Zusammenfassung
Nach Max Ernsts Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg entstanden mehrere "vorsurrealistische" Bilder, in denen sich der Künstler einer neuen Form des Ausdrucks bediente: der Collage. Diese Gruppe von Werken, die zwischen 1918 und 1923 entstanden, markiert nicht nur die Schwelle zur surrealistischen Bildwelt - ohne sie hätte es, wie André Breton rückblickend bemerkte, überhaupt keine surrealistische Malerei gegeben.
Die Stimmung dieser Arbeiten unterscheidet sich von allem, was damals in den anderen Ateliers dominierte - sei es Kubismus, Futurismus, Expressionismus oder Neoklassizismus. Statt "retour à l’ordre" als Reaktion auf die Kriegserfahrungen geht es in Max Ernsts Collagen um das Gegenteil: Zerstückelung, Schneiden, Auslöschen, Übermalen. Im vorliegenden Buch unterzieht Werner Spies diese singulären Werke einer genauen Untersuchung, Bestimmung und Kontextualisierung. Neben den eigenen Erinnerungen und Beobachtungen als enger Vertrauter von Max Ernst zieht er dazu Briefe, Fotos und Vergleichswerke aus dem OEuvre des Künstlers heran; darüber hinaus viele wichtige Quellen aus der Literatur- und Geistesgeschichte (darunter Bezüge zu Beckett, Kafka, Joyce, Freud, E.T.A. Hoffmann, Proust, Eluard, Buñuel, Picasso, Duchamp). So entsteht ein faszinierender Einblick in eine entscheidende Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung, aus der als neue, große Kunstrichtung der Surrealismus hervorging. Mit ca. 48 Abbildungen.
- 101–113 Die heilige Cäcilie 101–113
- 113–133 Oedipus Rex 113–133
- 143–147 Ubu Imperator 143–147
- 147–155 Castor und Pollution 147–155
- 161–161 Die schwankende Frau 161–161
- 173–177 Ungemalte Bilder 173–177
- 177–195 Rendezvous der Freunde 177–195
- 195–203 Convolvulus Convolvulus 195–203
- 207–211 Dank 207–211
- 211–224 Anhang 211–224
- 211–218 Anmerkungen 211–218
- 218–219 Bildnachweis 218–219
- 219–224 Register 219–224
- 224–225 Impressum 224–225
- 225–225 Zum Buch 225–225