Zusammenfassung
Mozarts Zauberflöte gilt als großes Rätselwerk. So steil der Aufstieg dieser Oper gleich nach ihrer Uraufführung war, so rasch wuchs die Zahl der Versuche, ihr Geheimnis zu entschlüsseln. Der renommierte Musikwissenschaftler Laurenz Lütteken führt durch die großen Themen der Oper und erschließt sie konsequent aus Mozarts Epoche heraus. Daraus gewinnt er ein radikal neues Verständnis der Zauberflöte und ihrer überwältigenden Musik. Denn die Welt der Zauberflöte ist nicht einfach eine Phantasiewelt. Vielmehr spiegelt sich in ihr das Zeitalter der Aufklärung mit seinen drängenden Themen, von der guten Herrschaft über den Selbstmord bis hin zur entfesselten und gezähmten Natur. Mozart wurde in Wien mit einer bedingungslosen Form der Aufklärung intensiv vertraut – und nahm in seiner letzten Oper Abschied von ihr. Denn die Zauberflöte lebt, wie Laurenz Lütteken beeindruckend zeigt, von der bestürzenden Einsicht, dass die Vielgestaltigkeit der Welt sich nicht mehr von der einen Vernunft ordnen lässt. Nur die Musik kann diese Vielfalt überhaupt noch erfahrbar machen. So ist die Zauberflöte, eine der meistgespielten Opern überhaupt, bei aller Komik und Überdrehtheit, bei aller Rede von Tugend und Gerechtigkeit, durchweht von einer Melancholie, die das Scheitern einer Epoche anzeigt.
Schlagworte
Aufklärung Gerechtigkeit Klassik klassische Musik Melancholie Mozart Musik Musikgeschichte Musikwissenschaft Oper Phantasiewelt Tugend Vernunft Zauberflöte- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 133–156 IV. Objekte 133–156
- 157–182 V. Chiffren 157–182
- 183–210 VI. Affekt und Ausdruck 183–210
- 211–236 VII. Melancholie 211–236
- 237–260 Anmerkungen 237–260
- 261–267 Literatur 261–267
- 268–268 Notenbeispiele 268–268
- 269–272 Personenregister 269–272
- 273–273 Zum Buch 273–273