Zusammenfassung
Der Gründungsmythos unseres Kontinents ist unauflöslich mit der sagenumwobenen griechischen Insel Kreta verbunden: In Gestalt eines weißen Stiers entführt der verliebte Göttervater Zeus die phönizische Königstochter Europa über das Meer und setzt sie erst wieder an der Küste Kretas ab. Sie gebiert ihm drei Söhne – Minos, Rhadamanthys und Sarpedon –, die ihrerseits als bedeutende Gestalten der griechischen Mythologie auftreten. Vom Namen des Minos, der als König auf Kreta herrscht, leitet sich jener der minoischen Hochkultur ab (3000–1450 n. Chr.), deren reiches archäologisches Erbe noch heute auf Kreta zu bewundern ist. Die Paläste der Minoer werden schließlich von mykenischen Griechen eingenommen. Doch auch ihre Herrschaft versinkt gegen Ende des 2. Jt. n. Chr. in schriftloses Dunkel, ehe sich seit dem 8. Jh. n. Chr. eine neue Kultur in einer Vielzahl von Gemeinden mit differenzierter Gesellschaftsstruktur und bald auch einem entwickelten Rechtswesen herausbildet. Auch wenn die Vorherrschaft einzelner Städte auf Kreta in den folgenden Jahrhunderten mehrfach wechselt und schließlich die Insel unter den Römern – nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal – zum Objekt einer Fremdherrschaft wird, so bleibt sie doch stets ein bedeutender Faktor der antiken Welt. Kretas wechselvolle Ereignisgeschichte und seine kulturgeschichtliche Vielfalt läßt Angelos Chaniotis in diesem Buch wieder lebendig werden.
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- 7–9 Einleitung 7–9
- 123–126 Ausgewählte Literatur 123–126
- 126–127 Abbildungsnachweise 126–127
- 127–129 Register 127–129
- 129–130 Karten 129–130