Zusammenfassung
"Lieblingsfarbe Pink, Sextipps aus den alten Schriften: Kein muslimischer Gelehrter bricht mit mehr Rollenbildern als Ali Ghandour."
Nabila Abdel Aziz, NEON
Verschleierte Frauen, übergriffige junge Männer: Das Verhältnis von Muslimen zum anderen Geschlecht gibt Rätsel auf. Ist da etwas schiefgelaufen? Und ob! Ali Ghandour zeigt, dass Liebe und Sex in der muslimischen Tradition als Geschenk Gottes genossen, doch unter modernem westlichem Einfluss streng reglementiert wurden. Es ist höchste Zeit, über das unterdrückte erotische Erbe der Muslime aufzuklären.
Drei Asketen wollten etwas Löbliches tun: der erste jede Nacht beten, der zweite tagsüber fasten, der dritte nicht heiraten. Als der Prophet Mohammed davon hörte, ermahnte er sie: «Manchmal bete ich, und manchmal schlafe ich, und ich heirate die Frauen. Dies ist meine Lebensweise. Wer sie ablehnt, gehört nicht zu mir.» Ganz im Sinne des Propheten war für die vormodernen muslimischen Gelehrten die Lust Teil der Natur, die zu ihrem Recht kommen muss. Gerade in den Städten konnte man «Genussbeziehungen» pflegen. Doch mit dem Kolonialismus wurden zunehmend westliche Eheideale und Prüderie in muslimische Länder getragen. Was uns heute als «typisch islamisch» erscheint, ist teils das Erbe von Clangesellschaften, teils ein Spiegelbild puritanischer Moral. Ali Ghandour macht das reichhaltige muslimische Erbe zu Liebe und Sex wieder bewusst. Sein bahnbrechendes Buch sollte nicht nur bärtigen Islamisten und finsteren Islam-Kritikern zu denken geben.
- 9–15 Vorwort 9–15
- 70–72 Lots Volk 70–72
- 96–98 Ist Sex schmutzig? 96–98
- 98–101 Körperflüssigkeiten 98–101
- 101–103 Menstruation und Sex 101–103
- 103–108 Die «perfekte» Frau 103–108
- 108–111 Was Frauen wollen 108–111
- 111–115 Erotische Physiognomik 111–115
- 115–120 10. Die Aphrodisiaka 115–120
- 129–136 Das Recht auf Sex 129–136
- 136–142 Genuss und Orgasmus 136–142
- 185–187 Nachwort 185–187
- 187–189 Glossar 187–189
- 189–209 Anmerkungen 189–209
- 209–Cover3 Literatur 209–Cover3