@article{2022:mikls:die_verlor, title = {Die verlorene Kultur der Bücherverbrennung}, year = {2022}, note = {Zwar sieht man heute noch Scheiterhaufen in der Welt brennen, die Bücherverbrennungen im Abendland allerdings sind kaum mehr ernst zu nehmen. Früher wurden als gefährlich geltende Kräfte zum Feuertode verurteilt. Heute haben nur noch manche groteske Politiker oder fanatische Subkulturen Angst vor Büchern – die Verwandlung des ehemals Tragischen zur Farce hat sich auch hier vollzogen. Schaut man in die Jahrtausende der menschlichen Zivilisation zurück, in denen die Verbote und die feierlichen Vernichtungen von Bildern, Worten und Büchern noch ihre erschreckenden oder eben befreienden Dimensionen inne hatten, in denen Verdammungen noch ein gewisses Pathos besaßen, so erblickt man eine Zeit, in der die Worte noch über immense Macht verfügten: in das Weltalter der Worte. Damals hatten die Worte noch Zauberkraft, galten Verbote als heilig und das Aussprechen, das Aufschreiben, das Verbreiten von verbotenen Worten war eine Sünde – oft aber auch eine glückliche Revolte, ein Ulk, eine Probe, womit man sich der Obrigkeit widersetzte.}, journal = {Zeitschrift für Ideengeschichte}, pages = {114--120}, author = {Miklós, Tamás}, volume = {16}, number = {1} }