Zusammenfassung
Das Gebiet der heutigen Republik Österreich bildete bis 1806 einen Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches. Ist die Geschichte Österreichs daher eine der Landesgeschichten der seit dem späten Mittelalter immer klarer erkennbaren Territorien des Reiches? Drei wesentliche Faktoren unterscheiden die Entwicklung Österreichs von jener anderer Länder des Reiches. Zum ersten war dieses Gebiet die «Hausmacht» der habsburgischen Dynastie, die von 1438 bis 1806 mit einer kurzen Ausnahme den Herrscher des Heiligen Römischen Reiches stellte. Zweitens kam es schon vor der habsburgischen Herrschaft durch die spezifische Randlage und die besondere Rechtsstellung der Mark Österreich zu einem Phänomen, das man als «Hinauswachsen aus dem Reich» bezeichnet, und drittens bildete dieses Österreich nach 1918 einen eigenen Staat, der zwar um seine Identität rang, aber realpolitisch ein souveräner Staat war. Wie sich die Geschichte Österreichs von den Anfängen bis zum EU-Beitritt gestaltete, wo die Grenzen im Laufe von mehr als eintausend Jahren verliefen, welche Bedeutung die Religion für das Land hatte, welche kulturellen Blüten es hervorbrachte, aber auch wie es zum Niedergang der politischen Kultur in der Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus beitrug, schildert Karl Vocelka in eindrucksvoller Klarheit und Anschaulichkeit in diesem kleinen Band.
- 113–125 Die Zweite Republik 113–125
- 125–129 Anhang 125–129
- 129–130 Karten 129–130