Zusammenfassung
Die tiefgründige philosophische Analyse, die dieses Buch unternimmt, gilt einem Phänomen, das wir alle kennen. Seine Anfänge reichen wenigstens bis in die Altsteinzeit zurück, schon in der Antike wurde es professionell behandelt, doch erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlichen Standards unterzogen: der Traum.
Wir träumen, wenn wir aufgehört haben zu denken, und doch ist der Traum nicht gedankenlos. Er zeugt von einem Denken unterhalb des Denkens. Seine massenmedial nach außen gekehrte Form ist der Film, der seinen Betrachter in eine Art Wachtraumleben hineinzieht. Der Traum selbst ist jedoch der Inbegriff des Innerlichen. Nur wer in sich versunken ist, kann träumen.
Es gibt jedoch einen historischen Punkt, an dem sich diese Gegensätze auf brisante Weise berührt haben. 1895 wurden in Paris die ersten Filme gezeigt. In Wien indessen «enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigmund Freud das Geheimnis des Traumes», wie der «Enthüller» selbst später brieflich gestand. Welche Koinzidenz am Vorabend des 20. Jahrhunderts!
Für Christoph Türcke wird sie zum Ausgangspunkt einer philosophischen Mentalarchäologie. Sie spürt im Traum die Primärprozesse des Denkens, ja der gesamten Kulturbildung auf, die durch das Sensationstrommelfeuer der Massenmedien zunehmend bedroht sind. Türckes Traumanalyse führt hinab bis ins Triebleben und leitet daraus die beiden menschlichen Grundkräfte, Einbildungskraft und Sprache, so her, daß sich an der Grenze von Philosophie und Psychoanalyse ganz neue Perspektiven eröffnen.
- 19–101 1 Traum 19–101
- 29–40 Halluzination 29–40
- 52–60 Umkehrung 52–60
- 60–68 Opfer 60–68
- 68–73 Vorstellung 68–73
- 73–79 Mentaler Raum 73–79
- 79–88 Traumzeit 79–88
- 88–98 Gilgamesch 88–98
- 98–101 Wilde Deutung 98–101
- 101–165 2 Trieb 101–165
- 101–107 Konstanzprinzip 101–107
- 107–110 Erleben 107–110
- 110–114 Bahnen 110–114
- 114–119 Reizflucht 114–119
- 119–122 Gedächtnis 119–122
- 122–127 Trieblockerung 122–127
- 127–133 Seelischer «Apparat» 127–133
- 133–137 Idealbildung 133–137
- 137–143 Exzeß 137–143
- 143–147 Eros 143–147
- 147–150 Todestrieb 147–150
- 150–155 Inzest 150–155
- 155–160 Säuglingsmystik 155–160
- 160–165 Ursprungsmärchen 160–165
- 165–234 3 Wort 165–234
- 165–170 Eid 165–170
- 174–178 Ritualakustik 174–178
- 178–183 Urworte 178–183
- 183–189 «Fort» – «Da» 183–189
- 189–197 Nominalismus – Realismus 189–197
- 197–204 Sprechakte 197–204
- 204–210 Unterwerfung des Namens 204–210
- 210–212 Traumzeit der Sprache 210–212
- 227–234 Redekur 227–234
- 250–251 Dank 250–251
- 251–252 Personenregister 251–252