Zusammenfassung
Päpste haben das Licht der Aufklärung als Ketzerei verdammt. Aufklärer wie Voltaire wollten die Kirche vernichten. Vermittelnde Versuche, dem Katholizismus selbst eine Aufklärung zu verordnen, wurden als "Zeit-Irrtümer" verurteilt. Hubert Wolf zeichnet in meisterhaften Fallstudien den epochalen Konflikt nach und macht deutlich, warum sich eine katholische Aufklärung bis heute gegen Widerstände durchsetzen muss.
Wenn von den "Werten des Westens" die Rede ist, werden Christentum und Aufklärung gern in einem Atemzug genannt und gegen andere Religionen in Stellung gebracht. Dabei wird übersehen, wie hart der Vatikan bis ins 20. Jahrhundert gegen das "Licht der Vernunft" zu Felde gezogen ist. Hubert Wolf erklärt, warum die Päpste mehr Angst vor Demokratie und Aufklärung hatten als vor Romfreundlichen Diktaturen, wie katholische "Laien" für ein Ende ihrer Unmündigkeit kämpften, aufgeklärte Theologen sich von Rom emanzipierten und demokratische Politiker für ihren katholischen Glauben stritten. In den letzten Jahrzehnten hat die Kirche ihre militante Ablehnung der Aufklärung revidiert, Traumata verarbeitet, sich geöffnet. Aber noch immer sind Demokratie und Aufklärung keine Selbstverständlichkeit. Das engagierte Buch klärt den Katholizismus über seine Konfliktgeschichte mit der Aufklärung auf, um ihn endlich mit ihr zu versöhnen.
- 20–23 Rütteln am Tabu 20–23
- 43–44 Mächtige Frauen 43–44
- 44–46 Mythos Trient 44–46
- 81–83 Was bleibt 81–83
- 86–88 Nicht ohne Reform 86–88
- 90–91 Nicht ohne Frauen 90–91
- 107–111 Neue Fokussierungen 107–111
- 125–128 Friedenssucher 125–128
- 175–177 Deutsche Bischöfe in Rom 175–177
- 180–182 Pacellis Redaktion 180–182
- 208–210 Die Wende auf dem Konzil 208–210
- 212–214 Ein Weg auch für Muslime 212–214
- 217–219 Ein lohnender Vergleich 217–219
- 219–235 Epilog: Möglich! Warum das Licht der Aufklärung heute vor Historikern geschützt werden muss 219–235
- 224–226 Der nackte Kaiser 224–226
- 226–229 Re-Turn zu den Quellen 226–229
- 232–235 Quellen verpflichten 232–235
- 235–315 Anhang 235–315
- 235–239 Dank 235–239
- 239–311 Anmerkungen 239–311
- 311–315 Personenregister 311–315