Zusammenfassung
Stellvertreter Gottes und Nachfolger Mohammeds: Die Kalifen sind von einer besonderen Aura umgeben, auch wenn die erstrebte Machtfülle oft ausblieb. Hugh Kennedy schildert anschaulich die Geschichte der "Führer aller Gläubigen" und zeigt, wie sich nach der Abdankung des letzten osmanischen Kalifen 1924 ein Vakuum bildete - wie gemacht für den IS.
Gleich nach dem Tod Mohammeds im Jahr 632 entstand mit Abu Bakr als neuem Oberhaupt der Gemeinde das Kalifat. Aber von Anfang an stellten sich heikle Fragen: Wer war ein legitimer Kalif? War der Stellvertreter des Propheten auch Statthalter Gottes? War das religiöse Oberhaupt aller Muslime zugleich ihr politisches? In dieser ersten Gesamtgeschichte der Kalifen erzählt Hugh Kennedy die Entwicklung des mächtigen Amtes von seiner Entstehung über die glanzvollen Bagdader Kalifate bis zur Neuzeit. Die osmanischen Sultane kompensierten mit dem Amt den Verfall imperialer Macht, heizten dadurch aber seit dem 19. Jahrhundert die Sehnsucht nach der Zeit der ersten Kalifen an, die auch den Salafismus prägt. Hugh Kennedy zeigt eindrucksvoll, wie sich bis heute im Kalifat Größe und Krise des Islam spiegeln, auch wenn es seit Langem keinen mehrheitlich anerkannten Kalifen mehr gibt.
- 10–16 Einleitung 10–16
- 16–21 Drei Fragen 16–21
- 146–149 Blüte der Poesie 146–149
- 252–258 Das Emirat von Córdoba 252–258
- 290–295 Die späteren Herrscher 290–295
- 305–309 Das osmanische Kalifat 305–309
- 321–324 Der letzte Kalif 321–324
- 336–365 Anhang 336–365
- 336–340 Dank 336–340
- 340–344 Liste der Kalifen 340–344
- 344–347 Karten 344–347
- 347–350 Glossar 347–350
- 350–353 Anmerkungen 350–353
- 353–354 Bildnachweis 353–354
- 354–358 Literatur 354–358
- 358–365 Personenregister 358–365