Zusammenfassung
Wilhelm II. hat um 1900 alle starken und kompetenten Persönlichkeiten von den Schaltstellen der Regierung entfernt. Umgeben von Karrieristen und Knechtsnaturen, die sich in Liebedienerei überbieten, übt er in fataler Weise sein persönliches Regiment aus. Inkompetent und selbstherrlich mischt er sich in die Innen- und Außenpolitik ein, versucht die europäischen Großmächte gegeneinander aufzuhetzen, betreibt eine mörderische Rüstungspolitik und führt das Deutsche Reich in den Abgrund des Ersten Weltkriegs.
John Röhl, der international beste Kenner der Geschichte Wilhelms II. und seiner Epoche, bringt mit diesem Band seine monumentale Biographie des letzten deutschen Kaisers zum Abschluß. Atemlos verfolgt der Leser, wie der Autor noch einmal den Untergang einer Epoche heraufbeschwört; er erlebt, wie Wilhelm II. säbelrasselnd über das Parkett der internationalen Diplomatie stolpert, das Reich von einer Krise in die nächste führt und es schließlich vollständig isoliert: Burenkrieg, Boxeraufstand, Russisch-Japanischer Krieg, Marokkokrisen, Daily-Telegraph-Krise und Balkankonflikte - niemand ist in der Lage, den in seinem Handeln oft manisch, bisweilen gar paranoid wirkenden Herrscher zu stoppen. Sein Flotten-Wahn und sein Traum eines Europas unter deutscher Vorherrschaft enden erst in den blutigen Schlachten des Ersten Weltkriegs. Doch während Wilhelm II. ins Exil geht, seinen Judenhaß kultiviert und Hitlers frühe Erfolge bejubelt, lastet auf Deutschland das heillose Erbe seiner Hybris.
- 22–31 Vorwort 22–31
- 566–586 Kapitel 20 «Die Könige sind doch blos Menschen.» Hofskandale, die den Thron erschütterten 566–586
- 688–704 Kapitel 24 «Unser Kaiser und sein Volk!» Die Existenzkrise des wilhelminischen Kaisertums 688–704
- 863–886 Kapitel 31 «Den Gegner erkannt»: Forcierte Flottenrüstung trotz «Kriegswahrscheinlichkeit» 863–886
- 1010–1036 Kapitel 36 Kaiser und Reich. Die Persönliche Monarchie am Vorabend des Weltkrieges 1010–1036
- 1066–1088 Kapitel 38 «Diesmal falle ich nicht um!» Die Entscheidung für den Kontinentalkrieg 1066–1088
- 1108–1148 Kapitel 40 Verwirrung in Potsdam Die Angst vor der englischen Teilnahme am Kriege 1108–1148
- 1271–1296 Kapitel 45 «Blut muß fließen, viel Blut!» Der Kaiser und die «Saurepublik» von Weimar 1271–1296
- 1326–1611 Anhang 1326–1611
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- „... seiner kritischen Biographie arbeitete, konnte er sich bereits auf die Erinnerungen von Tirpitz und ...” „... 1932 im fünfzigsten Lebensjahr, ohne die Arbeit am kritischen dritten Band seiner Biographie aufnehmen ...” „... Hohenlohe-Schillingsfürst über die Jahre 1894– 1900. Mit der Machtübernahme Hitlers wurden zwar die kritischen Stimmen von ...”
- „... , daß Wilhelm, der seinen Einfluß in kritischen Lagen bisher für die Erhaltung des Friedens eingesetzt ...” „... Beweis für meine so oft vertretene alte Theorie, daß nur rücksichtsloses, mannhaftes unerschrockenes ...” „... , sobald das Dreiertempo für Neubauten wieder einsetzt. Das wird der kritische Moment für das Flottengesetz ...”
- „... wollen die Engländer nicht, weil es ihre Theorie von der ‹Balance of Power› – d. h. die Europäischen ...” „... die Situation kritisch würde, Seine Majestät nicht durchhalten würde; mit diesem unsicheren Faktor ...”