Zusammenfassung
Diese Geschichte der englischen Mystik nimmt ihren Ausgang bei der Tatsache, daß sich in England einerseits eine lange insulare eremitische Tradition behauptet hat und andererseits zahlreiche kontinentale Einfl üsse wirksam geworden sind. Auf der Grundlage der zisterziensischen Brautmystik und speziell dem Werk des Aelred von Rievaulx beginnt sich englische Mystik in für Frauen bestimmten Meditationstexten zu entfalten. Aus demselben Geist entstehen dann die überaus bilderreichen mystischen Werke Richard Rolles. Einzigartig, wie Rolle die unio mit der Gottheit durch sein hingerissenes Hören himmlischer Musik erlebt. Ein Kapitel ist dem anonymen Autor der auch in Deutschland bekannten ‹Wolke des Nichtwissens› gewidmet.
Eine Ausweitung theologischer Psychologie bietet der in vielem mit dem Autor der ‹Wolke des Nichtwissens› verwandte Walter Hilton. Aus seinen Texten hört man das besorgte Bemühen um die Abgrenzung gegen häretische Tendenzen, besonders die Bewegung des freien Geistes, heraus. Daß diese auch in England bekannt war, beweist der ihr nahestehende, auch ins Englische übersetzte und heute zu Recht vieldiskutierte ‹Spiegel der einfachen Seelen› der Marguerite Porete.
Die interessantesten Erscheinungen sind die beiden Frauen Juliana of Norwich und Margery Kempe. In dem Werk ‹Eine Offenbarung der Liebe› entwirft Juliana auf der Basis ihrer Visionen eine ungemein modern wirkende Theologie der unbedingten göttlichen Liebe. Margery Kempe, die sich stark an kontinentalen Vorbildern orientiert, bleibt ein Leben lang erschüttert vom Liebestod Christi. Da sie in der säkularen Welt lebt, statt schützende Klostermauern zu suchen, bieten ihre Erlebnisse einen faszinierenden Spiegel des Spätmittelalters und die erste weibliche Autobiographie.
- 13–16 Vorwort 13–16
- 428–438 Schlußbetrachtung 428–438
- 439–623 Anhang 439–623
- 624–624 Zum Buch 624–624
9 Treffer gefunden
- „... der Vernunft in dessen Benjamin minor). Aus dem Vorbild Richards läßt sich sehr deutlich ableiten ...” „... Gottes. Die Liebe gerät im Mirouer oft in Konfl ikt mit der Vernunft, die jedoch nicht den rationalen ...” „... unbedingten Liebeshingabe stirbt die Vernunft.22 Immer wieder erlebt Marguerite mystische Augenblicke ...”
- „... augenblicklichen Entrückung möglich. Wenn dabei «die Grenzen der Vernunft überschritten werden, bedeutet [dies ...” „... betrachtend; doch deshalb reson konsequent mit «Verstand» und understondyng mit «Vernunft» zu übersetzen, wie ...” „... anders, denn er erkennt in der imaginatio die notwendige Dienerin der Vernunft, auch wenn sie immer ...”
- „... durch die Vernunft hinzutreten; denn ein Affekt ohne diese Stütze ist nur tierisch. Die Gottes- und ...” „... Nächstenliebe kann für Aelred nicht nur durch das Herz, sondern auch durch die Vernunft erzeugt werden (S ...” „... . 149). «Die Vernunft rät uns, Gott zu lieben, weil es für uns notwendig, vorteilhaft und angemessen ist ...”
- „... untere Teil gleicht einer Frau, denn er sollte sich dem höheren Teil der Vernunft fügen, wie sich die ...” „... 118,105) als das Wort Gottes, vor allem jedoch als die Vernunft der anima rationalis, gedeutet wird ...” „... seiner Vernunft, mit seiner Sensualität erfülle er das Gesetz der Sünde.75 Denn Hilton ist ja nicht auf ...”
- „... substance. Im oberen Teil der substance befi ndet sich die höhere, im unteren dagegen die niedere Vernunft ...” „... der bisherigen, auf Augustinus zurückgehenden Lehre ab, daß die höhere Vernunft ausschließlich Adam ...” „... Selbstbewußtsein – eine neue Apostola 307 Vernunft, und das heißt, einer dienenden Funktion, begnügen müsse. Zwar ...”
- „... Zisterzienser weiter. Weil sich Rolle völlig auf die Sprache der Liebe konzentriert, spricht er der Vernunft ...” „... St. Thierry als sehnende Liebe und Vernunft.152 Hier hat Rolles Mystik, wie in anderen Dingen ...”
- „... Vernunft hat mich in ihrer Gewalt. Ich renne in schnellem Lauf wohin du willst, Herr. Wer mich sieht, wie ...”
- „... , das heißt unsere vernunfthafte Seele. Da erkennen wir den unaussprechlichen Namen […] Da verstehen wir ...”