Zusammenfassung
Aschkenas: So nannten die seit dem Mittelalter in Europa ansässigen Juden ihr Siedlungsgebiet vor allem in Deutschland. Peter Schäfer bietet mit diesem Buch erstmals einen auf archäologischen und schriftlichen Quellen basierenden Überblick über Herkunft und Blüte des aschkenasischen Judentums und seinen erzwungenen Weg nach Osteuropa. Seine glänzende Darstellung umfasst mehr als 2000 Jahre jüdischer Geschichte, von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, und wird für lange Zeit Maßstäbe setzen. Ein Edikt des Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 betrifft die Juden in Köln, doch erst für die Zeit um das Jahr 1000 sind jüdische Gemeinden in Köln, Mainz, Speyer, Worms, Regensburg, Prag oder Frankfurt sicher belegt. Woher kamen diese Juden? Wie waren ihre Gemeinden organisiert? Wovon lebten sie, und welche Beziehungen pflegten sie zu ihrer christlichen Umgebung? Peter Schäfer kennt wie kaum ein anderer die Schriften des mittelalterlichen Judentums und beschreibt auf ihrer Grundlage – jenseits der bis heute verbreiteten Klischeevorstellungen – den Alltag und die mystisch geprägte Frömmigkeit der aschkenasischen Juden. Er erzählt von den Verfolgungen und Vertreibungen im Spätmittelalter, der erneuten Blüte jüdischen Lebens in Polen, Litauen und Russland und vom Weg der Juden in eine ambivalente Moderne, die Emanzipation versprach und Vernichtung brachte. Seither liegen die Zentren des aschkenasischen Judentums in den USA und Israel, doch seine Wurzeln reichen weit in das europäische Ostjudentum, in das mittelalterliche Deutschland und in die Antike zurück.
Schlagworte
Antisemitismus Archäologie Aschkenas Deutschland Geschichte Herkunft Holocaust Israel Judaistik Juden Judentum Köln Mainz Mittelalter Mitteleuropa Osteuropa Ostjudentum Speyer USA Worms- 9–28 Einleitung 9–28
- 31–96 Erster Teil 31–96
- 99–140 Zweiter Teil 99–140
- 143–228 Dritter Teil 143–228
- 231–342 Vierter Teil 231–342
- 231–239 1. Einübung in die Torah 231–239
- 285–294 6. Synagogale Poesie 285–294
- 345–408 Fünfter Teil 345–408
- 411–474 Sechster Teil 411–474
- 476–561 Anhang 476–561
- 476–478 Karten 476–478
- 479–530 Anmerkungen 479–530
- 531–543 Literatur 531–543
- 544–544 Bildnachweis 544–544
- 545–553 Glossar 545–553
- 554–561 Register 554–561
- 562–593 Farbtafeln 562–593