung beschreiten kann
- 135–157 Kapitel 4: Arzt, heile dich selbst! 135–157
- Die digitale Allmende
- Ist das Internet eine veraltete Technologie?
- Kann Piraten-Software das Web vor sich selbst retten?
- Eingebaute Ethik
- Widerstand von innen
- Kann ein Algorithmus rassistisch sein?
- Digitale Sündenfresser
- Gastkommentar von Thomas Sattelberger: Hat Deutschland eine digitale Zukunft?
- 159–184 Kapitel 5: Wir sind das Web! 159–184
- Solidarität und Sozialität
- Digitales Fasten
- Moores Vermächtnis
- Der Computer braucht nicht nach der Macht zu streben – wir werden sie ihm schenken
- Guy Fawkes lässt grüßen!
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Digitale Mitbestimmung
- Digitale Gewerkschaft
- Digitaler Betriebsrat
- Plädoyer für eine digitale Ethik: ein neuer moralischer Kompass
- Können Maschinen Moral besitzen?
- Gastkommentar von Prof. Dieter Kempf: Digitale Ethik – nur eine Frage der Umgangsformen in sozialen Netzen?
- 185–203 Manifest: Macht kaputt, was euch kaputt macht! 185–203
- Solidarität, Sozietät und Souveränität
- Wem gehören unsere Daten?
- Nicht alle Daten sind gleich
- Zehn Dinge, die uns der Wilde Westen lehrt
- Gastkommentar von Gerd Leonhard: Technologie kennt keine Ethik – aber ohne Ethik gibt es keine Gesellschaft
- 205–207 Literaturverzeichnis 205–207
- 209–215 Die Gastautoren auf einen Blick 209–215
- 217–226 Sachverzeichnis 217–226
- 227–227 Impressum 227–227